Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eigentlich schon losfahren, um so eher sind Sie wieder zurück. Die anderen Herrschaften können ja mit mir fahren.«
    Zamorra sah Nicole an, welche nickte. »Bon, wir fahren mit Ihnen.«
    Bill Fleming sah auf seine Uhr. »Mittag«, brummte er. »Vielleicht bin ich am Abend schon wieder hier.« Er erhob sich. »Du zahlst, Zamorra«, bestimmte er, griff nach Manuelas Hand und zog sie mit sich. »Komm, Sklavin, wir fahren«, bestimmte er, »und vorher schmeißen wir noch Zamorras Zahnbürste und Nicoles siebenunddreißig Frachtcontainer aus dem Wagen.«
    »Ekel!« schrie die hübsche Französin. »Chauvinist«, zeterte Manuela. Alfred sprang ebenfalls auf und eilte nach draußen, um den Kofferraum zu öffnen. Als die riesige Klappe aufschwang, lächelte er.
    »Packen Sie doch Ihren ganzen Wagen hinein!«
    »Keine schlechte Idee«, murmelte Bill, öffnete den Kofferraum des Granada und lud Zamorras und Nicoles Gepäck in den Cadillac um. Einige Minuten später brauste er davon.
    »Sie werden eine Hotelübernachtung vorziehen, nicht wahr?« fragte Alfred, als er wieder in die Gaststube trat, in der Zamorra gerade die nicht unbeträchtliche Rechnung beglich. »He, für mich brauchen Sie aber nicht zu löhnen«, protestierte er.
    Zamorra winkte ab. »Nehmen Sie es als Teilentgelt für’s Mitnehmen. Geht es nicht wider Ihren studentischen Stolz, zum Chauffeur eines Professors zu werden?«
    Alfred von Truygen hob die Schultern. »Das einzige, was gegen meinen studentischen Stolz geht, ist die Tatsache, daß ich der Vereinfachung wegen ebenfalls im Hotel logieren werde, obwohl ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, sowohl auf Hotels als auch auf Herbergen zu verzichten. Nun, ich werd’s überleben…«
    Zamorra erhob sich endlich.
    »Vielleicht ist es in dieser Gegend und in dieser Zeit besser. Das freie Gelände wird vom Chworch unsicher gemacht. Nur schade, daß die Pantherspuren verschwunden sind…«
    Wenig später waren sie im äußerlich lautstark donnernden, im Inneren aber äußerst leisen Cadillac unterwegs nach Lüneburg.
    ***
    Die Augen des schwarzgekleideten Motorradfahrers verengten sich zu schmalen Spalten, als er den Cadillac sah, der mit donnerndem Geräusch auf dem Parkstreifen vor dem Hotel stoppte. Er erkannte ihn sofort wieder; schon einmal war er ihm heute begegnet. Und…
    Der Schwarzgekleidete wich wieder zurück in den kleinen Laden, den er gerade erst verlassen hatte, und sah durch das große Fenster nach draußen, wo soeben ein Schäferhund ins Freie sprang.
    Die Stirn des Mannes furchte sich, seine Augen wurden noch schmaler. Fast wie die einer Katze wirkten sie in diesem Augenblick.
    Zwei Männer und eine Frau stiegen aus dem Wagen und betraten zusammen mit dem Hund das Hotel.
    Der Schwarzgekleidete kümmerte sich nicht über den Gemischtwarenhändler, den das auffällige Benehmen des Motorradfahrers aufmerksam gemacht hatte, und trat wieder hinaus auf die Straße. Im Unterbewußtsein registrierte er das Bimmeln der Türglocke.
    Nur kurz warf er einen Kontrollblick auf seine aufgebockte BMW, auf deren Sattel sein Helm lag. Doch diesen brauchte er im Moment nicht. Fast wie ein Schatten huschte er über die Straße und verschwand in dem Durchgang zum Hinterhof des Hotels.
    Der Hund! durchfuhr es ihn. Er würde diesmal nicht mehr warnen können.
    ***
    Zamorra schmunzelte, während er, seinen flachen Koffer an der Hand tragend, hinter Nicole die Treppe zum ersten Stock hinaufmarschierte, in dem sie ihre Zimmer hatten. Auch der Student, dessen Schäferhund nur mit deutlichem Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen worden war, trug seinen Kram selbst, lediglich bei Nicoles Kofferparade war es ratsam gewesen, einen Boy mit dem Transport zu beauftragen. Zamorras Schmunzeln galt der Tatsache, daß er es mal wieder geschafft hatte, eine gehörige Portion Frechheit erfolgreich einzusetzen. Er tat dies nicht immer, war aber zu der Ansicht gekommen, daß man es ruhig mal wieder riskieren solle, ein Doppelzimmer zu beanspruchen. Sein und Nicoles Auftreten war derart gekonnt, daß der Mann an der Rezeption sogar vergessen hatte, vorsichtshalber nach den Trauringen zu schielen, die es natürlich nicht gab. So hatte Zamorra sich als »Professor Zamorra und Frau« eingetragen und ein durchaus akzeptables Doppelzimmer erhalten, während Alfred von Truygen etwas bescheidener, aber immerhin noch komfortabel abstieg.
    Zamorra überließ es Nicole, die Zimmertür zu öffnen und einzutreten. Sie machte ein paar Schritte

Weitere Kostenlose Bücher