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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders zu erwarten gewesen. Er befahl in diesem Reich.
    Ich hatte das Risiko auf mich genommen und war bis zur Treppe vorgelaufen. An der untersten Stufe blieb ich stehen und spitzte die Ohren.
    Nun hörte ich es deutlicher. Die Schritte näherten sich dem Wohnraum, sie waren auch nicht mehr so leicht, sondern schwerfällig.
    Im nächsten Augenblick vernahm ich einen Schrei, und etwas polterte zu Boden.
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. War das schon das Ende? Brachte Destero meine Freunde vielleicht jetzt um?
    Allein der Gedanke daran trieb mir das Blut in den Kopf. Zwei Sekunden später war ich wieder beruhigt, da hörte ich die Stimmen meiner Freunde, obwohl ich nicht verstand, was sie sagten.
    Sie gingen mit Destero. Und ich hockte hier unten.
    Plötzlich stellte sich mir die Frage, ob ich wirklich hier weiterhin sitzen bleiben sollte. War es nicht besser, wenn ich nach oben schlich und zu retten versuchte, was noch zu retten war? Ich bin zwar kein Mensch von übereilten Entschlüssen, aber wenn ich mich einmal damit abgefunden hatte, dann führte ich eine Aufgabe auch sofort durch. Kein langes Zögern mehr. Jetzt galt es.
    Da fiel mir ein, daß ich keine Waffen bei mir trug. Bill hatte sie mir sicherheitshalber abgenommen. Sogar die Luger hatte ich meinem Freund zurückgegeben. Das gefiel mir gar nicht.
    Was also tun? Mich waffenlos meinen Gegner stellen, damit sie mich umbringen konnten? Nein, verdammt, das war nicht der Sinn der Sache. Vielleicht fand ich noch irgend etwas im Keller. Zum Glück kannte ich mich bei den Conollys aus, so daß ich mich auch im Dunkeln einigermaßen zurechtfand. Und wenn es wirklich zu finster war, dann half mir meine kleine Lampe. So schlich ich durch den Flur. Es gab hier unten einige Räume, nicht nur die Waschküche oder den Raum mit der großen Tischtennisplatte und den Flipper-Apparaten. Bill hatte hier auch sein Archiv und ein zweites Arbeitszimmer eingerichtet.
    Das betrat ich.
    Licht wagte ich nicht anzuschalten, aber ich sah auch so, was los war.
    Draußen hatte sich die Welt verändert.
    Normalerweise hätte durch das Fenster Tageslicht fallen müssen, ich aber sah nur ein violettrotes Glosen und Wallen hinter der Scheibe, was mir endgültig bewies, wo wir steckten.
    In einer anderen Dimension, im Pandämonium!
    Hinter der Türschwelle blieb ich stehen. Ich sah nicht nur die Nebel hinter der Scheibe, sondern auch die grausamen Geschöpfe, die sich darin tummelten und wohl fühlten.
    Dämonen, widerliche Kreaturen, die den Menschen oft in ihren Alpträumen erschienen.
    Ich schluckte hart.
    Der Weg nach draußen war mir versperrt.
    An eine Flucht konnte ich nicht denken. Nein, Bill, Sheila und ich mußten es hier im Haus auskämpfen.
    Obwohl mich die Umgebung beunruhigte, betrat ich doch den Raum und durchsuchte ihn nach Waffen.
    Ich fand viel.
    Altes Archivmaterial, Bildbände, Illustrierte, Berichte über Bills Reisen und Abenteuer, aber keine Waffe, die ich gegen Dämonen hätte einsetzen können.
    Es half alles nichts, ich mußte die schwierigere Möglichkeit in Kauf nehmen und zusehen, daß ich wieder an mein Kreuz und meine Beretta gelangte. Vielleicht kam ich so dicht an Destero heran, daß ich ihn mit dem Kreuz zerstören konnte.
    Das wäre natürlich eine gute Sache. Ich war davon überzeugt, daß mein Kreuz auch Destero vernichtete, denn sogar den Schwarzen Tod hatte es geschafft.
    Ich drehte mich um und wollte den Raum wieder verlassen.
    Schon vor der Schwelle stieg mir der Geruch von Fäulnis und Verwesung in die Nase. Ich blieb stehen und öffnete weit die Augen, bevor ich die Lampe anknipste und den feinen Strahl auf die Tür zuwandern ließ.
    Dort stand er. Ein Ghoul!
    Er stank so widerlich. Mochte der Teufel wissen, wie er den Weg in dieses Haus gefunden hatte. Wahrscheinlich stand irgendwo ein Fenster offen.
    Gerade Ghouls gehören zu meinen besonderen Lieblingen. Es sind die ekligsten aller Dämonen. Erst vor kurzem hatte ich mich noch zusammen mit Kommissar Mallmann mit ihnen herumgeschlagen. Aber da hatte ich Waffen. Jetzt nicht.
    Das schien der Ghoul zu wissen, denn er freute sich um so mehr und machte dies auch deutlich.
    Seine plumpe, schleimige Gestalt befand sich in dauernder Bewegung. In diesen Dimensionen zeigten sich Ghouls immer in ihren ursprünglichen Formen, da brauchten sie keine Rücksicht auf Menschen nehmen. In der normalen Welt, und das hatte ich des öfteren erlebt, verwandelten sie sich. Da

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