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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in schwerfälligem Englisch. Es hatte keine Schule besucht, weil der Schamane es verboten hatte, aber vom Dorfältesten hatte er einige Brocken aufgeschnappt, genug, um sich notdürftig verständigen zu können.
    Die weiße Frau lächelte und zeigte dabei ein Prachtgebiß.
    »Da drin sind Freundinnen von mir«, sagte sie. »Laßt sie heraus.«
    »Schamane verboten«, sagte der Mann mit dem Knüppel drohend.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Schamane böse«, sagte sie. »Freundinnen gut. Laß sie heraus.«
    »Nein.«
    »Dann tut’s mir nicht einmal leid«, sagte Nicole und machte einen weiteren Schritt vorwärts. Der Knüppelbewehrte holte mit seinem Schlaginstrument aus. Aber es blieb beim Versuch. Nicole war schneller und setzte einen Judogriff an. Überrascht fand der Australier sich hinter ihr im Sand wieder, getrennt von seinem Knüppel. Der zweite griff Nicole von der Seite an. Mit ihm hatte sie es ein wenig schwerer, schaffte es aber dennoch, ihn für eine kurze Zeit außer Gefecht zu setzen. Als sie mit ihm fertig war, griff der erste wieder an.
    »Fangt bloß nicht an, euch ständig abzuwechseln«, knurrte sie und schickte ihn mit einem wohldosierten Faustschlag ins Land der Träume. »Da sage noch einer, wir Frauen seien das schwache Geschlecht…«
    Um seinen Hals hing eine Schnur mit Schlüssel. Sie nahm nicht zu Unrecht an, daß dieser Schlüssel zu dem Schloß in der Hüttentür passen würde, nahm ihn an sich und probierte ihn aus. Die Tür öffnete sich.
    Nicole stieß sie auf.
    Zamorra hatte recht behalten.
    Uschi Peters und Liz Vanguard sahen ihr überrascht entgegen.
    ***
    »Sieh dir das an«, sagte Bill Fleming. »Was bedeutet das?«
    Balder Odinsson wandte den Kopf. Er sah Caan an, die auf dem breiten Bett lag, so, wie sie sie dorthin gelegt hatten. Sie war immer noch paralysiert.
    Odinsson furchte die Stirn. Mit der Silberhäutigen stimmte etwas nicht. Ihre Hautschuppen waren stumpf geworden.
    Odinsson trat dicht an Caan heran. Seine Hand berührte die Stirn der Chibb. Sofort zuckte er zurück.
    »Heiß«, murmelte er betroffen.
    Bill sah zu Chaala. Doch der Kommandant war immer noch besinnungslos. »Ich werde mich in den anderen Zimmern umsehen. Vielleicht ist einer von den drei anderen Chibb so etwas wie ein Arzt und kennt sich mit dieser Erscheinung aus.«
    »Okay«, brummte Odinsson.
    Caans Atem ging äußerst flach. Das war normal, war eine Folge der Schocklähmung, die nach ein paar Stunden weichen würde. Aber der Colonel konnte sich nicht vorstellen, daß mit der Paralyse ein Abstumpfen der sonst glänzenden Hautschuppen und eine drastische Erhöhung der Körpertemperatur einherging. Es mußte etwas anderes im Spiel sein. Eine unbekannte Krankheit?
    Nach ein paar Minuten kam der Historiker zurück. Die drei anderen Überlebenden begleiteten ihn. Sie stellten sich um das Bett herum auf.
    »Der einzige Erhalter des Lebens, den die DYBBACH an Bord hatte, ist beim Absturz umgekommen«, sagte Bill resignierend.
    Einer der Chibb beugte sich über Caan, fühlte über ihre Schuppenhaut und öffnete schließlich den ebenfalls silbernen Overall. Darunter hatten die Schuppen eine bräunliche Verfärbung angenommen.
    »Sie stirbt«, signalisierte der Chibb auf die seiner Rasse eigene Art und Weise.
    Betroffen sah Odinsson ihn an. »Eine Folge der Paralyse?« fragte er erschrocken.
    »Nein, Balder Odinsson. An einer Paralyse stirbt kein Chibb. Es muß etwas anderes im Spiel sein.«
    Er machte eine kurze Pause.
    »Ein Dämon sitzt in ihr und tötet sie«, sagte der Chibb.
    ***
    Die schwarzen Gestalten im Innern des Dimensionenschiffes rührten sich nicht. Nur ihre Gedankenimpulse wurden untereinander ausgetauscht. Wer diese Wesen sah, hatte zunächst das Gefühl, aufrecht gehende, dreidimensionale Schatten zu sehen. Sie bestanden aus konzentrierter, undurchdringlicher Schwärze, die keine Einzelheit preisgab. Lediglich die Konturen ihrer irgendwie verwischenden, verschwimmenden Körper entsprachen annähernd denen von Menschen.
    Die Meeghs waren eine bösartige und geheimnisumwobene Rasse. Niemand wußte, wie sie wirklich aussahen, wer sie waren oder woher sie kamen. Aber wo immer sie auftauchten, stand der Tod im Hintergrund. Sie kannten nur das Ziel, alles andere Leben zu unterwerfen oder zu morden.
    Ihr Eroberungsdrang kannte keine Grenzen. Seit einiger Zeit streckten sie ihre Fühler auch nach der Erde aus.
    Der Spider, das Dimensionenschiff, schwang herum. Tief in seinem Innern pulsierten

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