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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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noch niemand erschienen. Ich erwischte Hanford in der kurzen Pause zwischen zwei anrollenden Wagen. Er wackelte bereits ein wenig in den Knien, und ich war überzeugt, dass sein Gesicht unter der Maske schweißüberströmt war.
    »Wo bleibt Mister Beverley und die Familie?«, erkundigte ich mich. »Warum begrüßt er nicht seine Gäste?«
    »Das ist im Programm nicht vorgesehen. Mister Beverley wird um acht Uhr in Erscheinung treten.«
    »In Erscheinung treten?«
    Der Butler nickte mit seinem goldenen Teufelskopf, aber bevor er mir eine nähere Auskunft geben konnte, rollte ein neuer Wagen vor.
    »Bis acht Uhr haben wir Zeit«, sagte ich zu Phil. »Hast du genug Berühmtheiten gesehen?«
    »Mehr als genug«, stöhnte er. »George Stand und seine Gorillas. Rag Gratano, seinem Namen gemäß mit einem Tigerfell um die Hüfte. Anthony Laclerk und seine Leute als Indianer. Hank Coster als…«
    Ich unterbrach ihn lachend. »Du denkst nur an Gangster, wenn ich von Berühmtheiten spreche. Ich dachte mehr an Geld, an Film und Politik. -Ich schlage vor, dass wir die Zeit bis zu Beverleys Auftreten, das erst für acht Uhr festgesetzt ist, dazu benutzen, uns ein wenig umzusehen.«
    Einer der Diener schwirrte mit einem Tablett vorbei, und ich fischte zwei Sektkelche herunter, wovon ich einen Phil gab. Er zog sein Tuch herunter, und ich schob meine Maske in die Höhe, und dann machten wir beiden dem Sekt den Garaus..
    Wir gingen in die Halle, in der es bereits vor Menschen wimmelte. Die pausenlose Tanzmusik des Orchesters draußen vor dem Haus wurde durch Lautsprecher auch in das Innere übertragen. Eine ganze Anzahl von Leuten tanzte bereits, aber eine mindestens ebenso große Anzahl hatte sich auf das Büfett gestürzt. Andere standen in Gruppen zusammen und räumten unter den Getränken auf.
    Ich erspähte den dicken Zauberer Merlin. Er hatte seine ihm angetraute indische Göttin bereits verloren und drehte sich mit einem schlanken Geschöpf in einem Rhythmus, den er wahrscheinlich für Mambo hielt.
    Unwillkürlich hielt ich nach der Göttin Ausschau, und ich wunderte mich gar nicht, als ich sie in einer Ecke in Gesellschaft eines schwarzen Wilden sah, der ihren Schmuck mit Blicken verschlungen hatte. Die Dame lachte bereits zu laut, und der Schwarze redete auf sie ein.
    Ich gab Phil einen Wink, und wir schoben uns näher an die Gruppe heran.
    Es herrschte so starkes Gedränge, dass wir es tun konnten, ohne besonders aufzufallen. Ich gelangte in den Rücken des Wilden, und ich versetzte ihm einen sanften Rippenstoß.
    Er drehte sich um. Ich kannte ihn nicht, aber ich war ganz sicher, dass er nicht aus lauteren Absichten an die Göttin mit dem vielen Schmuck sich herangemacht hatte.
    »Entschuldige«, sagte ich sanft. »Ich weiß nicht, ob die Juwelen echt sind. Vielleicht verstehst du davon mehr als ich. Aber ich weiß, dass der Schmuck an diesen Hals gehört und nicht in deine Taschen. Übrigens, soviel ich sehe, hast du nicht einmal Taschen.«
    »Was soll das heißen?«, grollte er.
    Ich sah ihm lächelnd in die Augen, und nach ein paar Sekunden schlug er den Blick nieder.
    »Sollte die Dame den Schmuck irgendwann im Laufe dieser Nacht vermissen, so werden wir nach einem schwarzhäutigen Gentleman ohne Taschen suchen«, versicherte ich.
    »Seid ihr Cops?«, fragte er. Es klang unsicher.
    Ich beugte mich an ihm vorbei zu der indischen Göttin hin. »Lady, falls das Zeug, dass an Ihnen herumbaumelt, mehr wert ist als zehn Dollar, dann passen Sie ein wenig darauf auf«, warnte ich.
    »Wie bitte«, stammelte sie.
    Ich sah unseren schwarzen Freund mit einem bedeutungsvollen Blick an, und ich glaube, dieser Blick genügte, um ihm die Tour zu vermasseln. Die Göttin begann auf der Stelle, ihre Ringe, Armbänder und Halsketten zu überprüfen.
    Ich zog die Maske herunter, und wir schoben uns weiter durch das Gedränge. Irgendwo erwischten wir einen ehrlichen Schluck Whisky, und dann 42 brachen wir, halb aus Versehen, in den Kreis von Verehrern ein, der sich um a. G. gesammelt hatte.
    Sie zog gerade eine große Schau ab.
    »Ich möchte tanzen«, sagte sie und klapperte mit ihren Augendeckeln.
    Es gab ein mächtiges Gedränge von all den Burschen, die sich mehr oder weniger als Super-Männer verkleidet hatten, und ich machte mich schon auf den Rückzug, aber sie stieß ihre Goldkrallen gegen mich vor und sagte in einem Stil, der zu ihrer Kluft passte: »Mit ihm möchte ich tanzen. Sein Gewand ist schwarz, wie das meine, und ich

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