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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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Riegel vorschieben. Ich lasse das gute Stück abholen und als wichtige Zeugin in Haft nehmen. Wenn ich das erledigt habe, lege ich mich endgültig aufs Ohr, und ich rate dir, das Gleiche zu tun.«
    Ich konnte mich in Phils Stimmung versetzen. Er hatte den Gangster in Reichweite gehabt, und dieser war ihm doch durch die Lappen gegangen. Der Fehler lag eigentlich bei mir, wären wir gemeinsam in der Mexiko Taverne gewesen, so hätte das nicht passieren können. Jane und Rebecca waren nicht daran gestorben, wenn sie zwei Stunden länger hätten aushalten müssen. Das alles waren jetzt fruchtlose Erwägungen.
    Wir hatten eine Pleite erlebt und konnten nichts daran ändern. Ich rief im Districtsgebäude an und veranlasste, dass Jessy Trag einkassiert wurde.
    ***
    Am Morgen war strahlendes Wetter, aber meine Stimmung alles andere als rosig. Sie wurde noch schlechter, als ich bei meiner Ankunft im Districtsbüro hörte, Jessy Trags Wohnung sei verlassen. Sie hatte es vorgezogen, sich in Sicherheit zu bringen, bevor ihr lieber Ehegatte ihrer habhaft werden konnte.
    Phil erschien mit hängendem Kopf und ließ sich zu allem Überfluss nochmals von mir trösten. Schweren Herzens schrieb er seinen Bericht, den Wir gemeinsam durchsahen.
    »Ich Narr!«, sagte mein Freund plötzlich und schlug sich gegen die Stirn. »Ich Riesenross! Merkst du nicht, welche ungeheure Dummheit Trag gemacht hat?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Er sprach doch von dem Zettel mit seinem Spinnenzeichen, der in Sylvias Bankfach hinterlegt wurde. Andererseits stritt er sowohl den Einbruch als auch den Mord ab. Woher wusste er denn überhaupt von diesem Wisch, er sagte sogar Todesanzeige. Keine Zeitung hat davon auch nur einen Buchstaben veröffentlicht.«
    »Du hast recht. Damit hat er die beiden Verbrechen indirekt zugegeben, was uns aber nicht weiter bringt. Das alles nutzt uns nichts, wenn die ›Spinne‹ uns nicht in die Hände fällt.«
    Es war Neville, der uns die Laune noch mehr verdarb. Er kam zu Besuch und wollte wissen, was wir erreicht hätten. Nachdem er Phils Bericht und meine Erzählung zur Kenntnis genommen hatte, schüttelte er sein graues Haupt.
    »Seid ihr eigentlich G-men oder Kinder, die Räuber und Gendarm spielen? Erstens wäre ich nie allein in diesen Laden gegangen, und wenn, dann wäre ich mit dem Mexikaner anders umgesprungen. Wenn mir einer mit der Knarre vor der Nase herumfuchtelt, dann knallt es eben. Ihr Säuglinge werdet niemals richtige G-men werden.«
    Das Telefon klingelte.
    »Eine Frau möchte Sie sprechen, Jerry. Sie sagt, sie heißt Jessy.«
    »Stellen Sie durch!« Und dann deckte ich die Hand über die Muschel. »Versucht festzustellen, woher der Anruf kommt!«
    »Hallo, Jerry.«
    »Wo stecken Sie?«
    »Immer noch in meiner Haut. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie ein Esel sind, Jerry. Ich habe Ihnen Fred auf dem Präsentierteller serviert, und Sie ließen ihn laufen. Natürlich wusste er genau, woher Sie den Tipp hatten und ich musste mich verdrücken.«
    »Ist das alles, was Sie mir sagen wollten?«
    »Ja, ich wollte Sie darüber aufklären, dass ich mich in Sicherheit gebracht habe. Dass ich türmen musste, verdanke ich Ihnen.«
    »Hören Sie, Jessy. Ich muss Sie unbedingt sprechen.«
    »Aber ich Sie nicht.« Damit hängte sie ein.
    Wie ich befürchtet hatte, war nicht genau festzustellen, woher der Anruf gekommen war, wahrscheinlich aus einem nördlichen Stadtteil, möglicherweise aus der Bronx.
    Ich kam gar nicht dazu, meinem Herzen Luft zu machen. Das Telefon schrillte erneut. Diesmal war es das Postoffice an der Ecke der 4. Avenue und der Bond Street. Dort war ein 20-Dollarschein aus der bei der Central Bank geraubten Serie aufgetaucht. Leider hatte der Schalterbeamte es zu spät gemerkt, aber immer noch früh genug, um sich an den Kunden zu erinnern, der ihn eingezahlt hatte.
    Es war ein großer, kräftiger Kerl gewesen, aber derartige Gestalten gibt es eine ganze Menge. Die Beschreibung hätte mir nichts genutzt, wenn er nicht ein besonderes Kennzeichen gehabt hätte. Er hatte ein verbundenes Handgelenk, und dieses hatte es mir angetan. Es erinnerte mich an den Gangster, dem ich bei der Auseinandersetzung in Jessys Wohnung möglicherweise das Handgelenk gebrochen hatte.
    »Der Mann schickte zwanzig Dollar an Mrd. Tilda Emmerson in Hammond, Illinois.«
    »Haben Sie die Zahlkarte noch da?«, fragte ich ihn.
    »Leider nein. Sie ist schon vor einer Stunde abgeschickt worden und steckt in irgendeinem Postsack

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