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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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fester in die Hand. Hinter ihm stand Mr. High und hielt eine Taschenlampe.
    »Dann wollen wir mal!«, sagte der Einsatzleiter und stieß die Tür auf.
    Mit einem Sprung war er in der Dunkelheit des Gebäudes verschwunden. Mr. High war ihm ebenso schnell nachgeeilt, und innerhalb von wenigen Sekunden quollen noch vier G-men in den Raum, während die anderen draußen gespannt lauschten.
    Der Chef knipste seine Taschenlampe an. Im gleichen Augenblick rief der Einsatzleiter: »Hände hoch und keine Bewegung! Das Haus ist vom FBI umste… Verdammt, die Brüder sind ausgeflogen!«
    Stroh, zerwühlte Decken und ein paar herumliegende Zigarettenstummel bewiesen deutlich, das McWarren anscheinend recht gehabt hatte. Hier hatten Männer gehaust, und es konnten nur Gangster gewesen sein, denn friedliche Bürger verstecken sich nicht. Aber diese Gangster waren jedenfalls nicht mehr hier.
    »Durchsuchen!«, befahl Mr. High.
    Die Kollegen machten sich an die Arbeit.
    Zehn Minuten später lag das Ergebnis vor.
    »Es müssen sechs bis acht Männer gewesen sein«, fasste der Einsatzleiter zusammen. »Und sie haben sich hier mindestens drei Tage und drei Nächte aufgehalten. Sie können noch nicht länger als höchstens zehn Minuten fort sein.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Hinten in der Ecke fanden wir den Rest einer Zigarette. Es war nur noch eine Stange Asche. Jemand muss sie weggeworfen haben, kurz nachdem er sie angezündet hatte. Das Ende glimmte noch. Ich weiß nicht genau, wie lange eine Zigarette braucht, um von selbst aufzuglimmen, aber länger als zehn Minuten bis höchstens eine Viertelstunde bestimmt nicht.«
    Mr. High nickte ernst.
    »Dann werden wir wohl bald von Jerry hören, dass es kracht«, murmelte er. »Dieser McWarren hätte eine Stunde früher kommen müssen.«
    ***
    Sie hatten sich noch in der Bronx einen Wagen gestohlen und hineingezwängt. Es war ein bisschen eng geworden, denn auf der hinteren Sitzbank mussten sie zu viert Platz nehmen, aber sie hatten ja keine weite Fahrt vor sich.
    Als sie den nördlichen Zipfel von Manhattan erreicht hatte, begann Johnes, nach einer Telefonzelle Ausschau zu halten.
    Sie fanden eine und Johnes brummte: »Halt an!«
    Er stieg aus und ging in die Zelle.
    Sein Gesicht war sehr blass, als er die Nummer von Richter Morgan wählte.
    Ein kurzer Blick flog auf die Armbanduhr, die er dem ermordeten Parkwächter abgenommen hatte.
    Es war vier Uhr siebenundzwanzig.
    ***
    Als das Telefon klingelte, fuhr der jüngere Hollins auf.
    Was sollte das bedeuten? Jetzt, mitten in der Nacht, Telefon?
    Er knipste in der Diele das Licht an und ging quer durch den Raum zu dem Apparat.
    Einen Augenblick zögerte er, dann sah er seinen Bruder Robert in der Tür zur Bibliothek stehen.
    Da nahm er den Hörer ab und sagte gähnend: »Ja, zum Teufel, was ist denn los?«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen in der Leitung. Dann kam eine leise Stimme durch den Draht: »Hier ist Hunk Johnes, Euer Ehren. Habe ich Sie aus dem Bett geholt?«
    Hollins biss sich vor Aufregung in die Zunge, legte die Hand über die Sprechmuschel und wandte den Kopf seinem Bruder zu.
    Er nickte dreimal hastig. Das war das verabredete Zeichen.
    Robert Hollins schüttelte alle Müdigkeit aus seinem Kopf. Hunk Johnes war am Telefon. Das war ihre große Chance.
    Er lief quer durch die Diele, hörte seinen Bruder leise, mit leicht verstellter Stimme sprechen, achtete aber nicht auf die Worte, sondern schloss die Haustür auf und hetzte mit langen Sätzen die Freitreppe hinab.
    Das nächste Vermittlungsamt der-Telefongesellschaft wusste Bescheid. Er brauchte nur zur nächsten Telefonzelle zu laufen, das Amt anzurufen, und dann würde man wissen, von wo aus Hunk Johnes anrief.
    Robert Hollins lief, als gelte es sein Leben. Die Zelle war nur ungefähr hundertdreißig Yards vom Haus des Richters entfernt. Aber Hunk Johnes konnte in der Zwischenzeit auflegen, und dann hatten sie diese Chance verpasst.
    Sein Bruder wusste, dass er Hunk Johnes möglichst lange am Telefon festhalten musste. Also sagte er langsam in den Hörer: »Verdammter Idiot! Natürlich haben Sie mich aus dem Bett geholt! Johnes, Sie sind ein verdammter Narr! Warum stellen Sie sich nicht der Polizei? Man wird Sie eines Tages doch kriegen!«
    »Und auf den elektrischen Stuhl setzen, was?«, sagte der Gangster höhnisch. »Das hatten Sie ja schon einmal mit mir vor, Richter! Schade, dass es damals nicht geklappt hat, was?«
    »Unsinn, Johnes«, sagte der jüngere

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