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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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hoffte, dass er sie sich auf die Augen kleben würde.
    Langsam ging ich mit dem Gangster die Straße entlang, wartete, bis das Taxi gedreht hatte und verschwunden war. Dann zerrte ich Wells in das Ufergebüsch.
    »So, Sandy, mein Junge! Wenn du vernünftig bist, verhältst du dich still.«
    »Du… willst… mich… doch nicht…«, jammerte er.
    »Ich will gar nichts, als dich vorübergehend aus dem Weg zu schaffen. Gib die Händchen her!«
    Ich schnürte ihm die Hände und die Füße zusammen. Dann bettete ich ihn hinter ein paar Sträuchern am Ufer der Themse.
    »Überleg dir, dass du erledigt bist, wenn du um Hilfe schreist«, warnte ich ihn. »Wer immer dich finden sollte, wird die Polizei rufen. Dann gibt es eine saftige Anklage für dich wegen Beihilfe zum Mord. Ich hole dich, sobald ich mit Nollan ins Reine gekommen bin. Klar?«
    Mit wenigen Sprüngen setzte ich die Uferböschung hinauf und ging die Straße entlang auf der Suche nach Nummer 28.
    Die Nummer stand am Gartentor. Das Haus hinter dem Zaun war eine hübsche Sache mit rotem Dach und weißem Mauerwerk. Die Fensterläden waren fest geschlossen. Die Bude sah ganz so aus, als wäre sie seit Wochen unbewohnt.
    Ich probierte das Gartentor. Es war nicht verschlossen, und ich bewegte mich langsam auf das Haus zu.
    Drei Stufen führten zur Haustür hoch. Ich legte die Hand auf die Klinke.
    Die Tür gab nach. Das Haus war offen, und offene Häuser erwecken in mir sofort die Vorstellung von offenen Fallen.
    Bevor ich das Atelier verließ, hatte ich Wells Pistole und die zweite Kanone, die Chu-Wong zuletzt noch so gern benutzt hätte, an mich genommen. Eine davon nahm ich jetzt in die Hand.
    Langsamen Schrittes ging ich durch den Flur, öffnete die Tür links. Dahinter war die Küche. Niemand war darin. Bei der nächsten Tür erwischte ich das Schlafzimmer, das ebenfalls menschenleer war. Die nächste Tür auf der rechten Seite des Flurs war eine große Schiebetür aus Glas.
    Ich schob den einen Flügel zur Seite. Das ging nicht ganz lautlos ab.
    Ein Mann, der auf der Couch gelegen hatte, fuhr hoch. Er starrte mich aus aufgerissenen, schlaftrunkenen Augen an. Er versuchte nach einem Gegenstand zu greifen, der auf einem Stuhl in der Nähe der Couch lag.
    »Hände weg!«, brüllte ich. »Sonst knallt’s!«
    Er stoppte den Griff.
    »Hoch mit den Pfoten.«
    Langsam krochen seine Arme über seinen Kopf in die Höhe.
    Ich ging näher an die Couch heran. Wegen der geschlossenen Fensterläden war der Raum in ein Halbdunkel getaucht, aber als ich nahe genug herangekommen war, konnte ich das Gesicht des Mannes sehen.
    Ich kannte ihn nicht. Der Bursche auf der Couch war nicht mehr jung. Sein Gesicht war gedunsen. Ein grauer Bart stoppelte sich um sein Kinn. Der offene Kragen seines Hemdes schien alles andere als sauber zu sein. Die Anzugjacke hing über dem Stuhl, und auf dem Sitz des Stuhles hing eine Pistole.
    »Wer sind Sie?«, stotterte er.
    Ich nahm die Pistole an mich, ließ das Magazin aus dem Schaft gleiten. Einige Kugeln fehlten, und ich wettete, dass es genau so viele Kugeln waren, wie an jenem Morgen auf James Nollan abgefeuert worden waren.
    »Sie sind Roger Calwood, nicht wahr?«, fragte ich. »Sie sind der Mann, dem früher der Starlight Klub gehört hat und den Nollan mithilfe der eigenen Freundin ins Kittchen gebracht hat?«
    Er nickte nur.
    »Und was tun Sie hier?«
    »Ich warte auf Jane«, antwortete er dumpf.
    »Wie lange warten Sie schon?«
    »Schon seit Tagen.«
    Ich empfand eine tiefe Enttäuschung. Ich hatte mit Sicherheit gerechnet, Nollan hier zu finden. Wells hatte gesagt, er befände sich in Birrington, und Sandy Wells war, als er es sagte, nicht in der Verfassung, in der man lügt.
    Der verwahrloste Mann auf der Couch fasste Hoffnung. Er ließ die Arme sinken.
    »Suchen Sie auch James Nollan?«
    Ich nickte.
    Der Mann leckte über seine Lippen.
    »Ich wüsste, wo er zu finden ist«, sagte er langsam.
    »Eine Meile stromaufwärts liegt eine kleine Insel in der Themse. Sie gehört mir. Ich habe sie gekauft, damals, als ich noch…«
    Er schluckte. »Es steht eine kleine Holzhütte darauf. Man konnte nicht darin wohnen, aber vielleicht hat er sie herrichten lassen, während ich… während ich im Zuchthaus saß.« Er machte eine lange Pause. »Vielleicht befindet sich Jane auch dort.«
    »Warum sind Sie nicht hingegangen, um nachzusehen?«
    Er sah mich von unten her an.
    »Angst!«, sagte er. »Ich hatte Angst, wenn Nollan auf der Insel ist, dann

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