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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unheimliche rote Leuchten, das von den Felswänden zurückgeworfen wurde und ein ganzes Tal mit seinem roten Schein ausfüllte.
    »Die Totenfeuer«, sagte Hunter leise. »Pablo hat recht. So beginnt die Beschwörung des großen Chiimal.« Ich sah mir die Menschen an. Sie hatten sich auf die Knie geworfen, die Hände gefaltet und zitterten vor Angst. Einige Frauen beteten laut und klagend.
    Chiimal verbreitete Angst und Schrecken. Wir waren gerade noch rechtzeitig gekommen, glaubte ich. Ich stieß El Jefe an, dessen Gesicht eine geradezu maskenhafte Starre zeigte. »Kommen Sie, Mike. Wenn es schon soweit ist, dürfen wir keine Sekunde mehr verlieren.«
    Er nickte. »Ja, Mr. Sinclair, Sie haben recht.« Mit Riesenschritten stürmte er zurück ins Haus.
    Suko und ich blieben bei den Menschen zurück. Auch uns bereiteten die Totenfeuer Unbehagen. Sie waren der Beweis, daß Julio Valdez es vor uns geschafft hatte. Hoffentlich kamen wir noch rechtzeitig genug…
    ***
    Umgezogen hatten wir uns nicht. Allerdings lagen hinten im Jeep lange Mäntel. Die Nächte hier oben im Hochland sollten sehr kalt werden.
    Hatte ich schon über die Strecke nach Canta geschimpft, so konnte ich jetzt nur fluchen. Es gab überhaupt keine Straße mehr. El Jefe, der Fahrer, suchte den Weg durch eingetrocknete Flußbetten, über Hänge, Böschungen und Steinfelder. Ich saß neben ihm, Suko hockte im Fond. Er wurde noch mehr durchgeschüttelt als wir.
    Manchmal fuhren wir schräg, so daß ich befürchtete, der Jeep würde umkippen. Irgend etwas war immer. Zum Glück waren die beiden Scheinwerfer durch ein Gitter gegen Steinschlag gesichert, sonst hätten die hochfliegenden Brocken das Glas zertrümmert.
    Unser Fahrer zeigte ein verbissenes Gesicht. Die Anspannung hatte tiefe Kerben in seine Haut gemeißelt. Jeder von uns wußte, um was es ging. Niemand durfte nachlassen, und wir durften vor allen Dingen keine Schwäche zeigen. Wir orientierten uns anhand des Feuerscheins. Nach wie vor war er zu sehen. Als eine rote Aura lag er zwischen den Hügeln auf dem gewaltigen Bergplateau.
    Schon längst bedeckte eine Kruste aus rötlichem Staub unsere Körper. Dieses feine Zeug drang überall ein. In jede Ritze, setzte sich in den Hautfalten fest und trocknete unsere Kehlen aus. Schon oft genug hatte ich das Zeug ausgespien, aber es kam immer wieder.
    Zum Glück hatten wir Feldflaschen mit klarem Wasser mitgenommen. Hin und wieder nahm ich einen Schluck, dann füllte sich die Kehle mal nicht wie ein Reibeisen an. Eine Dämmerung gab es nicht. Schlagartig wurde es dunkel.
    Nun waren wir gezwungen, die Scheinwerfer einzuschalten.
    Breite Strahlen fielen auf die Geröllebene und ließen manche metallenen Einschlüsse in den Steinen hell aufblitzen, ebenso wie die unzähligen Staubpartikel, die durch den Lichtteppich wirbelten.
    Wir schaukelten auf und ab und wurden dann nach vorn gepreßt, als es einen Hang hinunterging, der erst in einem Flußbett mündete, das ebenfalls staubtrocken war. Ich fluchte wieder.
    Das war schon kein Fahren mehr, sondern nur noch ein Rutschen. Mike Hunter konnte das Lenkrad ruhig loslassen. Ich rechnete damit, daß unser alter Jeep die Strecke nicht überstehen würde, aber es geschahen noch Zeichen und Wunder. Heil erreichten wir das Flußbett. Auch die Lenkung war nicht defekt, so daß sich der Jeep weiterhin in die gewünschte Richtung voranbewegen konnte.
    Wir fuhren in der Mitte. Dort waren die Steine weniger groß. An den Rändern hatten sie oft die Ausmaße von Felsbrocken, die Wind und Wetter glattgeschliffen hatten. Kurs Osten.
    Der erste Nachtwind heulte über die Hochebene. Wieder wurden gewaltige Wolken aufgewirbelt und um unseren Wagen geweht.
    Wir knüppelten uns voran. Manchmal grinste El Jefe sogar. Er war die Fahrerei ja gewohnt.
    Daß die Scheinwerfer brannten, paßte mir gar nicht. Da wurde unsere Ankunft schon von weitem signalisiert. Aber ohne Licht waren wir in diesem Gelände verloren. »Wie weit noch?« rief ich Mike Hunter ins Ohr.
    Er hob die Schultern. »Mehr als die Hälfte haben wir hinter uns. Aber es kommt auf das Gelände an. Wenn wir Glück haben, läuft der Weg einigermaßen normal weiter. Doch daran glaube ich nicht.«
    »Okay.« Ich schaute zurück. Suko hockte auf dem Rücksitz und machte auch kein glückliches Gesicht, obwohl er grinste, als sich unsere Blicke trafen.
    Das Flußbett mündete in ein gewaltiges Geröllfeld. Diese Steine mußten rechts und links von den Hängen gestürzt sein und

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