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0163 - Der Zombie-Bus

0163 - Der Zombie-Bus

Titel: 0163 - Der Zombie-Bus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau an.
    »Was willst du, alte Vettel? Das ist ja widerlich. Dir werden wir das Genick brechen, das Gezeter von dir widert mich an. Aber das Blut der Kinder, das ist gut.« Edna stand auf und wollte sich auf die beiden Mädchen stürzen.
    Lady Sarah war jetzt alles egal. Auch wenn sie sich selbst dabei in höchste Gefahr begab, konnte sie nicht zulassen, daß die Vampirin die Kinder angriff.
    Mit dem bleigefüllten Griff schlug Lady Sarah zu. Der Griff klatschte gegen das rechte Auge der Untoten. Es gab ein dumpfes Geräusch, und die Blutsaugerin schrie auf. Obwohl sie keinerlei Schmerzen spürte, war sie doch überrascht worden. Sie schüttelte den Kopf wie ein Boxer, der einen Treffer gelandet hatte und fauchte die Horror-Oma an.
    »Du kommst mir nicht davon, das hast du nicht umsonst getan, du widerliche…« Den Rest verstand keiner, die Vampirin verschluckte ihn, aber sie warf sich auf Lady Sarah zu.
    Auch Ricardo Ray griff nicht ein. Er ließ Edna wirken. Ein Exempel konnte nicht schaden.
    Wieder reagierte Mrs. Goldwyn. Sie drehte den Schirm, und Edna fiel genau in die Spitze hinein, die allerdings nicht so spitz war, daß sie ihren Körper hätte durchdringen können, doch es reichte, um Edna zurückzudrängen.
    Sie fiel wieder auf ihren Sitz.
    Ihr Gesicht hatte sich noch mehr verzerrt. Sie war von dem Widerstandswillen der Frau überrascht und gleichzeitig ungeheuer aufgebracht. So etwas war ihr noch nie vorgekommen. Eine Frau, die sich gegen sie stellte, und diese Frau war noch alt dazu.
    Zuerst hatte die Horror-Oma ja nachsetzen wollen, doch sie hielt sich zurück, denn ihr war etwas eingefallen, an das sie zuvor nicht gedacht hatte.
    Das kleine Kreuz.
    Es war ein Talisman, den sie immer um ihren Hals trug und den ihr ein alter Mönch mal geschenkt hatte. Das Kreuz war geweiht, sie wußte es.
    Und wovor hatten Vampire Angst? Unter anderem vor einem Kreuz. Leider war es nur winzig, nicht so groß wie das, das John Sinclair trug, aber es bedeutete eine geringe Chance.
    Edna kam.
    Da hatte die Horror-Oma das Kreuz hervor geholt. Sie hielt es nicht offen, sondern in ihrer Hand versteckt. Als die Vampirin gegen sie fiel, da öffnete sie die Faust und drückte das Kreuz gegen die Wange der Untoten.
    Edna zuckte hoch.
    Ein gellender, nicht menschlicher Schrei drang aus ihrem Mund, der schaurig durch den Bus zitterte und den Menschen eine Gänsehaut über den Körper jagte.
    Edna schrie und schrie. Sie taumelte in den Gang hinein, schlug um sich, traf Freund und Feind, und jeder sah, was die Berührung mit dem Kreuz bei ihr angerichtet hatte.
    Auf der Wange befand sich ein Brandmal. Ebenso groß wie das Kreuz. Es hatte diesen Abdruck hinterlassen, eine Kerbe in der Haut, aus der Qualm in dünnen Schwaden kroch.
    Edna gebärdete sich wie toll. Sie taumelte nach hinten, heulte, schrie, keuchte und spie eine wässrige rote Flüssigkeit aus. Sie war geschwächt, sogar so sehr, daß sie zusammensackte und im Gang sitzenblieb.
    Die Kinder begannen zu weinen. Das hielten ihre Nerven nicht durch. Auch die Erwachsenen blieben nicht mehr still. Unruhe wurde laut, und Ricardo Ray, der bis jetzt nur dagestanden und auf seine Schwester gestarrt hatte, merkte, daß ihm das Ruder langsam aus der Hand genommen wurde, was er auf keinen Fall zulassen konnte.
    Er verließ seinen Platz und sprang auf Mrs. Goldwyn zu.
    Die hatte mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet. Blitzschnell streckte sie ihre rechte Hand aus und hielt dem Blutsauger das Kreuz vors Gesicht.
    »Wage es nicht!« schrie sie. »Wage es nicht, du Bestie. Ich werde dich sonst vernichten!«
    In Rays Augen glühte es. Tief in seinen Pupillenschächten brannte ein unheilvolles Feuer. Aus der Kehle drang ein gefährliches Knurren, dann ging er zurück und zog seine Pistole. Blitzschnell senkte er die Mündung, so daß sie auf Lady Sarahs Kopf zielte.
    »Was hindert mich daran, dich zu töten?« flüsterte er heiser. »Was hindert mich daran?«
    Lady Sarah gab keine Antwort. Aber sie hatte Angst. Ihr Herz klopfte schneller. Die Echos der Schläge dröhnten in ihrem Kopf nach. Wenn der abdrückte, war alles zu spät.
    Die anderen Vampirzombies waren ebenfalls aufgesprungen.
    Nur Edna hockte im Gang. Alle wollten sie miterleben, wie Ricardo Ray Lady Sarah erschoß.
    »Drück ab!« kreischte die Untote vom Boden her. »Drück endlich ab. Ich will sie tot sehen und ihr Blut!«
    »Ja, ich tu's!« knirschte Ray.
    Lady Sarah wurde aschfahl. Sie zitterte plötzlich. Nie hätte sie

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