0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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zurückrufe, dann kann das nur bedeuten, daß das Dämonenschiff zerstört worden ist. Mit den Meeghs werden wir es also nicht mehr zu tun haben.«
    »Ja, mit wem denn sonst?« platzte es aus Bill heraus.
    »Mit Cyborgs allenfalls!« behauptete Zamorra. »Und mit jemandem, der sich dieses Schatten-Ding, diesen Mini-Spider, unter den Nagel gerissen hat!«
    »Woher willst du wissen, daß da keine Meeghs drin sitzen?«
    Zamorra lächelte wissend. »Weil es nicht mehr vollständig intakt ist! Sonst würde es nämlich nicht hin und wieder auf Radarschirmen auftauchen. Die Abschirmung gegenüber den Ortungssystemen wird zuweilen durchlässig, und das ist bestimmt keine Absicht. Vielleicht wissen die Insassen nicht einmal, daß ihr Boot defekt ist. Einem Meegh aber würde das niemals passieren! Bill, Nici…«, und er sah sie dabei nacheinander an, »ich möchte wetten, daß dieses UFO ein Überbleibsel der zweiten Lemuria-Katastrophe vor ein paar Monaten ist! Jemand hat es irgendwo in Meerestiefen gefunden und sich seiner bemächtigt! Dieser Jemand verfolgt eigene Pläne, die doch von denen der Meeghs grundlegend unterscheiden, aber dieser Jemand muß auch genau wissen, wer Odinsson ist und welche Rolle er spielt. Daß der Meegh-Spider auf die Erde geschleudert wurde, muß ihnen nicht gefallen haben, und sie haben sozusagen im Vorbeiflug das Dämonenschiff vernichtet…«
    »Fantast!« hielt Bill ihm vor.
    Zamorra grinste. »Ist das Fantastische nicht schon immer das Wahrscheinliche gewesen? Ich möchte nicht gerade den Ruf eines Hellsehers für mich in Anspruch nehmen, aber ich glaube nicht mehr an eine andere Lösung…«
    »Deine Gedankengänge enthalten nur einen Fehler«, erklärte Nicole. »Lemuria liegt nach wie vor in achttausend Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel, und die Stelle, an der die Meeghs damals ihren Stützpunkt zur Hebung des Kontinents angelegt hatten, ist noch ein bißchen tiefer! Da hinunter kommt niemand, der nicht ein supermodernes U-Boot besitzt, das für solche Tauch-Tiefen geeignet ist, aber solche Typen besitzt bis jetzt nur die US-Navy…«
    »Oder die Genossen von der anderen Feldpostnummer«, murmelte Bill Fleming trocken.
    »Ein Geheimdient-Krieg scheidet aus«, sagte Zamorra fest. »Dafür wäre die Sache zu aufwendig. Die Herren Spione kommen mit einfacheren Mitteln schneller ans Ziel, weil Leute wie James Bond mit ihren Wunderleistungen zum Glück nur im Film existieren… Aber es könnte noch jemanden geben, der dennoch in der Lage war, auch ohne U-Boote oder Tauchkugeln ein Meegh-Beigoot auf dem Meeresgrund zu finden. Auch das zweitweilige Ausfallen des Ortungsschutzes deutet auf eine solche Unterwasser-Beschädigung hin. Ratet mal, wen ich meine!«
    Bill und Nicole hoben die Schultern.
    »Wen haben wir denn damals, als das von den Cyborgs gekaperte Boot uns mit seinen Torpedos jagte, in einigen tausend Metern Tiefe ohne Druckpanzer fröhlich herumschwimmen gesehen?« half Zamorra nach.
    Nicole schlug sich vor die Stirn, daß es klatschte.
    »Kristallmänner!«
    Zamorra lächelte. »Der Groschen ist gefallen! Einige Cyborgs müssen sich damals selbständig gemacht haben, als da unten alles zerstört wurde, und diese Burschen haben sich des Bootes bemächtigt und kochen jetzt ihr eigenes Süppchen…«
    »Aber die Meeghs sind doch ihre Beherrscher!« wandte Bill ein. »Deshalb kann ich nicht begreifen, daß sie den Spider vernichtet haben…«
    Zamorra fuhr sich mit einer raschen Bewegung mit der Zunge über die Lippen.
    »Der künstliche Mensch der Doktor Victor Frankenstein hat sich auch selbständig gemacht… warum nicht die Cyborgs ebenfalls? Und ich wette, sie haben nicht nur Odinsson, sondern auch ein paar Chibb an Bord, die den Absturz überlebt haben…«
    Es waren nur Vermutungen, mit denen er voll ins Schwarze traf!
    Aber die ganze Wahrheit ahnte auch Professor Zamorra nicht!
    ***
    Auf den Schirmen wirkte die Basis wie ein gigantischer Koloß, auf den das Schattenboot zuglitt. Längst hatte sich die Wasseroberfläche über ihn wieder geschlossen. Langsam waren sie tiefer gegangen. Der düstere Koloß lag etwa fünfzehn Meter unter dem Meeresspiegel. Tief genug, um sich jeder Beobachtung zu entziehen…
    Meerestiefen waren schon immer hervorragende Verstecke gewesen…
    Schwach, war der Ruck, mit dem das Schattenboot, das zum U-Boot geworden war, anlandete. Die Schirme erloschen, und die Cyborgs, die das Boot gelenkt hatten, erhoben sich aus den Sesseln. Plötzlich kamen von