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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Joanne und Ernest Goldstone an. »Liebe Leute, Sie machen es mir wirklich nicht leicht. Drei Häuser habe ich Ihnen gezeigt. Dreimal haben Sie nein gesagt. Das eine Haus stand Ihnen zu nahe am Wasser. Das andere zu nahe an der Bahn. Und das dritte Gebäude befindet sich Ihrer Meinung nach zu weit vom Zentrum weg. Ich habe das alles eingesehen und weiter nach einem passenden Haus für Sie gesucht. Schließlich bin ich kein Unmensch. Keinem soll aus dem Projekt, das realisiert werden soll, ein Schaden erwachsen. So weit, so gut. Wir waren uns einig, daß Sie umsiedeln würden, sobald ich das passende Haus für Sie gefunden habe. Doch was passiert nun? Sie kommen zu mir und überreichen mir diesen Wisch…«
    Samuels Stimme wurde etwas lauter. Er schmetterte seine Hand auf den Zettel. »Sie sagen mir, daß auf diesem Schmierblatt alle Personen unterschrieben haben, die in Ihrer Familienpension wohnen, und Sie teilen mir unverfroren mit, daß Sie und diese Leute nunmehr den Entschluß gefaßt hätten, aus jenem Haus nicht auszuziehen. Wie stellen Sie sich das in der Praxis vor?« Samuels zeigte auf das Modell, das in seinem Arbeitszimmer stand. »Denken Sie, daß ein solch riesiges Projekt an Ihrem Starrsinn scheitern wird?«
    Ernest Goldstone würgte die Aufregung mühsam hinunter. Immer war es Joanne, die ihn in solche Situationen hineinmanövrierte.
    Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er das erste Haus genommen, das Samuels ihnen angeboten hatte. Es war ein schöner Bau in einer netten Gegend gewesen.
    Warum Joanne abgelehnt hatte, war ihm bis heute nicht klar. Sie hatte dem großen Samuels wohl bloß zeigen wollen, daß man mit ihr nicht so einfach umspringen konnte.
    Auch die beiden anderen Häuser waren durchaus akzeptabel gewesen. Ernest Goldstone konnte verstehen, daß Ron Samuels allmählich die Geduld mit ihnen verlor.
    »Ich kann Sie zwingen, das Haus zu verlassen!« sagte Samuels ärgerlich.
    »Wir bezahlen immer noch Miete!« erwiderte Joanne Goldstone trotzig.
    »Denken Sie, damit könnten Sie sich das Recht erkaufen, für alle Zeiten in diesem Haus wohnen zu bleiben? Warum nehmen Sie denn nicht endlich Vernunft an? Ich kann nur noch wenige Wochen auf Sie Rücksicht nehmen, Mrs. Goldstone. Die ganze Stadt steht hinter diesem gigantischen Bauvorhaben. Und Sie stehen auf der anderen Seite. Sie können es nicht aufhalten. Und Sie werden nirgendwo Unterstützung finden.«
    »Ernest!« sagte Joanne wütend.
    »Ja, Joanne?«
    »Sag doch auch etwas!«
    »Was denn, Joanne?«
    »Herrgott noch mal, sag Mr. Samuels, daß wir uns eine solche Behandlung nicht gefallen lassen. Nicht von ihm, nicht von seinem Verwalter, von niemandem!«
    »Nun, Mr. Samuels«, schickte sich Goldstone zu einer dürftigen Rede an. Er war dem Großgrundbesitzer und Industriellen aber dankbar dafür, daß er ihn nicht zur Wort kommen ließ.
    »Ich kann Sie zwangsweise entfernen lassen!« schrie Samuels die magere Frau an, denn sie war sein Gegner, nicht Ernest Goldstone, der war bloß Joannes Hampelmann. »Halten Sie sich das gut vor Augen, Mrs. Goldstone. Lassen Sie es lieber nicht dazu kommen. Ich werde Ihnen noch ein faires Angebot unterbreiten. Wenn Sie auch das ablehnen, fühle ich mich Ihnen gegenüber jeder weiteren Verpflichtung entbunden. Guten Tag!«
    Joanne wollte nicht gehen. Aber Ernest stand schon an der Tür.
    »Wir werden sehen!« rief Joanne, als sie halb draußen war, mit hochgeschwungener Faust. »Das werden wir ja sehen, ob ihr da oben immer alles erreicht, was ihr wollt. Wir kleinen Leute haben auch ein Recht zu leben, Mr. Samuels. Vergessen Sie das nicht. Wir werden unser Recht bekommen. Verlassen Sie sich darauf.«
    Wutentbrannt warf Joanne die Tür hinter sich zu.
    Sie fuhren mit dem Taxi in die Coronet Street zurück.
    Goldstone fragte seine Frau: »Findest du nicht, daß du mit Samuels ein bißchen zu heftig gewesen bist, Joanne?«
    »Wenn es nach dir ginge, würdest du die schäbigste Hundehütte von ihm noch mit Handkuß nehmen, was?«
    »Samuels bemüht sich doch wirklich…«
    »Das kann er dir weismachen, aber mir nicht. Dieser ausgekochte Halunke hat nichts anderes im Sinn, als uns aufs Kreuz zu legen. Und das werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern!«
    »Mit einem Mann wie Samuels kann man nicht so umspringen, Joanne. Das muß er sich von uns nicht gefallen lassen. Wir haben… wenn wir ganz objektiv sein wollen, müssen wir das doch zugeben… wir haben die schlechtere Position

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