Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
Vom Netzwerk:
Aus Hobby betreibt er jetzt schon fleißig gewisse kriminalistische Praktiken. Beispielsweise hat er sich von seinem Gehalt ein Besteck gekauft, mit dem man Prints aufnehmen kann. Jedenfalls kam dieser Sherlock Holmes auf den Gedanken, die Umgebung der, Tanköffnung mal nach Prints abzusuchen. Und dabei sicherte er diesen bildschönen Satz.«
    »Der Mann sollte zur Kriminalabteilung!« stellte ich mit Nachdruck fest. »Sechs solche Cops auf jedes Revier, und unsere Arbeit wäre leichter.«
    »Wem sagen Sie das?« seufzte Hold. »Ich bekam die Karte vor zehn Minuten, seit das Diebstahlsdezernat weiß, daß ich den Diebstahl des Benzins mit Vandooms Ermordung und der anschließenden Brandstiftung in Verbindung bringe, orientiert man mich großzügig über alles, was hinsichtlich der Benzindiebstähle eingeht.«
    »Lassen Sie sofort in der Kartei nachsehen!« riet ich. »Vielleicht ist es tatsächlich ein Handabdruck von einem der beteiligten Gangster. Manchmal soll es ja solche glücklichen Fälle geben.«
    »Ich habe auch schon davon gehört«, grinste der Captain, »däß die Polizei manchmal Glück haben soll. Wir werden ja sehen.«
    Er klingelt seine Sekretärin herein, hielt ihr die Karte hin, und das Mädchen nickte sofort. Hier herrschte anscheinend die wortlose Verständigung, die eine lange Zusammenarbeit mit sich bringt.
    »Das wird ein paar Stunden dauern«, meinte Hold. »Was wollen wir inzwischen unternehmen?«
    »Zuerst möchte ich endlich mal mit der Nachbarin reden, die Jane während des Prozesses so schwer belastet hat. Bei der Gelegenheit können wir uns gleich mal die Wohnung von Bill Hopkins mitansehen. Danach müßten wir diese Spanierin wieder besuchen. Ich glaube zwar nicht, daß etwas dabei herauskommen wird, aber wir wollen es immerhin versuchen. Vielleicht erfährt man doch das eine oder andere, das zur Abrundung unseres Bildes von Huckson nützlich sein kann.«
    »Okay«, nickte Hold. »Dann machen Wir es doch so: Ihr fahrt inzwischen zu dieser Nachbarin und seht euch, die Wohnung an. Inzwischen kann ich mich durch diesen Berg von Befunden hindurchfressen.«
    Er schlug mit der flachen Hand auf einen Stapel von Papieren.
    »Die Befunde der Brandspezialisten und des Arztes«, erklärte Hold, als er meinen fragenden Blick auffing. »Ich hatte noch keine Zeit, sie zu lesen, weil sie erst nach der Dienstbesprechung eingetrudelt sind.«
    »Okay, Hold, wir sind einverstanden«, sagte ich. »Wir treffen uns hier wieder, sobald wir die Sache mit der Nachbarin und der Besichtigung der Wohnung hinter uns haben.«
    »In Ordnung! Viel Glück, Boys!«
    »Danke — und eine Kleinigkeit, Hold: man kann prima mit Ihnen Zusammenarbeiten. Viel besser, als ich anfangs gedacht hatte.«
    Er grinste zufrieden und winkte uns zum Abschied zu.
    ***
    An der Tür, hinter der Bill Hopkins einmal gewohnt hatte, hing ein Schild:
    »Zu vermieten«, uaneben, una zwar rechter Hand, war die Tür, die zu Miß Percy führte.
    »Was spielen wir?« fragte Phil leise. »Reporter?«
    Ich überlegte. Dann entschied ich mich fürs offene Visier.
    »No. Wir sind G.-men. Es schadet nichts, wenn sie einen gelinden Schreck bekommt. Sollte sie tatsächlich bestochen worden sein, müßte sich nach einem Schock eigentlich ein schlechtes Gewissen erkennen lassen.«
    »Dann los!«
    Phil drückte den Klingelknopf nieder. Zu unserer Überraschung wurde die Tür sofort geöffnet. Miß Percy mußte bereits hinter der Tür gestanden haben, bevor wir überhaupt geklingelt hatten.
    Sie sah auch so aus. Eine spitze Nase und ein scharf geschnittener Mund mit dünnen, blutlosen Lippen. Neugierige Augen, die immer umherirrten. Spärliches graues Haar. Und ein Kleid aus den zwanziger Jahren.
    »FBI«, sagte ich und hielt ihr meinen Ausweis hin. »Miß Percy?«
    Sie fuhr tatsächlich zusammen. Aber sie besah sich unsere Ausweise sehr gründlich. Als sie damit ferig war, fragte ich:
    »Wir möchten gern mit Ihnen sprechen. Dürfen wir eintreten?«
    Sie zögerte.
    »Ja, ich weiß nicht. Ich lebe allein hier. Es schickt sich wohl nicht —«
    Ich mußte an mich halten, um nicht laut loszubrüllen. Glaubte sie im Ernst, wir oder irgendein männliches Wesen sonst könnten ihr zu nahe treten?
    »Wir sind im Dienst, Miß Percy«, log ich.
    »Ach so«, sagte sie mit ihrer scharfen, unangenehmen Stimme. »Ja, natürlich, dann… Bitte!«
    Wir traten ein. Ich schnüffelte. Es roch nach Plüsch und uraltem Samt, nach Staub und verbrauchter Luft. Offenbar klemmten bei

Weitere Kostenlose Bücher