Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
Vom Netzwerk:
in Marrys Wohnung gewesen. Aber das ist doch gar nicht möglich. Crew weiß doch nicht, dass Marry Material gegen ihn sammelte.«
    Er schwieg erschöpft. Dann richtete er sich noch einmal auf.
    »Als ich nach New York fliegen wollte, dachte ich, Crew wäre in Denver bei den Leuten vom Syndikat. Das wollte ich ausnutzen und Marry besuchen. Aber sie rief mich in Chicago bei einem Bekannten an und sagte mir, dass Crew in New York wäre. Ich war allein. Crew hätte mich in New York bequem umlegen lassen können, denn er wusste, dass ich nach New York kommen wollte. Da nahm ich in Chicago die direkte Maschine nach Denver. Ich weiß wirklich nicht, wer die Höllenmaschine ins Flugzeug New York-Denver brachte und wem sie eigentlich gelten sollte. Wirklich nicht, Cotton. Aber heben Sie Crew aus! Alles Material, das Sie sich nur gegen ihn wünschen können, finden Sie in Marrys Wohnung. Ihr müsst nur richtig suchen… richtig suchen… Cotton… suchen…«
    Ein Krampf bebte durch seinen Körper. Oplain streckte sich, während ich den letzten Knoten in einen Streifen meines Hemds knüpfte. Er war tot.
    ***
    Ich richtete mich langsam auf. Erst jetzt sah ich, dass Ronners, Phil und ein paar Denver Kollegen um mich herumstanden. Eine Weile sagte keiner von uns ein Wort.
    Oplain mochte ein Gangster gewesen sein. Aber er war zuerst ein Mensch, und er war vor unseren Augen gestorben.
    Nach einer Weile sagte Ronners: »Also gut. Das wäre erledigt.«
    Seine Bemerkung riss uns aus unseren Gedanken. Ich suchte in meiner Hosentasche nach den Zigaretten. Phil bediente sich ebenfalls, auch Ronners nahm eine. Die Kollegen reichten die Packung von Hand zu Hand.-Irgendeiner gab Feuer.
    »Wie sieht es aus, Ronners?«, fragte ich.
    »Sechs oder sieben Tote«, erklärte er. »Ein paar leichtere Verletzungen bei unseren Leuten. Zwei mittelschwere Verwundungen bei Oplains Leuten. Ob die Toten alle zu Oplains Leuten gehörten, oder ob Leute hier aus der Bar dabei sind, müssen wir erst noch ermitteln.«
    »Wollen wir das noch heute Nacht tun?«, fragte ich. »Denn wenn ich erst einmal im Bett liege, kriegt mich unter zehn Stunden keiner wieder heraus.«
    »Ich bin auch dafür«, stimmte Ronners zu. »Los, Boys, alles ins Office! Von den Revier-Cops, die draußen stehen, soll die Bewachung des Lokals organisiert werden, bis der Besitzer eingetroffen ist.«
    Wir suchten die letzten herumliegenden Waffen zusammen und sorgten dafür, dass die Toten abtransportiert wurden. Ronners setzte sich selbst ans Steuer des Wagens, in dem wir mitfuhren.
    »Ihr seid prächtige Burschen«, sagte er unterwegs. »Meine Leute hätten Crew nicht besser herausholen können, als es praktisch schon zu spät war. Dass Oplain so verrückt werden und auch ohne Crew einen Feuerzauber veranstalten würde, das ist nicht eure und nicht unsere Schuld.«
    »Danke«, sagte ich.
    Ronners nickte gelassen.
    ***
    Im Distriktgebäude von Denver, wo eine beträchtliche Anzahl von G-men sitzt, weil sie von dort aus für halb Colorado zuständig sind, gingen wir in Ronners Chefzimmer, wo genug Platz für uns alle war. Ich meine damit den größten Teil der G-men, die an diesem Einsatz beteiligt waren. Ein paar allerdings hockten beim Doc und ließen sich verpflastern. Und ein paar andere saßen schon wieder in ihren Streifenwagen und drehten ihre vorgeschriebenen Runden durch Denver.
    Wir ließen uns der Reihe nach die nicht verletzten Gangster vorführen und unterzogen sie einem kurzen Verhör, dessen Hauptzweck es war, ihre Personalien festzustellen. Dadurch ergab sich, dass drei Tote jene drei Männer waren, mit denen Crew zusammen mit zwei Bardamen in einer Ecke gesessen hatte. Die Bardamen selbst waren zum Glück nicht verletzt worden, und auch von den Musikern hatte nur einer einen winzigen Kratzer am rechten Ohrläppchen, sodass die Unbeteiligten, bis auf Crews Bekannte, glimpflich davongekommen waren.
    Wir machten gerade die erste Pause in den Verhören, und Ronners hatte aus der Kantine einen ganzen Eimer voll Kaffee kommen lassen, als auf Ronners Schreibtisch das Telefon klingelte.
    Er nahm den Hörer und brummte in seinem sonoren Bass: »Ronners. Was ist los?«
    Ein paar Sekunden lauschte er. Plötzlich winkte er mich heran und zeigte auf die Mithörmuschel, die neben seinem Apparat lag. Ich nahm sie und drückte sie an mein Ohr, als Ronners gerade sagte: »Verbinden Sie und fragen Sie sofort an, woher das Gespräch kommt.«
    Es knackte ein paar Mal in der Leitung, dann sagte

Weitere Kostenlose Bücher