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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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berührte die äußeren Ausläufer der Erdatmosphäre.
    Im gleichen Moment tauchte das Schiff der Meeghs, das schwarze, undefinierbare Ungeheuer, aus dem Nichts auf. Es hatte den Dimensionensprung doch verfolgt und war um einige Zehntelsekunden schneller gewesen.
    Es jagte in spitzem Winkel direkt auf die Chibb zu.
    Durch das Dimensionenschiff der Silbernen raste der Alarm. Doch es gab nur zwei Wesen, die ihn hören konnten.
    Und beide wußten, daß der Tod vor ihnen stand.
    ***
    Der Range Rover erreichte das Dorf der Ur-Australier, als die Sonne sich anschickte, als feuerroter Lichtball irgendwo im Westen zu versinken. Zamorra hatte sein Hemd geöffnet und trug das Amulett offen vor der Brust. Noch war die abendliche Kühle nicht so weit fortgeschritten, daß er sich weiter einhüllen mußte.
    Nicole ließ die Perücke im Wagen. Heftig schüttelte sie den Kopf, ihr Originalhaar flog wild herum. Elegant schwang sie sich aus dem Wagen. Zamorra stieg ebenfalls aus.
    Das Dorf wirkte völlig normal. Es war kaum zu glauben, daß hier eine finstere Macht herrschen sollte. Unwillkürlich zog Zamorra Vergleiche zu Dörfern in anderen Ländern, in denen die Zivilisation ebenso zurückgeblieben war wie hier. Doch dort hatte man stets den Hauch des Unfaßbaren gespürt.
    Hier war nichts. Das Amulett blieb ruhig und machte sich nicht bemerkbar. Offensichtlich hielt sich Norgaun sehr zurück. Von dämonischer Ausstrahlung war nichts zu bemerken -allerdings war auch beim ersten Besuch alles ruhig und friedlich gewesen.
    Zamorra und Nicole kannten sich aus. Sie wußten, wo sich die Hütte des Schamanen befand. Aber bevor sie sie aufsuchten, hob der Meister des Übersinnlichen die Hand.
    »Warte!«
    Nicole sah ihn fragend an.
    Zamorra lächelte. Seine Linke berührte einige der unentzifferbaren Hieroglyphen des Amuletts in einer bestimmten Reihenfolge. Seine Gedanken gingen forschend und suchend auf die Reise. Es war, als leuchte der Drudenfuß in der Mitte der flachen, silbernen Scheibe sekundenlang kurz auf.
    »Das Peters-Mädchen ist hier im Dorf«, sagte Zamorra ruhig. »Ich habe sie gespürt und weiß, wo sie ist. Und sie ist nicht allein.«
    »Liz Vanguard«, vermutete Nicole.
    Der Weiße Magier nickte. »Unser Freund Norgaun fühlt sich ein wenig zu sicher. Er hat die Abschirmung fallengelassen, nachdem er gesehen hat, daß die Polizei wieder abgerauscht ist.«
    Nicole schmunzelte. »Vielleicht hat er wichtigere Dinge zu tun.«
    Zamorra nickte ernst. »Vielleicht. Was schlägst du vor?«
    »Ganz einfach«, sagte sie. »Du krallst dir den Schamanen, und ich befreie die Gefangenen. Okay?«
    Zamorra sah sie abschätzend an.
    »Okay«, sagte er schließlich. Er streckte den Arm aus. »Sie befinden sich in der Hütte dort.«
    Nicole nickte. Obwohl es rasch dunkler wurde, sah sie die beiden Eingeborenen, die sich beim Auftauchen des Rovers wieder merklich zurückgezogen hatten. Offenbar waren sie Wächter, die sich in ihrer Funktion nicht unbedingt zu erkennen geben wollten.
    »Mit den beiden Knaben werde ich schon fertig«, bemerkte Nicole und setzte sich in Bewegung.
    »Hals- und Beinbruch«, wünschte Zamorra.
    »Dir auch«, gab sie zurück und ging schnurstracks auf die von Zamorra bestimmte Hütte zu. Sie hörte die Schritte im Sand knirschen, mit denen der Meister des Übersinnlichen in die andere Richtung ging.
    Sein Ziel war die Hütte, in der Norgaun hauste.
    ***
    Die beiden Ur-Australier sahen der jungen Frau mißtrauisch entgegen, die sich der Hütte der Gefangenen zielstrebig näherte. Sie hatten auch den kurzen Wortwechsel zwischen dem Mann und der Frau verfolgt. Auch wenn sie auf die Entfernung nicht jedes Wort der Sprache der Weißen verstanden hatten, so hatten sie doch das kurze Aufglühen im Zentrum des Amuletts richtig gedeutet. Hier war Magie im Spiel.
    Magie, die gegen die Macht des Schamanen arbeitete.
    Also waren der Mann und die Frau Feinde. Die beiden Ureinwohner, die die typisch gedrungene Form aufwiesen, brauchten sich nur anzusehen, um zu wissen, was sie zu tun hatten. Der Schamane tat das Richtige, jeder, der sich gegen ihn stellte, mußte unschädlich gemacht werden. Die beiden jungen Männer waren ihm geradezu hörig.
    Sie wußten, daß sie als Wächter erkannt worden waren. Also brauchten sie sich nicht länger zurückzuhalten. Sie traten vor den Eingang der Hütte und sahen der Frau drohend entgegen. Einer der beiden Männer hielt einen schweren Holzknüppel in der Hand.
    »Was wollen?« fragte er

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