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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fell glättete sich. Vorsichtig schnupperte er an der Silberscheibe.
    »Was ist das?« fragte Alfred.
    » Merlins Stern «, erwiderte Zamorra knapp, wohl wissend, daß der junge Mann sich darunter herzlich wenig vorstellen konnte. Aber er verriet nur ungern seine kleinen Geheimnisse, denn jeder, der Bescheid wußte, war für die Dämonen ein hervorragender Informant. »Wie heißt der Hund?«
    »Rex«, erwiderte Alfred.
    Zamorra stand wieder auf. »Komm, Rex«, sagte er und hielt das Amulett für den Schäferhund sichtbar. Er machte ein paar Schritte auf die Toten zu.
    Der Schäferhund folgte. Er zeigte jetzt keine Furcht mehr.
    Mit offenem Mund blieb Alfred stehen.
    Zamorra führte das Tier mit dem Amulett zu den beiden Leichen, die noch unberührt in der Heide lagen. Niemand hatte bisher versucht, ihre Lage zu verändern. Auch die Pistole lag noch neben dem Mann.
    Zögernd schnupperte Rex an den Körpern und an den Wunden. Hin und wieder knurrte er leise.
    »Was soll das?« fragte Bill leise.
    »Ich weiß es selbst nicht genau«, erwiderte Zamorra. »Es war mehr eine Eingebung. Vielleicht nützt es uns etwas, vielleicht auch nicht. Wir werden sehen.«
    Inzwischen war auch Alfred herangekommen.
    »Hat sich in dei Zwischenzeit etwas an der Lage der Toten geändert, Herr Truygen?« fragte Westkamp.
    Alfred schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er.
    »Wie kommen Sie eigentlich ausgerechnet hierhin?« fragte der Kommissar und sah Zamorra und Bill fragend an.
    »Wir sind einer Löwenspur gefolgt«, murmelte Bill unfreundlich.
    »Es war ein Panther«, korrigierte Zamorra sanft. »Aber kein normaler.«
    Eisenmann, der eine Kamera aus dem Kofferraum des Mercedes geholt hatte, lachte auf. »Das glaube ich auch«, sagte er. »Wie sollte ein Panther hierherkommen? Nirgends ist ein Zirkus, dem er entsprungen sein könnte, und seit dem Raubier-Fiasko in Dorsten, das vor einem halben Jahr oder so durch die Zeitungen geisterte, gibt es keine Privatleute mehr, die Raubtiere halten.«
    »Es war ein Panther«, wiederholte Zamorra.
    Eisenmann fotografierte die Toten.
    »Es gibt nirgendwo eine Blutspur«, murmelte Westkamp versonnen. »Weder am Boden, noch an der Kleidung. Die Wunden sind vollkommen trocken. So, als befinde sich kein Tropfen mehr in den Körpern«
    »Man hat sie anderswo ermordet, sie ausbluten lassen, um keine Spuren zu hinterlassen, und sie dann hier in die Heide geworfen«, vermutete Brenner.
    »Und dann hat man dem Mann freundlicherweise noch eine Pistole vor die Hand geworfen«, lächelte Zamorra, zog sein Taschentuch hervor und nahm die inzwischen fotografierte Waffe auf. »Eine leergeschossene Pistole. Ich habe in der Nacht Schüsse gehört«, sagte Alfred. »Ich hielt es im Dämmerschlaf erst für eine Halluzination. Als ich dann die Leichen sah, mußte ich wieder daran denken.«
    »Warm ungefähr hörten Sie die Schüsse?« fragte Westkamp.
    Der junge Mann hob die Schultern.
    »Ich kann es nicht genau sagen. Es war vielleicht gegen Mitternacht. Vielleicht früher, vielleicht später.«
    Westkamp sah Eisenmann an. »Funken Sie einen Polizeiarzt herbei. Er soll die Leichen untersuchen.«
    Zamorra sah auf die Uhr.
    »Wir haben irgendwo dort hinten, vielleicht drei Kilometer entfernt«, er deutete in die Richtung, aus der Bill und er gekommen waren, »einen Wagen mit unseren Begleiterinnen stehen. Es wäre vielleicht ratsam, sie zu informieren, daß sie sich keine Sorgen zu machen brauchen.«
    »Sie sind die drei Kilometer zu Fuß herangekommen?« fragte Westkamp erstaunt. Im Zeichen der Automotoren schien es ihm erstaunlich, daß es noch Menschen gab, die diese Entfernungen zu Fuß zurücklegten Zamorra lächelte.
    »Ich fahre hin«, erbot sich Alfred. »Ich glaube, ich habe im Moment ohnehin keine strategische Bedeutung…«
    Westkamp legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sie nehmen Ihren Superwagen, wenden, fahren zur Straße zurück und nehmen den normalen Weg, mein Lieber. Es ist nicht erforderlich, daß die Heide mehr als nötig kaputtgefahren wird.«
    »Okay. Kommissar«, murmelte Alfred und sah zu den beiden Dämonenjägern. »Vielleicht kann einer von Ihnen mitfahren, sonst halten mich die Damen vielleicht noch für einen Gangster oder so etwas…«
    Bill grinste. »Okay, ich fahre mit«, erbot er sich und stieg unaufgefordert in den Cadillac. Er hatte allerdings im geräumigen Fond des Wagens Platz zu nehmen, alldieweil Rex in alter Tradition den Beifahrersitz in Beschlag nahm.
    »Meine Güte, tut das

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