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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich zu Jahrhunderten. Balder Odinsson hielt den Atem an.
    Aber nichts geschah.
    Die Tür öffnete und schloß sich.
    Ein Trick? War Caan noch im Zimmer und wartete auf eine Bewegung?
    Er mußte es riskieren.
    Odinsson hob den Kopf und sah sich blitzschnell um. Caan war verschwunden. Sie hatte ihm den toten Mann geglaubt und das Zimmer verlassen. Was beabsichtigte sie - oder der oder das, was sie beherrschte - jetzt?
    Odinsson war mit ein paar Sprüngen an der Tür. Um Chaala kümmerte er sich nicht. Er hätte ihm ohnehin kaum helfen können, der Metablismus eines Chibb unterschied sich in einigen Punkten grundlegend von dem eines Menschen. Ein Kontrollblick verriet dem Colonel lediglich, daß Chaala noch lebte, nur bewußtlos war. Das reichte.
    Odinsson sprang durch den kurzen Zwischenflur und riß die Tür zum Korridor auf. Sein erster Blick galt dem Lift.
    Caan stand davor.
    Und die Lift-Tür öffnete sich.
    Jemand wollte herauskommen. Caan hob erneut die Strahlwaffe. Der Lauf mit der Spirale zeigte auf - Bill Fleming!
    ***
    Der Schamane hatte erkannt, daß er Nicole Duval nicht mehr unter seiner Kontrolle hatte. Von einem Moment zum anderen war der Kontakt erloschen, war alles verschwunden und leer. Er begriff nicht, wie das geschehen sein konnte. Auf irgendeine Weise, die ihm fremd war, mußte sie sich seinem Willen und seinen Befehlen entzogen haben.
    Dadurch wurde sie nicht minder gefährlich als Zamorra!
    Doch Norgaun besaß noch einen dritten Trumpf.
    Das silberhäutige Wesen, das nicht von der Erde stammte!
    Er formte die Hautschuppe in eine dritte Lehmpuppe ein und begann mit seinen magischen Beschwörungen. Und er spürte an den Reaktionen, die er mit seinen magischen Tastsinnen wahmahm, daß Caan ihm gehorchte.
    Er verfolgte ihre Reaktionen. Sie verhielt sich genauso, wie er es erwartete.
    Wenigstens ein Erfolg!
    Der Schamane zeigte wieder sein teuflisches Grinsen.
    ***
    Bill Fleming erstarrte zur Salzsäule.
    Mit allem hatte er gerechnet, nicht aber damit, von einer Chibb mit einer Waffe bedroht zu werden. Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. An dem blitzschnellen Hochreißen der Waffe erkannte er, daß Caan es ernst meinte. Sie würde ihn töten!
    Der blonde Historiker, Zamorras Freund und Kampfgefährte gegen die Mächte des Bösen, reagierte sofort. Irgend etwas mußte er tun. Also ließ er sich vorwärts fallen. Er prallte gegen den Körper der Chibb und glaubte jeden Moment, die tödliche Energie aus der Waffe zu spüren. Aber dann lebte er nach langen Sekunden immer noch, während er neben Caan auf dem Boden lag.
    »Was soll das?« stieß er hervor. »Hast du den Verstand verloren?«
    Caan schnellte sich wieder empor. Sie war unglaublich rasch in ihren Bewegungen. Schneller fast, als Bill denken konnte. Wieder richtete die unheilbringende Waffe sich auf ihn.
    »Achtung!« schrie jemand. »Liegenbleiben!«
    Fast gleichzeitig peitschte ein Schuß auf. Bill sah ein paar Meter weiter den grellen Blitz eines Schusses. Etwas knallte fürchterlich laut, dann flog der Blaster irgendwohin. Caan duckte sich instinktiv und schnellte sich in die Liftkabine. Sekundenbruchteile später schloß sich die Tür. Die Anzeige verriet, daß der Lift abwärts gesteuert wurde. So rasch konnte die Chibb nicht auf den Knopf gedrückt haben; ein Hotelgast hatte den Lift höchstwahrscheinlich angefordert.
    Balder Odinsson kam heran. Er nahm das Magazin aus der Waffe und lud sofort nach; eine uralte Reaktion, der Männer seiner Art zuweilen das Leben verdankten. Bill richtete sich langsam auf.
    »Was war denn das?« fragte er betroffen.
    »Caan wird von einer bösen Macht beeinflußt«, brummte Odinsson und hob die Strahlwaffe auf, die er der Silberhäutigen aus der Hand geschossen hatte. »Sie schlug Chaala nieder, wollte mich töten und raste davon. Hoffentlich begegnet sie unterwegs nicht allzuvielen Leuten.«
    Er steckte seine eigene Pistole ein und begann an einem Stellrad der fremden Waffe zu drehen.
    »Kannst du damit umgehen?« fragte Bill erstaunt.
    »Ich habe mir in einer schwachen Stunde von Chaala erklären lassen, wie die Dinger funktionieren. Himmel, Caan hatte auf Mord eingestellt! Moment… so, jetzt kann das Ding nur noch betäuben, aber nicht mehr töten…«
    Er hatte so lange an dem Rad gedreht, bis die Energieabgabe auf den minimalsten Stand gebracht worden war. Die Waffen der Chibb konnten je nach Einstellung betäuben oder töten; Chaala hatte bei dem Angriff des Magiers die Waffe auf

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