Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kopf des Monsters. Sogar die Augen machte ich aus, die fast mit dem Horn zusammenwuchsen.
    Welch ein Gigant!
    »John, träumst du?« Suko stieß mich an. Ich drehte mich um und gab ihm das Glas.
    »Da ist tatsächlich etwas?«
    Suko brauchte nicht so lange wie ich. Als er das Nachtsichtgerät absetzte, sagte er etwas, was ich auch befürchtete.
    »Schätze, wir sind zu spät gekommen.«
    »Wieso?« fragte El Jefe.
    »Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie seltsam durchsichtig diese Felswand erscheint?«
    »Ja.«
    »Das ist der Trick bei der Sache. Das Feuer da unten ist ein magisches Feuer. Oder haben Sie schon mal gesehen, daß sie mit einfachen Flammen einen Felsen schmelzen können?«
    »Nein.«
    »Eben, und das Feuer dort im Tal schafft so etwas. Der Felsen wird durch die magische Kraft der Flammen geschmolzen und gibt das Monster frei. So lautet der ganze Trick.«
    Trotz der Dunkelheit erkannte ich, wie blaß Mike Hunter wurde.
    »Dann sind wir wirklich zu spät gekommen«, flüsterte er nach einer Weile.
    »Möglich.«
    »Und was jetzt? Sollen wir uns zurückziehen?« Das hatte ich auf keinen Fall vor. Auch wenn wir eine Erweckung des Urweltgiganten nicht verhindern konnten, wollten wir uns doch zum Kampf stellen.
    Sollte Chiimal aber gewinnen, würde er, einem unheilvollen Drang folgend, auf die nächste Stadt zumarschieren und sie restlos zerstören, wobei er auf die Menschen keinerlei Rücksicht nahm.
    Das gab ich El Jefe zu verstehen, und er stimmte mir bei.
    »Deshalb habe ich folgenden Vorschlag, Mike. Sie setzen sich wieder in den Wagen und fahren nach Canta zurück. Evakuieren Sie sicherheitshalber den Ort, es ist besser. Die Menschen sollen sich im Gebirge verstecken, irgend jemand wird dann wohl eine Lösung finden, wie das Monster zu stoppen und zu töten ist.«
    »Das – das kann ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich kann Sie doch mit diesem Monster nicht allein lassen. Sie sind verloren.«
    »Wollen Sie auch sterben?«
    »Aber Sie doch auch nicht!« rief er.
    »Nein, nur haben wir so unsere Erfahrungen. Verlassen Sie sich darauf.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe. Und beeilen Sie sich. Viel Zeit haben wir nicht mehr.«
    Mike Hunter sah ein, daß er uns nicht umstimmen konnte. Das Glas ließ er uns da.
    Wir sahen uns das Untier noch einmal genau an, während hinter uns der Motor des Jeeps knatterte. »Ich frage mich nur, ob das alte Atlantis noch weitere Überraschungen auf dieser Welt für uns bereithält«, murmelte Suko.
    »Hoffentlich nicht.«
    »Jetzt könnten wir Myxin brauchen. Der hätte uns sicherlich einen guten Tip geben können.«
    Da hatte Suko zweifelsohne recht. Aber Myxin war nun mal nicht hier. Was sollten wir machen? Er und Kara gingen ihre eigenen Wege, auf denen sie die Dämonen bekämpften.
    Wir erhoben uns.
    Suko steckte das Glas ein.
    Die Felswand glühte immer stärker. Sogar mit bloßem Auge konnten wir die Umrisse des Giganten aus Atlantis erkennen.
    Ein schreckliches Erbe sollte wieder zum Leben erwachen.
    Wir wollten es verhindern!
    ***
    Abstiege sind immer gefährlicher als Aufstiege. Das merkten wir schon nach wenigen Yards, als sich unter unseren Füßen ein wahres Steinlager löste und in die Tiefe donnerte. Im Tal schlugen die Steine auf, die auf dem Weg dorthin zu einer kleinen Lawine geworden waren. Wer das nicht hörte, mußte schon taub sein, aber unser Freund Valdez kümmerte sich nicht darum. Er tanzte auch nicht mehr, sondern hatte sich auf den Boden gekniet, die Arme gehoben und schrie irgendwelche Worte, die wir wegen der kehligen Aussprache nicht verstanden. In den Alpen war ich schon des öfteren Berghänge hinuntergeklettert und auch in Schottland, als ich gegen die grausamen Ritter gekämpft hatte. Dort hatte ich immer wieder Sträucher und Buschwerk gefunden, an das ich mich klammern konnte. Hier war nichts.
    Kahle Felsen, Steine, Staub – und im Tal lauerte das Böse inmitten des rötlichen Kessels.
    Die Arme hielt ich ausgebreitet, weil ich bei meiner Kletterpartie immer in Gefahr lief, das Gleichgewicht zu verlieren. Suko hielt sich hinter mir, er lief schräg versetzt den steinigen Hang hinunter, erwischte aber eine falsche Trittstelle, verlor die Balance und kugelte die schiefe Ebene hinab. Eine Staubwolke und Steinlawine hüllte ihn ein.
    Ich rief ihn an, versuchte, nach seinem Arm zu fassen, doch der Chinese war nicht mehr zu bremsen.
    Er verschwand vor meinen Augen. Nur das Klirren, Poltern und Rumoren der Steine hörte ich

Weitere Kostenlose Bücher