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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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kleinen, runden Loch im Zentrum. Das Glas wurde milchig. Die Kopfstütze am Beifahrersitz klatschte. Die Sitzlehne schepperte.
    Und Horvath standen die Haare zu Berge!
    Kugeln waren schneller als sein Wagen. Er durfte die Flucht nicht weiter fortsetzen, sondern mußte sich stellen. Während er fuhr, konnte er sich nicht auf seine Magie konzentrieren. Obwohl sie kein Allheilmittel war, würde sie eine kleine Chance zum Überleben bedeuten.
    Unentschlossen begann Horvath mit einem wilden Zickzackkurs. Er hatte sich verrechnet. Es nutzte ihm nichts. Die Schützen erledigten saubere Arbeit. Eine der Kugeln traf Horvaths Sitz und blieb gottlob darin stecken.
    Horvath stieg voll in die Bremsen. Es kümmerte ihn nicht, daß die Verfolger dicht aufgeschlossen hatten. Für seinen Wagen bedeutete das ein Todesurteil.
    Die Verfolger wollten ausweichen, aber die Alleebäume verhinderten es.
    Horvath hielt sich verzweifelt am Steuer fest. Von hinten traf sein Auto ein furchtbarer Schlag. Es klang wie eine Bombe. Titanenkräfte drückten ihn Sekundenbruchteile in den Sitz. Sein Hinterkopf schlug gegen die Nackenstütze. Der Sicherheitsgurt preßte Horvath die Luft aus der Lunge. Er sah zwei Schatten rechts und links. Gemeinsam mit den Verfolgern bildete sein Auto ein Schrottknäuel, das scheppernd und berstend die Straße entlangschlitterte, gegen die Bäume prallte, sie zum Wanken brachte und endlich liegenblieb.
    Horvath wollte hinaus. Es blieb bei der Absicht. Die Tür war verklemmt. Doch die Frontscheibe, massives Verbundglas, war herausgesprungen. Sie hatte das Chaos überstanden und lag schaukelnd auf dem Kühler. Ein Wunder für sich, für das Horvath keinen Blick hatte. Er löste den Gurt und zog sich am Steuer hoch. Behende kletterte er nach draußen.
    Er warf einen Blick zur Seite. Einer der Verfolger sah ihn mit verzerrtem Gesicht an. Ein Blutfaden rann aus seinem Mundwinkel.
    Horvath registrierte, daß ihm dieser Mann nicht mehr gefährlich werden konnte.
    Hinten wendeten die beiden anderen Verfolger und fuhren herbei.
    Der Fahrer des zweiten verbeulten Wagens. Der war noch aktiv. Die Mündung seiner Waffe zeigte genau auf Horvaths Bauch, und der Mann, der zehn Jahre im australischen Busch verbracht hatte, machte nicht das geringste Anzeichen, aus der Schußlinie zu springen.
    Er sah zu, wie sich der Zeigefinger des Mörders krümmte. Horvath sollte sterben. Das war beschlossene Sache. Das Grauen regierte einen Wirtschaftskonzern, der immer mächtiger wurde. Für einen solchen Konzern war es eine Kleinigkeit, Mörder für viel Geld zu dingen.
    Offenbar war ihnen Horvath dieses Geld wert.
    Horvath hatte seinen Gegner gesehen und dachte an Doug Langton, weil er überzeugt war, daß- der hinter allem steckte.
    Das Krümmen des Zeigefingers geschah für ihn wie in Zeitlupe. Nein, er hätte nicht die Möglichkeit gehabt, sich zur Seite zu werfen. Sein Körper war zu langsam. Nur seine Magie war schnell genug. Sie dehnte die Zeit, weil Horvath handelte. Seine Kräfte griffen nach dem Mörder. Er wußte nicht, wie er dem Mann in diesem Augenblick erschien. Sein Gesicht war weg, hatte der Maske eines uralten Mannes Platz gemacht. Die schmutziggrauen Haare waren zu Korkenzieherlocken verdreht und hingen lang herab. Sie waren steif von dem Tierfett.
    Anstelle der Augen befanden sich finstere Löcher, in denen eine Glut ent stand, die alles verbrannte, mit dem sie in Berührung kam.
    Blitzartig trat sie hervor, raste auf den Mörder zu.
    Gleichzeitig löste sich der Schuß.
    Horvath vernahm ein dumpfes Dröhnen, das plötzlich anschwoll und nicht mehr enden wollte.
    Er sah die Kugel auf sich zurasen. Sie würde genau sein Herz treffen. Was nutzte es ihm da, wenn der Blick des Mörders leer und starr wurde und er mit gebrochenen Augen zu seinem Opfer sah? Die Kugel war unterwegs und ließ sich nicht mehr aufhalten.
    Nicht mehr aufhalten?
    Horvath ballte die Hände zu Fäusten und schrie. Es war wie ein Urschrei. Ein Schrei, wie er nur in der tiefsten Wildnis produziert werden konnte. Jedem, der ihn hörte, ließ es das Blut erstarren.
    Die Kugel traf ins Ziel, schlug in seine Brust, bohrte sich in sein Herz.
    Aber Horvath fiel nicht. Seine Rechte krallte sich in die tiefe Wunde. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Er schrie noch immer, brauchte offenbar keinen Atem zu schöpfen, schrie und wandte sich um.
    Die restlichen Verfolger. Sie stoppten mit quietschenden Reifen, sprangen aus ihren Fahrzeugen. Fünf Männer, die

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