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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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In einem Geschäft für Fischer- und .Jäger-Ausrüstungen kaufte ich mir ein Paar Stiefel, die bis hinauf übers Knie reichten. Eine Cordhose und eine Jacke aus dem gleichen Material vervollständigten meine zunftgemäße Kleidung.
    In einem Eisenwarengeschäft zog ich die Taschenlampe, die unser Gespenst in unserem Zimmer verloren hatte.
    »Haben Sie dafür Batterien?« fragte ich.
    Der Verkäufer, ein älterer, hagerer Mann mit lustlosem Gesicht, nickte.
    »Sicher.«
    »Dann möchte ich zehn Batterien dafür haben.«
    »Zehn?« wiederholte er, als hätte ich ihm gesagt, ich möchte den Mond kaufen.
    »Ja, zehn!« bestätigte ich.
    Kopfschüttelnd brachte er sie an.
    »Einen Rucksack brauche ich noch.«
    Er brachte ein paar, unter denen ich mir einen aussuchte. Ich hatte Glück und konnte sogar ein paar Steigeisen und ein Campingbeil erwischen, das man auch als Hammer und Zange benutzen konnte. Schließlich ließ ich mir noch zwei unzerreißbare Nylonseile einpacken.
    Danach ging ich zu Harrods ins'Warenhaus. Ich kaufte mir ein paar Konserven, die man auch kalt essen konnte, eine kleine Whiskyflasche in einer Blechhülle und einen kleinen Vorrat an Traubenzucker. Eine winzige Taschenapotheke bildete den Abschluß meiner Ausrüstung.
    Es gab neun Friseure in Tupper Lake, und erst beim sechsten hatte ich Glück. Er führte ein paar Stangen Bühnenschminke, die ab und zu von der Laienspielgruppe des städtischen Kulturvereins gebraucht wurden. Ich suchte Weiß und Schwarz aus, kaufte einen winzigen Taschenspiegel dazu und sagte, das wäre genug. Nachdem ich alles sorgfältig in meinem Rucksack verstaut hatte, schleppte ich den ganzen Kram ins Hotel und zog mich um.
    »Was hast du denn im Rucksack?« fragte Phil argwöhnisch.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ab und' zu kriege ich mal Hunger. Und im Wald habe ich noch keine Imbißstube finden können.«
    Mein Freund lachte und zeigte auf den vollgestopften Rucksack.
    »Balls, was sagen Sie zu diesem Fresser? Einen Tag will er unterwegs bleiben, aber Konserven kauft er für eine ganze Kompanie!«
    Ich ließ sie in dem Glauben, daß der Rucksack nichts als Konserven enthielte. Kurz nach zehn kam Nords mit dem Jeep. Es war einer dieser unverwüstlichen, die aus Heeresbeständen stammen. In der Bewältigung von Steigungen beinahe unbegrenzt. Genau der richtige Wagen für mich.
    Um elf war ich soweit, daß ich an den Aufbruch denken konnte.
    »Hör zu, Phil«, sagte ich. »Bis ich da unten in der Gegend von North Creek bin, sind ein bis zwei Stunden vergangen. Ich werde heute nacht bei Coolbright bleiben. Ihr fliegt morgen dieselbe Tour und übermorgen auch. Solange bis ich mich melde. Okay?«
    »Schon gut, Jerry«, nickte mein Freund. »Wir machen alles genau so, wie wir es abgemacht haben. Aber sei vorsichtig und laß dich von der Bande nicht überwältigen. Vorsichtshalber habe ich dir eine von unseren Maschinenpistolen mit ausreichend Munition in den Jeep gepackt.«
    »Nett von dir«, erwiderte ich. »So long, Phili«
    Wir verabschiedeten uns. Als ich abfuhr, stand Phil mit Nords und dem Piloten vor dem Hotel und blickte mir nach. Es sollte ein Abschied für einige Zeit sein, aber das ahnten wir damals nicht…
    ***
    Zugegeben, ich tat etwas, was jeder Einheimische verrückt genannt hätte. Aber während vorher ein Gelände von über -zehntausend Quadratmeilen in Frage gekommen war, so hatte sich dies jetzt verringert auf ein Stück von nicht einmal mehr fünfzig Quadratmeilen. Dieser ungeheure Unterschied gab mir den Mut zu meinem Vorhaben.
    Die letzten Wochen hatten bewiesen, daß mit den lokalen Polizeikräften und auf dem üblichen Wege der Bande nicht beizukommen war. Aber auch die Einschaltung des FBI hatte nichts genutzt. Zwar wußten jetzt alle Sheriffe und Polizeiposten Bescheid, daß sie uns im Falle eines Überfalls der Bande sofort zu benachrichtigen hatten, aber selbst mit dem Hubschrauber würde im günstigsten Falle eine Viertelstunde vergehen, bis wir am Ort des Überfalles sein konnten. Und in dieser Viertelstunde konnte die Bande längst über alle Berge sein — in einer Gegend, die zu den waldreichsten der USA gehört.
    Mit normalen Methoden war dieser wirklich geisterhaften Bande nicht beizukommen. Man mußte sie gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen schlagen. Das bedeutete, daß man den Gespenstern — Gespenster entgegen setzen mußte. Und genau das hatte ich vor. Phil und sicher auch Nords hätten mich glatt für verrückt erklärt, wenn ich ihnen

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