Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aber Destero nicht.«
    Der Henker lachte grollend. »Alle sollt ihr sterben!« zischte er.
    »Alle…«
    »Und – und Johnny?« hauchte Sheila.
    »Auch der!«
    Im ersten Augenblick sah es so aus, als wollte sich Sheila auf den Henker stürzen. Sie hatte sich schon auf die Zehen gestellt, ihr Gesicht verkantete regelrecht, doch ein Ruf ihres Mannes hielt Sheila zurück. »Nicht!« Sie blieb stehen.
    Aber in ihren Augen flammte etwas auf, das es wohl nur bei einer Mutter gibt, die bereit ist, um ihr Kind zu kämpfen und ihr eigenes Leben zu geben.
    »Dafür haben wir John Sinclair nicht getötet«, sagte der Reporter rauh.
    »Hauptsache, er ist tot«, erwiderte Destero. Mit der Schwertspitze deutete er auf den Sarg. »Schafft ihn aus dem Raum!«
    »Und wohin?« fragte Bill.
    »Ins Wohnzimmer. Dort werden wir uns versammeln, und dort werdet ihr auch sterben!«
    Zwei Sekunden rührte sich Bill Conolly nicht, er atmete nur durch die Nase ein. Die letzten Worte hatten verdammt hart und endgültig geklungen.
    Und Bill sah auch keine Fluchtchance. Draußen lauerte das Unheil, er konnte sich nicht einfach aus dem Fenster werfen und fliehen. Sheila und er mußten den grausamen Tatsachen ins Auge sehen.
    »Beeilt euch!« befahl Destero. Er machte eine blitzschnelle Bewegung, und die Klinge wischte dicht an Sheilas Gesicht vorbei, daß sie sogar den Luftzug spürte.
    »Komm«, sagte Bill.
    Steifbeinig setzte sich Sheila Conolly in Bewegung. Sie schritt um den Sarg herum, um an dessen Fußende zu gelangen. Bill hievte den oberen Teil der Totenkiste hoch. »Tragt ihn hinaus!« befahl Destero. Die beiden gehorchten. Obwohl der Sarg sehr schwer war, brach Sheila nicht zusammen. Nein, diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Die anderen sollten nicht triumphieren. Ihr reichte es schon, daß man sie so gedemütigt hatte.
    Dabei war alles wie normal. Sie befanden sich in ihrem eigenen Haus, doch durch Schwarze Magie war der Bungalow mitsamt Inhalt in eine andere Dimension geschleudert worden.
    Das war verrückt, das war irre…
    Sie gingen über den Flur. Destero blieb immer dich hinter ihnen und beobachtete sie genau. Ihm entging keine ihrer Bewegungen, die Augen hinter den Schlitzen funkelten bösartig und wild.
    Die Tür zum Wohnzimmer war nicht ganz geschlossen. Bill konnte sie mit dem Ellbogen aufstoßen.
    Langsam schwang sie nach innen.
    Bill wollte weitergehen, als Sheila gellend aufschrie und dabei den Sarg fallen ließ.
    Hart rammte er auf die Erde.
    Bill war überrascht. Er schaute Sheila an, die so blaß geworden war und an ihm vorbeistarrte.
    Auch Bill ließ den Sarg fallen. Was Sheila sah, mußte schrecklich sein. Er drehte sich um.
    Da traf auch ihn der Schock.
    Mitten im Wohnraum stand eine runde, steinerne Platte. Und auf ihr hockte ein Junge.
    Johnny Conolly!
    ***
    Gott sei Dank, er lebt, war Bills erster Gedanke. Ihm ist nichts geschehen.
    Und Johnny schaute aus großen Augen seine Eltern an. Plötzlich bewegten sich seine Lippen. »Mummy – Daddy«, stammelte er. »Ihr – ihr«, er streckte seine kleinen Arme aus. Das genau war der Punkt, wo Sheila sich nicht mehr halten konnte. Ohne auf Destero und dessen Schwert zu achten, warf sie sich nach vorn und damit auf den runden Altarstein, wo ihr Sohn hockte und ein Bild des Jammers abgab. Selbst Destero reagierte nicht schnell genug. Sheila wischte an ihm vorbei, stieß auch Bill aus dem Weg – und prallte, wie vor eine Wand gelaufen, zurück.
    Ihr Schrei zitterte durch den Wohnraum, sie riß beide Arme hoch, die fahrige Bewegungen durchführten, und dann kippte sie steif wie ein Brett nach hinten. Bill reagierte schnell.
    Bevor Sheila zu Boden fallen konnte, breitete er seine Arme aus und fing sie auf.
    Zitternd lag sie in einer schrägen Haltung, während ihre Lippen kaum verständliche Worte murmelten. »Bist du okay, Darling?« flüsterte Bill. »Ist alles in Ordnung? Bitte, gib Antwort.« Die Sorge um Sheila machte ihn fertig, denn er glaubte daran, daß seine Frau einen magischen Schlag erhalten hatte.
    Sheila richtete sich wieder auf, und Bill half ihr dabei. »Ja, ich bin okay.«
    Der Reporter war beruhigt. Trotzdem hielt er Sheila noch fest. Er fühlte, wie sie zitterte. Jeder von ihnen stand unter einem ungeheuren Streß.
    Destero trat vor. Und wieder hörten sie sein Lachen. »Glaubt ihr denn im Ernst, daß ich euch so ohne weiteres an den Jungen heranlasse? Nein, das schaffe nur ich.« Als wäre überhaupt nichts gewesen, schritt er durch die magische

Weitere Kostenlose Bücher