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0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

Titel: 0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie nannten sich Löwen und Tiger
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Können Sie mir das vielleicht verraten?«
    »Soso, die Anregung ging von ihr aus.« Das fand ich erstaunlich. »Sagen Sie mal, Forrester, sind Sie etwa verheiratet?«
    Er druckste.
    »Ja, aber ich lebe schon ein Jahr lang von meiner Frau getrennt. Sie kennen doch bestimmt Lola Alphons?«
    Natürlich kannte ich sie. Sie war eine der besten Sängerinnen an der Metropolitan Oper.
    »Das ist Ihre Frau?«, fragte ich erstaunt.
    »Ja. Ich bestreite es nicht, dass sie eine große Künstlerin ist, aber das ist alles. Als Mensch ist sie ein Teufel. Fragen Sie ihre Kollegen und alle Leute, die beruflich oder privat mit ihr zu tun haben. Es gibt niemanden, den sie mit ihrer Arroganz und Hysterie noch nicht zur Verzweiflung getrieben hat. Seit einem Jahr bemühe ich mich um ihre Einwilligung zu einer Scheidung, aber sie will nicht. Sie behauptet, sie liebe mich, aber das ist nur eine Gemeinheit. Sie will nur Geld.«
    So war das also. Eine sehr einleuchtende Idee ging mir durch den Kopf.
    »Wenn Ihre Gattin Sie nün bei einem Ehebruch erwischt oder untrügliche Beweise dafür erhalten hätte, was wäre dann geschehen?«
    »Dann hätte sie die Scheidung eingereicht, und ich hätte zahlen müssen, bis an mein Lebensende.«
    »Wie lernten Sie eigentlich Margret Hudson kennen?«, wechselte ich das Thema.
    »Vor vierzehn Tagen beim Sommerball der Theatervereinigung. Sie forderte mich bei der Damenwahl zum Tanz auf und war so nett, dass ich mich Hals über Kopf in sie verliebte.«
    »Sagten Sie ihr das?«
    »Natürlich, und ich hatte den Eindruck, das es ihr nur recht war. Wir verabredeten ein Widersehen, und vor ungefähr einer Woche lud sie mich zum Tee ein und stellte mich ihrer Mutter vor. Darum sagte ich ja, ich wüsste nicht mehr, was ich von ihr halten sollte.«
    Ich glaubte dem guten Forrester und machte mir meine eigenen Gedanken darüber. Trotzdem kam ich dadurch der Lösung des Problems, wer Margret ermordet haben konnte, nicht näher.
    »Vorläufig reicht mir das«, erklärte ich ihm. »Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Sie Ihre Aussage wiederholen müssen und diese zu Protokoll genommen wird.«
    »Lassen Sie mich um Gottes Willen aus dem Spiel.« Er sprang auf und fuchtelte mit beiden Händen. »Wenn die Zeitungen Wind davon bekommen, dass ich Margret kannte, werden sie einen scheußlichen Skandal daraus machen. Meine Frau wird sich darauf stürzen wie ein Hund auf einen Knochen, und ich bin der Dumme. Daraus wird nichts. Ich sage nichts und gebe nichts zu Protokoll. Ich weiß von nichts.«
    »Damit kommen Sie nicht durch, mein Lieber. Nicht nur ich, sondern auch zwei andere Leute haben zugesehen, als Sie Ihre Ohrfeige einfingen. Wenn ich diese Zeugen aufrufe, und Ihnen gegenüberstellen muss, ist der Skandal allerdings da. Wenn Sie vernünftig sind, so verspreche ich Ihnen, mein Bestes zu tun, damit die Presse aus dem Spiel bleibt. Jedenfalls werden Sie noch von mir hören.«
    Ich nickte ihm zu und ging.
    ***
    Von unterwegs rief ich im Office an. Phil war bereits zurück. Er war ihm nicht geglückt, Valgas Adresse zu ermitteln. Dabei war ich so begierig darauf, mich mit dem Mexikaner zu unterhalten.
    Dagegen hatte Crosswing angerufen und zweierlei mitgeteilt. Bei einer neuen Durchsuchung des Zimmers der Hausangestellten war ein zweites Sparbuch gefunden worden. Sie besaß bei der National Eastem ein Guthaben von mehr als 2000 Dollar. In Margrets Handtasche hatte Crosswing ein Notizbuch entdeckt, in dessen Telefonverzeichnis eine Anzahl Nummern eingetragen waren. Die meisten waren Anschlüsse von Lieferanten, der Modistin, der Schneiderin, des Friseurs und so weiter, aber eine trug nur die Initialen B. F. und war, wie die City Police bereits festgestellt hatte, Forresters Nummer. Die zweite war mit dem einzigen Buchstaben F. bezeichnet. Sie gehörte einem vornehmen Junggesellenheim am Riverside, in dem zwölf Leute wohnten, deren Namen mit F. anfingen, aber keiner schien in irgendwelcher Beziehung zu Margret gestanden zu haben.
    Dann war da noch die Nummer von Dr. Bonnister und von Schwester Viola. Diese, sowie die des Appartementhauses, in dem der ominöse Mr. F. wohnte, schrieb ich mir auf. Diesen F. glaubte ich zu kennen. Hieß-Valgas nicht Fernando mit Vornamen und hatte Margret ihn nicht immer so genannt?
    Bevor ich aber meinem dringenden Verlangen, mit dem Herrn zu reden, nachgab, hatte ich noch etwas anderes zu erledigen. Ich rief in der Park Avenue an. Es meldete sich Marcia, die mir auf Befragen erklärte, dass

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