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0170 - Die Ratte von Harlem

0170 - Die Ratte von Harlem

Titel: 0170 - Die Ratte von Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Ratte von Harlem
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Tod dei beiden Männer sind, wird noch geklärt werden. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn Sie mir jetzt sagen würden, woher Sie Jonny Douglas kennen.«
    »Aus dem Rutsch-Keller.«
    Der Rutsch-Keller ist eine krampfhaft originell aufgezogene Bar, die man von der Straße her nur über eine Rutsche — wie man sie auf Kinderspielplätzen hat — erreichen kann. Das garantiert dem Wirt mit ziemlicher Sicherheit eine gleichmäßig sortierte Kundschaft, wie er mir einmal selbst erklärte.
    »Im Rutsch-Keller also? Und wann?« fragte ich.
    »Was geht das Sie an?«
    »Eine ganze Menge! Wann?«
    »Vor drei Jahren.«
    »Bekommt er also das Geld von Ihnen?«
    »Welches Geld?« fragte sie, schon bedeutend unsicherer.
    »Das Sie Mareweather und Morrisson abgeluchst haben.«
    Sie blickte auf ihre Knie, zupfte an den Rockenden und stand plötzlich auf. »Ich möchte jetzt pehen.«
    »Ich auch«, versetzte Phil lakonisch.
    Jetzt setzte sie sich seufzend wieder hin. »Aber Jonny hat nichts mit dem Mord zu tun«, stieß sie plötzlich erregt hervor.
    »Mit den beiden Morden«, sagte ich, »vergessen Sie das nicht.«
    Sie zuckte unwillig die Achseln.
    »Ich kann es beeiden!« erwiderte sie.
    »Also kennen Sie den Täter?«
    »Nein!«
    Mr. High betätigte einen Knopf. Ein Beamter trat ins Zimmer.
    »Führen Sie Miß Gladstone wieder ab, Richard«, sagte der Chef in nüchternem Amtston.
    Mit hochmütiger Miene verließ Marva das Zimmer.
    ***
    Es tat sich nichts, und ich ärgerte mich schon, nicht den Urlaub genommen zu haben. Die Hitze blieb. Ich hockte am Telefon. Zwei Tage lang.
    Nichts — bis auf die Tatsache, daß Mr. High wegen der Duplizität der Fälle Phil und mich offiziell in die Sache eingeschaltet hatte.
    Am Morgen des dritten Tages fuhr ich mit Phil zum St. Nicholas Park. Bei der Amsterdam Avenue ließen wir den Wagen stehen und machten uns auf den Weg zu dem Haus, unter dessen geteertem Dach Ted Morrisson ermordet worden war. Wir gingen nicht ganz hinauf. Auf der dritten Etage blieben wir stehen. Noch immer klebte ein handgeschriebenes Schildchen unter dem Ornamentglas an der braunen Tür.
    ,E. White.
    Ich läutete an der gegenüberliegenden Tür. »Morning, Mrs. Miller. Unten im Hausgang las ich, daß Ihr Mann hier der Hausmeister ist«, begrüßte ich die kleine dickliche Person, die mir mit einem Dutzend Lockenwickler auf dem grauen Kopf entgegenkam.
    »Ja, das stimmt!« Sie wandte sich um und rief: »Jim! Jimmy! Komm doch mal!«
    Ein spindeldürrer, kleiner, gebeugter Mann schob sich an ihr vorbei. »Ja, was gibt’s?«
    Ich zeigte ihm den Ausweis.
    Er zuckte zusammen. »FBI? Ist es wegen dem Mann, den sie oben aus der leeren Mansarde geholt haben…?«
    »Nein. — Können Sie uns die Wohnung drüben auf schließen?«
    »Die Wohnung von Mr. White?« fragte er.
    »Ja.«
    Er blickte mich betreten an. »Ja, doch, das kann ich wohl. Aber ich verstehe nicht…«
    »Du brauchst auch nichts zu verstehen«, raunzte die Frau ihn an. »Die Gentlemen sind vom FBI. Das genügt doch wohl!«
    Phil sah mich grinsend an.
    Mr. Miller holte den Schlüssel und öffnete drüben die Wohnungstür. Aber er folgte uns nicht in die einzelnen Zimmer. Scheu blieb er im Hausflur stehen.
    Die Wohnung war leer.
    Wir riefen den Hausmeister in das Balkonzimmer. »Lebte Mr. White allein hier?«
    i
    »Wie man es nimmt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Nun — er hatte manchmal Besuch«, stotterte der Mann.
    »Damenbesuch?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Haben Sie die Dame einmal gesehen?«
    »Öfter.«
    »War es immer dieselbe?«
    »Ja«, nickte er.
    »Eine Negerin?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Phil zog ein Foto aus der Tasche, das unser Fotograf von Marva gemacht hatte.
    »Ist sie das vielleicht?«
    »Ja!« Der Mann nickte heftig. »Ja, das ist sie. Ich sagte ja, daß es keine Schwarze war.«
    »Mr. White ist an einem Herzschlag gestorben. Wir haben mit dem Polizeiarzt, der ihn untersuchte, gesprochen. Wann wurde die Wohnung ausgeräumt?«
    »Schon am nächsten Tag.«
    »Von w.em?«
    »Es kam ein Möbelwagen, und drei Männer schleppten die Sachen hin-. ' unter.«
    Ich blickte ihn verblüfft an. »Was für Männer?«
    »Möbelträger.«
    »Haben Sie die Leute denn nicht gefragt, in wessen Auftrag sie die Sachen abholen sollten?« fragte ich.
    »Doch. Für die Erben.«
    »Und er sind diese Erben?«
    »Mr. und Mrs. Ebstone.«
    »Kennen Sie die beiden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und sie waren auch nicht selbst hier?«
    »Nein, aber die

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