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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Verdammt, wir hätten einen Geländewagen nehmen sollen«, knurrte Brenner verärgert. »Seht euch den Burschen an! Was hat der für Stoßdämpfer und Federn?«
    Der Cadillac vor ihnen hatte sich zur Schaukel entwickelt, aber dem Fahrer schien es zu gefallen, denn er dachte nicht daran, das Tempo zu verringern. Zum Erstaunen Brenners setzte der Wagen selbst bei den größten Bodenunebenheiten nicht auf, obwohl er tiefer lag als der Mercedes. Brenner sah sich gezwungen, zuweilen größere Umwege zu fahren.
    »Der spinnt total«, murmelte er.
    Endlich bogen sie um einen Mini-Wald.
    »Da!« sagte Westkamp nur.
    Auch die beiden anderen hatten es gesehen.
    Zwei Männer standen da neben ein paar Sträuchern, und vor ihnen lagen zwei andere Menschen reglos in der Heide.
    Was aber für Westkamp das Wichtigste war: Er sah in der Hand des blonden Mannes, der vor den Reglosen stand, deutlich eine Pistole schimmern!
    Instinktiv zuckte seine Hand nach vorn, zum Armaturenbrett, und erwischte den schwarzen Schalter. Brenner, der Fahrer, reagierte ebenso rasch. Er preßte die Faust auf den Hupkontakt. Das umgeschaltete Signalhorn sprach sofort an.
    Brenner trat ohne Rücksicht das Gaspedal durch. Mit gellendem Martinshorn hoppelte der Mercedes an dem Cadillac des Studenten vorbei auf die beiden Fremden zu.
    ***
    Zamorra grinste. »Na, hatte ich nicht recht? Jetzt müssen sie zeigen, daß sie ein Martinshorn haben.«
    Der graue Mercedes mit dem heulenden Alarmton raste auf und ab schaukelnd auf die beiden zu. Da sah Zamorra, daß Bill seine Finger immer noch liebevoll um den Pistolengriff geschraubt hatte.
    »Ach du grünes Krokodil…«, murmelte er. Zum Verschwindenlassen der Waffe war es jetzt sowieso zu spät.
    Der zivile Polizeiwagen stoppte ab. Die Türen flogen auf, und das Sirenengeheul verstummte. Zamorra verschränkte die Arme und sah den Polizisten lächelnd entgegen. Jetzt hielt endlich auch der schwere Cadillac an, und ein junger Mann mit Hund stieg aus.
    Einer der Polizisten kam direkt auf Bill Fleming zu. »Darf ich mal Ihre Papiere sehen? Personalausweis, Waffenschein…«
    »Wenden Sie sich an das amerikanische Konsulat«, empfahl ihm Bill freundlich. »Ich bin US-Bürger.«
    Der Polizist streckte die Hand aus. »Geben Sie mir die Tatwaffe!«
    Bill tippte sich mit dem Finger an die Stirn und schob die Pistole jetzt endlich in die Hosentasche. »Das kostet Sie eine Strafanzeige wegen Beamtenbeleidigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt…«
    »Ruhig Blut, Brenner«, sagte jetzt der Schwarzhaarige. »Ich glaube, wir waren ein wenig hitzig.« Er sah auf die Leichen. »Die beiden sind zweifelsohne nicht erschossen worden.«
    Sein Blick traf Zamorra und Bill. »Kommissar Westkamp«, stellte er sich vor und klappte seinen Dienstausweis auf. »Darf ich fragen, wer Sie sind und was Sie in diese Gegend geführt hat?«
    Zamorra übernahm die Vorstellung. »Mein Freund hielt seine Waffe in der Hand, weil er sich durch die Gefahr, der diese beiden hier zum Opfer gefallen sind, bedroht fühlte.«
    Unaufgefordert wies Bill plötzlich seine Waffenlizenz vor. Westkamp winkte ab. »Was soll ich mit dem Papier?« fragte er.
    Zamorras Aufmerksamkeit wurde von einem anderen Ereignis in Anspruch genommen. Er beobachtete, wie der Schäferhund des jungen Caddy-Drivers sich standhaft weigerte, sich den Toten näher als bis auf zwanzig Meter zu nähern. Mit gesträubtem Fell und eingezogenem Schwanz gab er ein fast hysterisches Knurren von sich.
    »Moment mal«, brummte der Professor und ging, das Amulett immer noch in der Hand, auf Mann und Hund zu. Die verwunderten Blicke der Polizisten übersah er großzügig. Der Hund spürte das gleiche wie das Amulett; es mußte also Gemeinsamkeiten geben. Das forderte geradezu einen Versuch heraus.
    Vor Alfred von Truygen blieb Zamorra stehen. »Ein schönes Tier haben Sie da«, sagte er. »Haben Sie die beiden Toten entdeckt und die Polizei geholt?«
    Alfred nickte. »Wer sind Sie?« fragte er zurück; er hatte durch die größere Entfernung die Vorstellung nicht mitbekommen.
    »Mein Name ist Zamorra, ich bin Parapsychologe«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Darf ich mal?«
    Der Hund hatte vor ihm keine Scheu gezeigt; seine nicht zu unterdrückende Furcht galt den Toten. Blitzschnell ging Zamorra vor dem Tier in die Knie und hielt ihm das Amulett mit dem grünlich glühenden Drudenfuß vor die Nase.
    Rex zuckte leicht zusammen, seine Flanken bebten Dann aber beruhigte er sich, sein

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