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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Gedanken überschlugen sich in seinem schläfrigen Gehirn.
    Was sollte er tun?
    Auf der Matratze sitzenbleiben, sich nicht rühren, warten, bis der Hund das Haus verließ? Oder sollte er aufstehen und versuchen, die Zimmertür schnell zuzuwerfen, damit der Hund ausgesperrt war?
    Die Idee erschien Atlan gut zu sein.
    Hastig sprang er auf. Aber dann stürmte er nicht sofort zur Tür, sondern blieb zaudernd stehen. Sein Hals war zugeschnürt.
    Schweiß brach aus seinen Poren. Noch einmal knurrte die Bestie, die er nicht sehen konnte. Diesmal klang es verdammt nahe.
    Atlan liefen kalte Schauer über den Rücken. Er gab sich einen Ruck. Aufgeregt eilte er zur Tür.
    Als er nach ihr griff, entdeckte er die hellen Lichter in der Dunkelheit.
    Eine hypnotische Kraft ging von ihnen aus. Er hatte auf einmal nicht mehr die Möglichkeit, die Tür zuzuwerfen. Schlotternd stand er da, mit ausgestrecktem Arm, aber unfähig, zu handeln.
    Die böse funkelnden Lichter kamen näher.
    Das Knurren wurde lauter. Atlan faßte sich ans Herz. Die Furcht drohte ihm den Verstand zu rauben. Doch plötzlich war nichts mehr zu hören und zu sehen.
    Kein Knurren mehr. Keine böse funkelnden Lichter.
    Atlan fuhr sich hektisch über die Augen. Verwirrt schüttelte er den Kopf.
    Was war denn das gewesen? Ein Spuk? Sofort erschrak er wieder. Wieso fiel ihm sogleich ein Spuk ein? Herr im Himmel, was war bloß mit ihm los?
    Atlan schluckte trocken. Sein Adamsapfel jagte in der rauhen Kehle auf und ab. Angst ist ein grausames Gefühl.
    Der Penner wollte die Tür schließen. Da legte sich ihm plötzlich eine Hand auf die Schulter.
    Mit einem krächzenden Schrei fuhr der erschrockene Mann herum. Fassungslos starrte er ins Nichts.
    Niemand war da.
    Und doch hatte ihn jemand berührt. Er war ganz sicher. Und nun hörte er auch das keuchende Atmen eines Menschen.
    »O Gott, hier spukt es!« schrie Atlan außer sich vor Angst. »Hier spukt es wirklich!«
    Er wollte aus der Wohnung stürzen. Da war aber wieder jene Hand, die ihn am Genick packte und hart zurückriß. Er verlor das Gleichgewicht und prallte auf den Boden.
    Jammernd kam er wieder auf die Beine. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich die Ellenbogen.
    Und auf einmal war ein Mann da, dessen Konturen auf eine eigentümliche Weise fluoreszierten.
    Ein hagerer Kerl. Mit hohlen Wangen, blutleeren Lippen und glühenden Augen.
    Waren das nicht jene Augen, die Atlan vorhin schon einmal gesehen hatte? Der Penner war fast sicher, daß es dieselben Augen waren.
    Mühsam preßte der zitternde Mann hervor: »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Ich bin ein armer Teufel. Ich besitze nichts. Ich wollte bloß in diesem Haus übernachten und hatte nicht die Absicht, etwas kaputtzumachen.«
    Abel Rooster gab keine Antwort.
    Der Spuk hob die rechte Hand. Atlan dachte, der Unheimliche wolle ihn nun erschlagen und riß stöhnend beide Arme über den Kopf.
    Da bildete sich in Roosters Hand eine gleißende Kugel. Sie verformte sich, wurde zu einem Stab, sauste wie ein Blitz auf Atlan zu und verschwand in ihm.
    Der Penner sackte sofort zusammen.
    Verstört hockte er auf dem Boden. Seine Augen waren weit aufgerissen. Er konnte zwar alles sehen, was weiter passierte, aber er war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen.
    Jener grelle Blitz, den Rooster geschleudert hatte, lähmte Atlans Körper vollkommen. Rooster kam mit einem triumphierenden Grinsen näher.
    Er umkreiste den Gelähmten, lachte ihn aus, verspottete ihn.
    »Dies ist meine Straße, Atlan!« fauchte der satanische Spuk. »Und sie wird immer mehr meine Straße werden, wart's nur ab. Niemand hat hier etwas zu suchen. Niemand! Es war ein Fehler, hierherzukommen, Rex Atlan. Ein Fehler, den du mit dem Tod bezahlen wirst. Hörst du, Atlan? Mit dem Tod. Du kannst dich nicht mehr bewegen. Du kannst nicht um Hilfe schreien. Du bist dazu verurteilt, hier sitzenzubleiben, weil ich es so haben will. Du wirst verhungern, Rex Atlan. Und du wirst es bei vollem Bewußtsein miterleben. Du kannst nichts dagegen tun. Wie gefällt dir das? Jede Nacht werde ich wiederkommen und mich an deinem Anblick erfreuen. Also auf bald, Rex Atlan.«
    Der teuflische Spuk verschwand. Atlan hockte in der Mitte des Raumes wie eine steinerne Statue. Aber er war nicht tot. Er lebte.
    Man sah es an den Tränen, die ihm über die Wangen liefen.
    ***
    Ron Samuels war alles andere als ein ungeduldiger Mensch, aber allmählich fiel es ihm furchtbar schwer, gelassen zu bleiben.
    Seufzend schaute er

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