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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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Schlüssel bekommen?«
    »Ich habe einen Schlüssel, aber wozu…«
    »Geben Sie ihn her!«
    Er widersprach nicht, sondern kramte einen Universalschlüssel aus den Tiefen seines Kostüms.
    Die Halle brodelte von Menschen. Es sah ganz so aus, als sollte Evan Beverleys Fest den Höhepunkt bereits erreichen, bevor es richtig dunkel geworden war.
    Wir zwängten uns durch, ich, die Leopardin und Gratano vorne und der Schwarm der Verehrer hinterher. Die verdammten Burschen schrien heraus, was sich ereignen sollte, und immer mehr Leute schlossen sich an. Als ich die Tür zu Beverleys Arbeitszimmer erreicht hatte, drängten sich ein gutes Hundert Männer und Frauen um uns herum.
    Ich schloss auf.
    »Komm!«, rief ich Gratano zu »Wir gehen allein hinein!«
    Der Hollywood-Star protestierte. »Ich komme mit! Ich will Zusehen.«
    »Wir wollen alle mit!«, brüllte der Zuschauerschwarm.
    Mir blieb nichts über, als schnell zu handeln. Ich drückte die Tür auf, schob Gratano und die Frau hinein, huschte hinterher, schmetterte die Tür ins Schloss und riegelte ab.
    Wütend hämmerten die Ausgesperrten gegen die Füllung.
    Tiger-Rag ließ den Arm des Filmstars los.
    »Pass auf, mein Junge«, sagte ich. »Ich bin nicht hergekommen, um mich mit dir zu prügeln. Ich will dich nur warnen. Wir wollen nicht, dass…«
    ***
    Noch während ich sprach, griff er an, und zwar ohne jede Warnung und nicht nur mit den blanken Fäusten. Er hätte wie unbeabsichtigt die Hände auf die Lehne eines schweren Stuhls gelegt. Dann packte er zu, schleuderte den Stuhl gegen meine Beine und kam selbst sofort hinterher.
    Ich beförderte das Hollywood-Girl mit einer Handbewegung aus dem Kampfbereich. Sie segelte durch das Zimmer, landete aber sanft in einem der Sessel. Trotzdem schrie sie wie am Spieß.
    Der Stuhl knallte gegen meine Schienbeine. Es tat verdammt weh. Bevor ich die volle Bewegungsfreiheit wiedergefunden hatte, hing Gratano mir an der Kehle und versuchte mit allen zehn Fingern mir die Luft abzudrücken.
    Ich taumelte rückwärts gegen die Wand. Rag lehnte sich auf mich und drückte mir noch eins seiner Knie in den Leib.
    Er war gar nicht mehr weit davon entfernt, mich fertigzumachen. Vor meinen Augen tanzten schon Sterne, meine Lungen bekamen nicht mehr genug Luft. Rag spreizte die Ellbogen ab, damit ich meine Fäuste nicht benutzen konnte.
    Ich ließ mich zusammensinken, und brachte den Kopf trotz der Hände um meinen Hals nach vorne.
    Tiger-Rag glaubte, ich wäre erledigt, und stieß ein triumphierendes Brüllen aus.
    Ich schnellte aus den Knien hoch. Meine Stirn und sein Kinn hatten einen heftigen Zusammenstoß, der ihn erschütterte. Ich spürte es am nachlassenden Druck seiner Hände, und ich probierte den Trick gleich noch einmal, obwohl auch meinem Schädel das Spielchen nicht gerade gut bekam.
    Jetzt wackelte er. Ich ließ die rechte Faust tief Sinken und zog sie dann auf der Innenbahn hoch. Zwischen Rags und meinem Körper war gerade noch genug Zwischenraum, dass ich die Faust hochschießen lassen konnte.
    Der Brocken saß. Tiger-Rag brüllte, aber nicht mehr aus Triumph, sondern aus Wut und Schmerz. Er verlor die Kontrolle über seine Arme, wenn er auch noch nicht die Hände von meinem Hals ließ. Auf diese Weise gewann ich etwas Spielraum für die linke Faust, und ich verpasste ihm einen Treffer unter dem rechten Rippenbogen, der ihn außer Gefecht gesetzt hätte, wenn ich mit voller Kraft hätte schlagen können.
    Immerhin langte es, um ihm einen glucksenden Schmerzenslaut zu entlocken, der besser als ein noch so lautes Geschrei bewies, dass er ernsthaft getroffen worden war. Seine Hände fielen kraftlos herab. Ich stieß mit beiden Fäusten zu. Er taumelte rückwärts, fiel über den umgestürzten Stuhl und krachte auf den Rücken.
    Ich war selbst zu erledigt, um sofort hinterherzusetzen. Ich rang nach Luft und rieb meinen Hals.
    Der Star hatte sein Geschrei eingestellt und sah mit großen Augen von einem zum anderen.
    Gratano erholte sich rasch. Er griff nach dem Stuhl. Ich konnte das Ding gerade noch mit dem Fuß zur Seite stoßen. Er sprang auf, griff an, und es ging los.
    Sicherlich war Rag nicht so stark wie Hank Coster, aber er war jünger, geschmeidiger, und vor allen Dingen war er nicht betrunken.
    Er schenkte mir nichts. Immer wieder explodierten seine Fäuste irgendwo an meinem Körper.
    Ich ging einfach in ihn hinein. Er feuerte aus allen Lagen, aber ich nahm alles und verdaute alles, und dann hatte ich ihn richtig

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