0155 - Gegen G-men und Gangster
gesammelt haben, um mich einzubuchten. Auch du mußt raus, Guy. Ich denke, es ist gut, wenn wir zusammen gehen. Und ich denke mir, es ist besser, wenn wir bald gehen. Noch kann ich bei der Citicen-Police einiges erreichen. Vielleicht kann ich mir sogar meinen Ausweis wieder beschaffen, und ich glaube, es gelänge mir, dich durch die Sperre zu lotsen. Aber es muß bald sein. Höchstens noch zehn Tage, und jeder Cop in New York erfährt, daß ich beim FBI nichts mehr zu bestellen habe. Solche Sachen sprechen sich verdammt schnell herum.«
»Wie stellst du .dir die Einzelheiten vor?«
»Für eine Möglichkeit, das Land zu verlassen, mußt du sorgen, einerlei ob es ein Flugzeug oder ein Schiff ist. Räume mir einen Platz ein, und ich lotse dich aus dieser Mausefalle heraus, in der du jetzt sitzt.«
Er nahm mit der freien Hand die Zigarre aus dem Mund.
»Ich v/er de es mir überlegen. Ich lasse dir Nachricht zugehen.« Er schien die Unterredung damit als beendet zu betrachten. Eine Minute lang schwiegen wir. Dann sagte ich leise:
»Ich könnte dich auch einfach über den Haufen knallen, Guy. Dann liefere ich deine Leiche beim FBI ab und bin aus allen Schwierigkeiten heraus.«
»Irrtum«, antwortete er kalt. »Inzwischen wissen zuviel Leute, daß du mich absichtlich freigelassen hast.« Er lächelte dünn, legte plötzlich die Pistole auf den Schreibtisch.
»Auch vergißt du die junge Frau. Koslowsky sitzt immer neben ihr. Du siehst, ich habe nicht die geringste Angst.«
»Ah ja, Grit«, sagte ich möglichst leichthin. »Wie geht's ihr?«
»Nicht schlecht, aber sie hat sich immer noch nicht an Amsels ständige Gegenwart gewöhnt. Sie hat nach wie vor gräßliche Angst vor ihm.«
In mir schoß eine solche Wut hoch, daß ich mich nur mühsam beherrschen konnte. Ich biß die Zähne aufeinander. Ich mußte die Ruhe bewahren, sonst war Healthys Frau verloren.
»Okay«, brummte ich. »Ich erwarte also deinen Anruf, aber überlege dir die Sache nicht zu lange. Ich weiß nicht, wieviel Tage man mich noch herumlaufen läßt.«
Ich stieß Smally zur Seite und ging langsam rückwärts zum Ausgang. So lange ich Hollet selbst im Schußfeld hatte, brauchte ich den ›Seemann‹ als Deckung nicht.
Als ich die Halle erreicht hatte, machte ich, daß ich den Ausgang gewann. Ich erreichte die Treppe und war im Begriff zum M.G. zu spurten, als Rag Aguzzo, den ich noch in New York glaubte, um die Ecke der Halle kam.
Mandie Dinge geschehen schneller, als man sie erzählen kann, und das hier war eine von den Sachen, die so schnell passieren. Vielleicht erinnern Sie sich, daß ich am Anfang sagte, Aguzzo hätte den Charakter einer tollwütigen Ratte, und das bewies er jetzt, denn er hielt eine Pistole in den Händen, und er schoß sofort und ohne jede Warnung.
Es fielen vier Schüsse, zwei aus Aguzzos Pistole und zwei aus der meinen, aber die zweite Kugel der ›Maus‹ schlug bereits ungezielt in die Erde.
Ich hatte ihn erwischt. Er wankte zwei Augenblicke lang. Dann legte sich seia Körper langsam vornüber. In der nächsten Sekunde brach er zusammen und fiel auf sein Gesicht.
Ich habe viele Männer fallen gesehen, die von einer Kugel getroffen wurden, und ich weiß, wie ein Mann zusammenbricht, der tödlich getroffen worden ist. Rag Aguzzo war tot.
Ich beeilte mich gewaltig, den M.G. zu erreichen. Es konnte jeden Augenblick losgehen. Gerade als ich den Motor gestartet hatte, erschienen Hollet, seine Frau und Smally vor dem Hause. Ich zog den Kopf ein und gab Gas. Ich rechnete damit, daß sie ein wenig Scheibenschießen mit mir als Zielscheibe veranstalten würden, aber sie taten es nicht. Ich weiß nicht, ob sie kein Feuerwerk veranstalten wollten aus Furcht, das Geknalle könnte gehört werden, oder ob sie einfach verwirrt waren; jedenfalls kam ich ungeschoren davon.
Ich brachte den M.G. um die Hallenecke, schlängelte mich zwischen den Holzstapeln und Baumstämmen durch, überquerte den Hof des Sägewerkes und zischte aus dem Tor. Vor der Einfahrt stand ein alter Mercury, bei dem die Raggers standen. Sie hielten genau wie Aguzzo Kanonen in den Händen, verpaßten aber die Gelegenheit. Ich fuhr genau auf sie zu, und sie hatten alle Mühe, sich durch mächtige Seitensprünge in Sicherheit zu bringen. Daß sie dann noch ein wenig hinter mir her ballerten, war ohne Bedeutung. Der M.G. war zu niedrig und schon zu schnell, um auch nur ein leidliches Ziel abzugeben. Ich erreichte unangefochten die Hauptstraße und fuhr zurück
Weitere Kostenlose Bücher