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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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Anschrift?«
    Robert Hollins nannte sie.
    »Wir kümmern uns um die Sache«, sagte der FBI-Beamte, und schon war das Gespräch von ihm unterbrochen worden.
    Robert Hollins legte zufrieden den Hörer auf. Das hatte geklappt. Jetzt hing alles von den G-men und von seinem Bruder ab. Wenn der den Gangster noch ein paar Minuten an der Strippe halten konnte, mussten die G-men ihn kriegen.
    Robert Hollins verließ die Telefonzelle und ging zurück zum Haus des Richters.
    Er pfiff vergnügt vor sich hin. Außer der Bezahlung durch den Richter mussten sie jetzt auch noch die tausend Dollar Belohnung erhalten, die auf die Ergreifung von Hunk Johnes ausgeschrieben standen.
    Hollins befand sich noch achtzig Yards von dem Haus des Richters entfernt, als ein ohrenbetäubender Krach durch die Nacht hallte. Glas splitterte, ein Teil der vorderen Hauswand wurde herausgeschleudert, eine ungeheure Stichflamme schoss in die Luft und dann fegte die Druckwelle die Straße nach beiden Seiten entlang.
    Robert Hollins stand eine Sekunde wie gelähmt. Dann raste er in weiten Sätzen auf das Haus zu, aus dem die ersten Flammen schlugen.
    Und es war auf die Sekunde genau vier Uhr und dreißig Minuten.
    ***
    »Vier Uhr dreißig«, sagte Phil und wischte sich den Schweiß der Erregung von der Stirn.
    »Ich verstehe nicht, dass er so lange auf sich warten lässt«, brummte ich.
    Meine Stimme klang heiser.
    »Wenn er in den nächsten zehn Minuten nicht mehr aufkreuzt, dann kommt er überhaupt nicht mehr«, sagte Phil leise.
    ***
    »Vier Uhr dreißig«, sagte Hunk Johnes zufrieden und legte den Hörer auf.
    Er kletterte wieder in den Wagen und fauchte den Gangster an, der am Steuer saß.
    »Jetzt leg aber mal Tempo vor! Wir müssen so schnell wie möglich unten in der 52. sein!«
    »Okay, Boss!«
    Das Gaspedal wurde bis zum Anschlag niedergetreten. Der Wagen raste den Broadway hinab.
    ***
    »Sie kommen«, raunte ich.
    Phil blickte über meine Schulter' hinweg nach draußen. Sein Atem ging schnell vor Aufregung.
    Dann zog er den Kopf zurück. Ich hörte ein leichtes metallisches Geräusch hinter mir. Und dann sagte Phil leise, aber erleichtert: »Gott sei Dank!«
    Ich wagte nicht, mich zu bewegen, aus Angst, man könnte vielleicht eine Bewegung der Zeltplane sehen.
    Von weit unten kamen sieben Männer die 52. Straße herauf. Sie gingen gerade, konnten also keine Betrunkenen sein. Und sie waren so außerordentlich still, wie es Betrunkene niemals sind. Es war aber kurz nach halb fünf. Um diese Zeit konnte es in dieser Straße nicht so viele Männer geben. Betrunkene oder Gangster - das war die einzige Wahl, die es gab.
    Langsam kamen sie näher. Als sie an dem erleuchteten Schaufenster der Buchhandlung vorbeigingen, die drei Häuser von unserem Bauzeit entfernt war, sah ich unter ihren Jacken die Läufe von Maschinenpistolen hervorragen.
    »Sie sind es wirklich. Sie haben Tommy Guns bei sich«, sagte ich.
    Phil brachte seinen Kopf dicht an mein Ohr: »Sag es, wenn ich die Leuchtrakete abschießen soll!«
    »Okay.«
    Totenstille herrschte in unserem Zelt. Draußen auf der Straße aber hallten die Schritte der sieben Männer auf dem Pflaster des Gehsteiges. Hunk Johnes musste sich unter ihnen befinden. Hunk Johnes, der unschuldig wegen Mordes verurteilte Mann, der deshalb zum Mörder geworden war.
    Ich hatte die Augen leicht zusammengekniffen, um mich nicht von dem Licht der Straßenlaterne blenden zu lassen. Matt schimmerten die Läufe der Maschinenpistolen, die die Gangster unter ihren Jacketts nur halb verbergen konnten.
    Ein Glück, dass wir die Straße für den Autoverkehr sperren ließen, schoss es mir durch den Kopf. So können wir sie in aller Ruhe herankommen sehen, und vor allem: So wissen wir überhaupt, dass sie kommen. Wenn sie mit einem Auto hätten kommen können, wäre alles zu schnell gegangen.
    Jetzt befanden sie sich wieder außerhalb des Schaufenster-Lichtscheins der Buchhandlung. Sie mussten noch an zwei Häusern vorüber, dann hatten sie jenes Zweifamilienhaus erreicht, das Mrs. Britan gehörte.
    Ihre Schritte hallten rhythmisch auf dem Pflaster. Ich sah, dass einer leicht den linken Fuß nachzog. Jede winzige Kleinigkeit drang einem überdeutlich ins Bewusstsein.
    Ich zählte ihre Schritte.
    Jetzt hatten sie den Anfang des Grundstückes erreicht, das zu Mrs. Britans Haus gehörte. Es gab einen kleinen Vorgarten, der durch eine knapp kniehohe Mauer gegen den Bürgersteig hin abgegrenzt war. In dem Augenblick, als drei der Gangster

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