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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alle haben Angst.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich dabeigewesen bin, als wir einen Werwolf erschlugen. Es war eine alte Zigeunerin, die sich des nachts in einen Wolf verwandeln konnte. Der Pfarrer hat ihr mit einer Axt aus Silber den Kopf abgeschlagen. Das ist erst drei Tage her.«
    »Und wann ist das Mädchen ermordet worden?« erkundigte ich mich.
    »Der Arzt meinte in der vergangenen Nacht.«
    »Dann kann es die Wölfin nicht gewesen sein, denn sie war tot«, folgerte ich…
    »Richtig.«
    Ich sprach das aus, was der andere vielleicht auch dachte. »Sie haben zwar einen Werwolf erledigt, aber es scheint nicht der einzige gewesen zu sein, der die Gegend hier unsicher macht. Liege ich mit der Annahme richtig?«
    Roland Foucert nickte. Er holte ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Man kann Angst kriegen«, flüsterte er. »Wirkliche Angst.«
    »Mit wie vielen frei herumlaufenden Werwölfen rechnen Sie denn noch?« erkundigte ich mich.
    Er hob die Schultern. »Was soll ich da sagen? Wir wußten ja, als wir die alte Jurina töteten, daß sie nicht die einzige war. Der Pfarrer hat von einer Familie gesprochen.«
    »Wer gehörte dazu?«
    Roland Foucert hob die Schultern. »Zumindest ein Mädchen und ein Mann. Also Enkel.«
    »Eltern nicht?«
    »Nein, die sind irgendwie verschwunden. Vielleicht hat man sie auch getötet wie die Alte. Es waren ja Zigeuner, und die sind überall herumvagabundiert.«
    »Dann haben Sie auch keine Spur mehr?« hakte ich nach.
    »Nein. Aber das müssen wir alles der Polizei überlassen«, erklärte mir Foucert und trat die Kippe aus.
    »Glauben Sie, daß die Polizei Ihnen die Werwolfgeschichte abnimmt?«
    »Sie müssen es.«
    Ich hob die Schultern und schaute den Beamten zu, die die Tote wegtrugen.
    »Es tut mir natürlich leid, Monsieur Sinclair, daß wir Sie mit hineingezogen haben, aber das konnte ich wirklich nicht voraussehen«, sagte der Rektor.
    »Ist schon okay.« Ich lächelte. Auf Umwegen näherte ich mich meinem nächsten Ziel. »Wenn ich Sie so höre, Monsieur Foucert, so trauen Sie der Polizei nicht viel zu – oder?«
    »Doch, aber wenn es gegen Werwölfe geht, da würde man uns vielleicht auslachen.«
    »Deshalb müßte man selbst einen Werwolf jagen«, schlug ich vor.
    »Sie wollen Detektiv spielen?«
    »Unter Umständen.«
    »Aber Monsieur Sinclair. Ihr Anliegen in allen Ehren, nur glaube ich, daß Sie die Gefährlichkeit eines Werwolfs doch unterschätzen. Haben Sie sich die Leiche genau angesehen? So kann es jedem von uns ergehen, wenn wir in die Klauen dieser Bestie geraten.«
    »Gibt es kein Mittel, wie man sich schützen kann?«
    »Ja. Geweihtes Silber. Der Pfarrer hat ja die Axt. Ich muß ihn übrigens informieren.«
    »Sie wissen nicht, wer alles ein Werwolf sein könnte?« hakte ich nach. »Oft sind sie tagsüber völlig normal und verwandeln sich nur nachts.«
    »Nein, das weiß ich leider nicht.«
    »Mit wem hatte denn Sue Rutland Umgang gehabt? Ich meine, wer waren ihre Freunde und Bekannten?«
    »Die Mädchen aus der Klasse.«
    »Kannte sie da jemand näher? Und wie sah es mit Männerbekanntschaften aus, schließlich war sie kein Kind mehr.«
    »Darüber bin ich nicht informiert.«
    »Wer könnte das wissen?«
    »Man müßte die Klassenkameradinnen fragen.« Der Rektor raufte sich die Haare. »Mein Gott, mein Gott«, flüsterte er. »Und so etwas in unserem Internat. Wenn sich das herumspricht, sind wir aus dem Geschäft. Niemand wird noch sein Kind hierherschicken. Dann kann ich einen Strick nehmen.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »So leicht bringt man sich schon nicht um.«
    »Das sagen Sie, Monsieur Sinclair. Ich hätte Ihnen auch gern einen anderes Entree verschafft, aber das ist nun nicht drin. Wenn Sie wollen, fahren wir zurück.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Der Rektor sprach noch mit den Polizisten. Die Beamten wollten auch in die Schule kommen. In zwei Stunden sollten die Schülerinnen zusammengetrommelt und verhört werden.
    »Da wird nicht viel bei rauskommen«, meinte Roland Foucert, als wir bereits in meinem Bentley saßen.
    »Die Polizei tut nur ihre Pflicht.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Wir fuhren zurück. Dabei mußten wir durch den Ort. Graveline war ein kleines Städtchen und irgendwie gemütlich. Mir fiel die Sauberkeit auf. Die meisten Häuser waren aus Natursteinen gebaut.
    Auf den Dächern lag oft eine grüne Schicht. Es gab zahlreiche kleine Geschäfte und auch Gehöfte.
    »Vom Fischfang lebt hier

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