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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Zeit könntest du ihn erwischen.«
    »Mach ich. Aber die Hälfte als Anzahlung vorher!«
    »Natürlich. Das hatten wir ja abgemacht.«
    »Okay. Bleib heute mittag zu-Hause! Ich komme und hole mir das Geld!«
    »Ich Ordnung, Ben. So long!«
    »Cheers, Cade.«
    Klacken — das Gespräch war zu Ende. Chester strahlte uns an. »Gut, was? Na, ich hab’s gewußt, ein angezapftes Telefon ist immer zu etwas gut. Sonst erledigt der Norman ja kaum was Ubers Telefon. Aber diese Unvorsichtigkeit hätte er nicht begehen dürfen.«
    »Nein«, meinte Phil. »Denn erstens ist sie ein weiteres Indiz gegen ihn selbst, und zweitens wird sie uns endlich den Mörder von Steve Norman in die Hände bringen.« Ich schwieg. Aber ich dachte mir meinen Teil. Nur waren meine Gedanken sehr verschieden von dem, was Phil gesagt hatte.
    ***
    Chesters Telefonspezialisten hatten sich zwei Stunden lang Mühe gegeben, die Nummer herauszufinden, die Norman angerufen hatte. Die Sache war insofern schwierig, als New Yorker Telefonnummern mit zwei Buchstaben beginnen. Die für die Buchstaben gültigen Löcher in der Wählscheibe gelten aber immer gleichzeitig für drei Buchstaben, da eine Wählscheibe ja keine 25 Löcher hat. Es gab also mehrere Möglichkeiten, wenn man wußte, welche Löcher bis zum Anschlag gedreht worden waren.
    Aber schließlich hatten sie es doch herausgefunden. Nachmittags um 3.40 Uhr lag der Zettel mit der Telefonnummer vor uns. Wir nahmen ihn und jagten los. Beim nächsten Office der New Yorker Telephone Company legten wir dem Manager unsere Ausweise und den Zettel vor.
    Innerhalb von fünf Minuten wußten wir, wem der Anschluß gehörte: einem gewissen Ben Sterne. Wir notierten uns seinen Namen und seine Anschrift und rasten zu unserem District Office, denn die Zeit drängte.
    Während Phil eine kugelsichere Weste aus der Waffenkammer besorgte, sprach ich mit Robby im Archiv. »Haben wir einen Ben Sterne in der Kartei?«
    »Mal nachsehen.«
    Es gab einen Sterne. Und es war unser Mann. Die auf der Karteikarte vermerkte Anschrift stimmte mit der überein, die wir von der Telefongesellschaft erhalten hatten.
    Ich machte Sternes Bild von der Karte los und betrachtete es genau. Ich prägte mir jede Kleinigkeit dieses maskenhaft starren Gesichts ein. Ein brutales Kinn und kalte Augen. Dabei eine hohe Stirn. Der Typ des intelligenten Gewaltverbrechers, der seltensten Verbrecherart, die man antreffen kann. Intelligenzler neigen meist zu Verbrechen, die wenig mit Gewalt zu tun haben. Kraftprotze dagegen sind meistens nicht sehr mit Intelligenz gesegnet. Hier war ein Mann, der stark und intelligent zugleich und deshalb gefährlich war.
    Auf dem Hof traf ich Phil wieder. Er hatte die kugelsichere Weste und eine schwarze Brille. Acht Kollegen hatten sich um ihn versammelt.
    Ich zeigte ihnen das Bild. »Wir haben den begründeten Verdacht, daß dieser Mann einen blinden Bettler ermorden will«, sagte ich. »Wie er es tun will, weiß ich nicht. Aber da der Bettler auf der Straße sitzt, ist anzunehmen, daß er ihn aus einem fahrenden Wagen mit ein paar Schüssen erledigen will. Ich werde diesen Bettler spielen. Die kugelsichere Weste gewährt mir ein wenig Schutz. Außerdem hat Phil schon eine Stahlplatte besorgt, die zwar nicht sehr groß ist, die aber ausreichen dürfte, um meinen Kopf zu schützen. Die Beine bleiben allerdings frei. Aber da ist ja ein tödlicher Schuß kaum möglich. Trotzdem wäre es mir natürlich lieb, wenn ich heil davonkäme. Das wird von euch abhängen. Prägt euch dieses Gesicht ein! Sobald ihr es sichtet, müßt ihr die Schießeisen,entsichern. Der Mann soll dazu kommen, auf mich zu zielen. Wenn allerding verhindert werden kann, daß er zum Abdrücken kommt, hätte ich nichts dagegen.«
    Das Bild ging von Hand zu Hand. Jeder prägte sich Sternes Gesicht ein. Danach verteilten sie sich auf die vier Wagen, die dem Jaguar in die 38th Street folgen sollten. Vier Kollegen würden an Ort und Stelle als Fußgänger herumflanieren. Die anderen sollten am Steuer der vier Wagen bleiben, von denen je zwei auf jeder Fahrbahn aufgebaut werden sollten.
    Wir fuhren zuerst einmal langsam durch die 38th Street. Von Keller war noch nichts zu sehen. Aber als wir einen Block umrunden wollten, tauchte er aus einer Seitenstraße auf. Phil öffnete die Tür. Ich hielt an. Keller wendete den Kopf und sah in unsere Richtung. Ich zeigte auf ein Schaufenster, das drei Yard vor ihm war, und sagte laut zu Phil: »Da drüben! Ich wußte doch,

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