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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachgehen, um ihn zu finden.
     
    *
     
    Sorgun, der Funker der KÖTARK, ließ seinen Sitz so schnell herumgleiten, daß Hefner-Seton zusammenfuhr.
    „Es ist weg!" rief er erregt.
    Wie ein Schatten kam der große schlanke Ara von seinem Platz hoch. Jeder Nerv schien in diesem Augenblick in seinem Körper angespannt zu sein. Er beugte sich über Sorgun und betrachtete die Funkgeräte.
    „Die Peilzeichen des Zellaktivators haben ausgesetzt", sagte der Funker leise. „Ganz plötzlich wurden sie unterbrochen."
    „Wir setzen in wenigen Augenblicken zur Landung an", hat es vielleicht damit etwas zu tun?"
    „Nein", erklärte Sorgun. „Das hätte sich durch Störungen ankündigen müssen. Meiner Ansicht nach liegt es daran, daß die Funkzeichen einfach eingestellt wurden."
    „Und warum?" fragte Jassi-Petan dazwischen.
    Sorgun hob seine schmalen Schultern. „Dafür gibt es nur eine einzige Erklärung: Jemand hat den Zellaktivator an sich genommen. Jemand, der uns zuvorgekommen ist."
    Nur Jassi-Petan sah, daß die Knöchel von Hefner-Setons Händen, mit denen er die Lehne von Sorguns Sitz umklammerte, weiß wurden. Äußerlich hielt sich der Befehlshaber der KÖTARK vollkommen in der Gewalt.
    „Ist noch ein weiteres Schiff von Aralon aus zu diesem Planeten gestartet?" erkundigte er sich.
    Jassi-Petan schüttelte den Kopf.
    „Zufällig habe ich die Startliste des Raumflughafens von Grolturn eingesehen, Kommandant. An diesem Tage war die KÖTARK das einzige Schiff überhaupt, das startete. An den Vortagen hatten sich nur Frachtschiffe eingetragen. Einen Tag nach unserem Start wurde das terranische Schiff erwartet, das die Ablösung für den Stützpunkt des Imperiums in Doun an Bord hatte."
    Hefner-Seton strich über seine Stirn, als wollte er irgendwelche Gedanken verscheuchen.
    „Wenn wir den Aussagen der Forscher Glauben schenken können - und warum sollten wir das nicht - gibt es auf dem zweiten Planeten des Velander-Systems keine intelligente Eingeborenenrasse. Sollte der Aktivator von einem lebenden Wesen gefunden worden sein, dann muß sich auf dieser Welt ein Raumschiff befinden." Hefner-Seton lehnte sich etwas zurück. „Ich bedauere die mangelhafte militärische Ausrüstung der KÖTARK in diesem Augenblick wie niemals zuvor."
    „Vielleicht wäre es jetzt doch angebracht, unsere Passagiere zu unterrichten", schlug Jassi-Petan vor.
    Hefner-Seton sagte: „Nein!"
    Kruz, der die Pilotenarbeit übernommen hatte, rief über seine Schulter: „Wir dringen jetzt in die Atmosphäre ein, Kommandant."
    „Weitermachen!" befahl Hefner-Seton. „Was zeigen die Ortungsgeräte?"
    Mit geübten Blicken überschaute Jassi-Petan die Kontrollen. „Schwacher Ausschlag, Kommandant. Wenn die Ortung von einem Schiff herrührt, muß es sehr klein sein."
    „Ist es nun ein Schiff oder nicht?" rief Hefner-Seton.
    Jassi-Petan sagte vorsichtig: „Nein, würde ich sagen."
    Hefner-Seton ging schweigend zu den Funkanlagen zurück. „Sind wir ungefähr über der Stelle, von der die Peilzeichen ausgingen?" fragte er.
    „Ja", bestätigte Sorgun. „Genau, Kommandant."
    Die feinen Linien in Hefner-Setons Gesicht schienen sich zu vertiefen.
    „Warum funktioniert die Bildübertragung nicht richtig?"
    beschwerte er sich. „Außer dunklen Schatten ist nichts zu erkennen."
    „Dichte Wolkendecke, Kommandant", erwiderte Sorgun. „Die Schatten deuten zweifellos auf große Wälder hin."
    Die KÖTARK glitt tiefer in die dichte Atmosphäre des Planeten hinein. Hefner-Seton ließ die beiden Geschütztürme des Schiffes besetzen und feuerbereit machen. Dann schickte er seinen Stellvertreter in die Kabinen der vier Mediziner.
    „Sagen Sie Ihnen, daß wir vermuten, auf dieser Welt Schwierigkeiten zu bekommen", befahl er Jassi-Petan. „Sie können Ihnen den Verdacht, den wir haben, mitteilen, dürfen aber auf keinen Fall den Zellaktivator erwähnen."
    Jassi-Petan beeilte sich, aus dem Kommandoraum zu verschwinden. Hefner-Seton übernahm nun persönlich die Überwachung der Bodenortung. Während er mit zusammengekniffenen Augen auf die Bildschirme blickte, klopfte sein Stellvertreter an Trotins Kabinentür.
    Er trat ein, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Die vier Mediziner hatten sich alle in Trotins Kabine versammelt. Jassi- Petan lächelte und schloß nachdrücklich die Tür hinter sich.
    „Was wollen Sie?" erkundigte Trotin sich unfreundlich.
    Jassi-Petan ging bis zur Mitte des Raumes und stützte sich mit beiden Armen auf den kleinen

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