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0170 - Entführt in die Schattenwelt

0170 - Entführt in die Schattenwelt

Titel: 0170 - Entführt in die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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auch heil überstanden.
    »Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich zur Erde zurückzukehren«, sagte er. »Aber ich glaube, diejenigen, die uns hierhergebracht haben, werden dies verhindern wollen.«
    Stöhnend erwachte James Penderton. Der Kurator der Britischen Gesellschaft für Parapsychologie hatte genau wie McCrofty, der verhinderte Großwildjäger, den Transit in die Schattenwelt nicht so gut überstanden wie die an die Auswirkungen der Magie gewöhnten Zamorra und Nicole. Eine wohltuende Ohnmacht hatte den Schock der plötzlichen Um weit Veränderung gedämpft. Die beiden Männer waren nackt, im Gegensatz zu Zamorra und Nicole, die ihre Kleidung anbehalten hatten - eine Folge der magischen Aura, die der Wissende um sich und Nicole verbreitete?
    Zamorra setzte zu einer Erklärung an, doch bevor er sie zu Ende bringen konnte, brach die Hölle los.
    ***
    Die Schattenwelt explodierte. Der giftgrüne Himmel spie Seelen, die, körperlosen Engeln gleich, zusammengeballt auf die vier Eindringlinge anstürmten. Verzerrte, zu Wolken geformte Gesichter, Unverkennbar menschlichen Ursprungs, senkten sich aus den winddurchtosten Höhen herab und griffen an.
    Professor Zamorra riß sein Amulett hoch. Die Silberscheibe mit den geheimnisvollen Hieroglyphen leuchtete hell auf.
    Ein Sphärengeschrei entrang sich den umhertreibenden Seelen, ein überirdischer, gespenstischer Schmerzenslaut aus vielen Kehlen, vereint zu einer alles übertönenden Geräuschkulisse. Hastig wichen die körperlosen Angreifer vor der Bannfläche des Amuletts zurück.
    »Sie können uns nichts anhaben!« schrie Zamorra. »Aufgepaßt, Nici! Das ist nur ein Ablenkungsmanöver!« Die auf Distanz gehenden Seelen nicht aus den Augen lassend, packte der Wissende den noch immer bewußtlosen McCrofty und warf ihn sich mit einer spielerischen Leichtigkeit über die Schulter. Nicole stützte Penderton, und gemeinsam zogen sie sich an den Wall des sich vor ihnen erhebenden, bis ins Unkenntliche verzerrte Schloß zurück, das in der Welt der Wirklichkeit den Namen Eldridge Castle trug. .
    Immer noch umkreisten die Seelen sie wie Schakale ein verdurstendes Antilopenkitz, die Wolkengesichter zu gierigen Fratzen verweht. Grüne, geschlitzte, blicklose Augen starrten auf sie herab, bereit, zuzustoßen, wenn sich die Gelegenheit ergab.
    Doch Zamorra ließ in seiner Wachsamkeit nicht nach. Immer wenn eine der Wolkenseelen einen Angriff wagte, war seine Hand mit dem Amulett zur Stelle, um ihn abzuwehren.
    »Chef!« schrie Nicole auf. »Achtung!«
    Der Erdboden unter ihren Füßen tat sich auf. Hände erschienen zwischen den zur Seite geworfenen Lehmkrumen, sehnige Klauen mit langen, spitzen Krallen, die sich blindlings vortasteten. Über kurz oder lang würden sie Zamorra und seine Begleiter ertasten…
    Aber auch die Klauen wichen zurück, als Zamorra ihnen das Amulett entgegenhielt. Irgendwie mußten sie die Aus-Strahlung der Silberscheibe empfangen, denn Augen besaßen sie ja nicht.
    »Unsere Stellung wird unhaltbar!« erkannte Zamorra. Er griff sich den gerade erwachenden McCrofty und hastete am Wall der Trutzburg entlang, Nicole und Penderton ihm immer auf den Fersen.
    Fast hätte er die Tür übersehen, die klein und unauffällig in die steinerne Wand eingelassen war. Im letzten Moment stoppte er und warf sich dagegen.
    Sie war verschlossen. Ihr hartes, unbekanntes Holz ächzte zwar, gab aber nicht nach.
    »Das Schattenreich besteht aus Magie!« zischte Nicole. »Versuche es einmal, vielleicht kann das Amulett etwas dagegen ausrichten.«
    Ohne zu zögern preßte Zamorra die silberne Scheibe gegen das Holz - und wurde von einer gewaltigen Explosion meterweit zurückgeworfen. Er kam auf feuchten, klebrigen Erdboden zu liegen, und schon griffen die sehnigen Klauen nach ihm, umfaßten seine Kehle…
    Zamorra fuhr mit dem Amulett über die Krallen, die sich tief in seine Haut bohrten. Täuschte er sich, oder entfuhr den unheimlichen Händen tatsächlich ein mentaler Schmerzensschrei? Auf jeden Fall lockerte sich der Griff, und der Wissende kam wieder frei.
    Er rappelte sich hoch und spurtete zu der Tür hinüber. Nicole hatte das alptraumhafte Schloß schon betreten. McCrofty und Penderton waren mittlerweile wieder bei Bewußtsein. »Wo sind wir hier?« fluchte der passionierte Großwildjäger, als Zamorra in den engen Raum hinter der Tür schlüpfte.
    »Keine Ahnung.« Zamorra ersparte sich weitschweifende Erklärungen und begutachtete stattdessen ihren neuen

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