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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schimmerte es im Licht der Abendsonne. Ein Drudenfuß, die zwölf Tierkreiszeichen und ein Band mit eigenartigen Hieroglyphen prägten das Aussehen dieser etwa handtellergroßen Scheibe, die der legendäre Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte.
    »Vielleicht sollte ich Versuchen, meinerseits Kontakt mit den Zwillingen aufzunehmen«, murmelte Zamorra.
    »Wobei beide inzwischen voneinander getrennt sein dürften«, sagte Nicole. »Und nur gemeinsam können sie ihre Para-Fähigkeit entfesseln. Ich bin übrigens sicher, daß du eines der beiden Mädchen und die verschwundene Liz bei dem Schamanen findest.«
    »Das haben wir ja schon durchgekaut«, sagte Zamorra. »Balder hat ja die Polizei informiert. Aber ich fürchte, sie werden nichts finden. Norgaun wird seine Geiseln wohl magisch abschirmen.«
    »Geiseln«, sann Nicole. »Du meinst, er will sie als Druckmittel verwenden?«
    »Gegen mich«, sagte Zamorra. »Ich Idiot! Tausend Eingeborenendörfer gibt es, tausend Schamanen. Und ich muß ausgerechnet an einen Burschen geraten, der zur Bruderschaft von der anderen Feldpostnummer gehört und sich noch dazu vorzüglich abschirmen konnte. Warum hat mich das Amulett nicht gewarnt?«
    »Vielleicht hatte es gerade Urlaub«, spottete Nicole. »Egal, wie es gekommen ist - es ist geschehen, und jetzt müssen wir irgendwie damit fertigwerden. Was mir Sorgen macht, ist die Frage, ob der Notruf auch wirklich zu den Chibb durchgedrungen ist.«
    »Vom magischen Energieaufwand her mit Sicherheit«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Der Schamane hat ganz schön geackert.«
    »Wissen wir auch, in welche Richtung?« hieb Nicole in die gleiche Kerbe wie zuvor Odinsson. »Vielleicht hat er den Ruf nicht zu den Chibb gestrahlt, sondern zu den Meeghs.«
    Unwillkürlich ballten sich Zamorras Hände.
    »Gott behüte«, stieß er hervor. »Die fehlen uns gerade noch in der Raupensammlung!«
    Er wandte sich um.
    »Laß uns in das Dorf fahren. Ich will mir diesen Schamanen vorknöpfen. Wie ich Odinsson kenne, hat er die Polizei bereits in Marsch gesetzt. Es kann nicht schaden, wenn wir kurz danach eintreffen.«
    ***
    Im ersten Moment atmete Uschi erleichtert auf, als sie den Weißen sah. Er trug eine Polizeiuniform. Das ging ja alles viel schneller als erwartet!
    Doch der Polizist schien die beiden Frauen nicht zu sehen. Er warf einen Blick in das Innere der Hütte und zog sich dann wieder zurück. »Auch nichts«, knurrte er. »Ist denn das die Möglichkeit?«
    Liz Vanguard stand wie erstarrt.
    »He!« schrie Uschi auf, als der Polizist die Tür wieder zuzog. »Hier sind wir! Warten Sie!«
    Sie kam eine halbe Sekunde zu spät. Vor ihr wurde die Tür wieder geschlossen, und sofort darauf drehte sich der Schlüssel knirschend im Schloß.
    »Hallo!« schrie Uschi und trommelte gegen die Tür. »Hilfe! Polizei! Warten Sie!«
    Doch niemand reagierte.
    »Es ist sinnlos«, sagte Liz Vanguard dumpf. »Ich habe es geahnt. Wir sind diesem verdammten Zauberer ausgeliefert.«
    Sie kauerte sich wieder auf dem Hüttenboden nieder. »Ich hätte es früher nicht für möglich gehalten, aber jetzt… es scheint zu stimmen, was man sich über die Schamanen erzählt. Ihre Macht ist ziemlich groß, und sie können Dinge, die unvorstellbar sind. Der Knabe hat die Polizisten offenbar unter seiner Fuchtel. Du kannst so laut schreien wie du willst - sie werden dich nicht hören. Es ist zwecklos.«
    Uschi preßte die Lippen zusammen.
    »Aber wir müssen hier heraus«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was der Kerl mit uns vorhat, aber es kann nichts Gutes sein.«
    Die Australierin senkte den Kopf.
    »Es ist wie ein böser Traum«, sagte sie. »Aber - wenn ich erwache, geht dieser verdammte Traum weiter.«
    Draußen summten Motoren auf. Die Polizisten fuhren wieder zurück. Sie hatten nichts entdecken können. Aber irgendwer, überlegte Uschi, mußte sie in Marsch gesetzt haben. Zamorra vielleicht?
    Möglicherweise hatten sie doch noch eine Chance. Wenn die Polizei so rasch aufgetaucht war, bedeutete das nichts anderes, als daß es einen sehr bestimmten Verdacht gab. Und wenn Zamorra hinter der Suchaktion steckte, würde er nicht so rasch aufgeben. Mochten die Polizisten nichts gefunden haben - Zamorra traute sie es zu, den Bann des Schamanen zu brechen und sie zu befreien.
    Wenn sie nur Monica ein Lebenszeichen geben könnte! Die Schwester würde wahrscheinlich vergehen vor Sorge. Aber sie konnte sie nicht erreichen.
    Es blieb nur die

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