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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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das ringsum ihn tobte, stand ein Mann.
    Äußerlich unterschied er sich in nichts von einem normalen Menschen, aber Zamorra wußte, daß er hier seinen Gegner vor sich hatte. Er spürte das Böse, das die Erscheinung umgab. Es war eine Aura des Schlechten, des abgrundtief Un-Menschlichen, Fremden, so intensiv, daß Zamorra unwillkürlich aufstöhnte.
    Das dort vorne war kein Mensch, nicht einmal ein Wesen auf dem normalen Dämonenreich, das neben der Welt der Menschen existierte. Es war etwas unsagbar Fremdes, ein Ding, das in diesem Universum keinerlei Existenzberechtigung hatte, und für das ein Menschenleben wahrscheinlich nicht einmal soviel Wert war wie der Schmutz unter seinen Füßen.
    Neben ihm stürmte Perkins vor und stürzte sich gefolgt von Bill, in den Kampf.
    Einer der Zombies sah ihn kommen. Er ließ von seinem Opfer an, übersprang mit einem Satz einen zertrümmerten Tisch und stürmte Perkins mit weit ausgebreiteten Armen entgegen, bereit für eine tödliche Umarmung.
    Perkins hob die Waffe und schoß.
    Die Wirkung war unglaublich.
    Die Zombies erstarrten in ihren Bewegungen. Einen Herzschlag lang konzentrierten sich ihre Blicke auf die kleine, schmale Gestalt des Chiefinspektors, der mit wehenden Haaren und hochrotem Gesicht auf den nächsten Zombie zurannte.
    Der Mann in der Mitte des Saales wirbelte herum. Sein Gesicht zeigte die unglaubliche Verblüffung, die er empfand.
    Dann verschwand der Ausdruck, und Haß trat auf seine Züge. Er stieß einen dumpfen, kehligen Laut aus und ging langsam auf Perkins zu.
    Perkins blieb ebenfalls stehen. Mit erstaunlicher Kaltblütigkeit visierte er den Mann an und drückte ab.
    Aber die Wirkung war gleich null. Die Erscheinung verhielt nicht einmal im Schritt.
    Perkins Augen weiteten sich entsetzt. Er drückte ein zweites Mal ab, und diesmal zielte er auf den Kopf des Mannes.
    »Wurm!« krächzte die Gestalt. Ihre Stimme klang verzerrt und hatte nichts Menschliches. »Elender Wurm! Du wagst es, mich anzugreifen? Du wagst es, meine Pläne zu stören!« Er streckte die Hände aus und griff nach Perkins.
    Zamorra sprang.
    Seine Rechte hielt den Dolch, den er wieder aufgenommen hatte, bevor sie das Gebäude betreten hatten. Er erreichte den Mann im gleichen Augenblick, als dessen Hände sich um Perkins’ Hals legten. Er spürte, wie der Mann unter der Wucht des Aufpralls zur Seite taumelte. Die Waffe wurde ihm aus den Fingern gerissen.
    Im Gesicht des Mannes flammte Wut auf.
    »Kreatur!« kreischte er. »Noch einer, der es wagt, Hand an mich zu legen? Ihr sollt es tausendmal büßen, die Hand gegen Altuun erhoben zu haben!«
    Er duckte sich zum Sprung, aber Zamorra konnte dem Angriff ausweichen und den Gegner zu Fall bringen.
    Und noch bevor der Mann sich wieder aufrichten konnte, schlug er mit aller geistiger Macht zu.
    Er spürte, wie das Wesen unter seinem gedanklichen Angriff aufschrie. Überraschung mischte sich mit Schreck, und in die Augen des Mannes, der zur Bewegungslosigkeit erstarrt war, trat ein ungläubiger Ausdruck.
    Die beiden ungleichen Gegner standen sich bewegungslos gegenüber. Für einen Außenstehenden mußte es aussehen, als starrten sie sich nur verbissen an, aber auf gedanklicher Ebene tobte ein fürchterlicher Kampf zwischen ihnen.
    Zamorra spürte vom ersten Augenblick an, daß er gegen dieses Wesen nicht gewinnen konnte.
    Er hatte einen anfänglichen Erfolg erzielt, aber das war einzig der Tatsache, zuzuschreiben, daß das Wesen nicht mit einem Angriff aus dieser Richtung gerechnet hatte. Noch hielt die geistige Fessel, in der Zamorra den Dämon gefangen hatte, er spürte, wie die Kraft des Wesens mit jedem Atemzug stieg.
    Schweiß trat auf seine Stirn. Er stöhnte und ging langsam in die Knie. Aber je mehr er sich anstrengte, desto stärker schien der Gegner zu werden, je heftiger er seine gedanklichen Angriffe vortrug, desto leichter schien es dem Unheimlichen zu fallen, die Schläge zu parieren.
    Langsam richtete der Mann sich auf. Die Überraschung in seinen Augen machte einem spöttischen Glitzern Platz, während er sich Zamorra näherte.
    »Du bist stark, Mensch«, sagte er leise. »Stärker, als jeder Feind, mit dem ich je zu tun hatte. Aber nicht stark genug.«
    Zamorra krümmte sich stöhnend auf dem Boden zusammen. Der fremde Geist schien ihn auszuhöhlen, sein Denken zusammenzupressen. Gleichzeitig tobte eine ungeheure Schmerzwelle durch seinen Körper.
    »Ich könnte jemanden wie dich gebrauchen«, fuhr der Mann fort.

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