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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte er die folgenschweren Worte. »Sie werden John Sinclair töten. Er soll keine Chance bekommen. Er hat keine Chance. Er..«
    Da geschah es.
    Okura drehte durch. Lange genug hatte er auf dem Wagen gesessen.
    Der unheimliche Drang war so stark geworden, daß er sich nicht mehr länger beherrschen konnte. Er schoß in die Höhe. Bevor jemand eingreifen konnte, war er schon vorgeschnellt.
    Wuchtig prallte er gegen den Jungen, stieß ihn zurück und hieb gleichzeitig mit der Faust nach Marvin Mondo.
    Er traf auch. Mondo bekam den Schlag gegen den Hals und wurde ebenso von den Beinen gerissen wie Gary.
    Beide lagen am Boden.
    Geschmeidig sprang Okura über den Mann und den Jungen hinweg.
    Er rannte noch nicht los, blieb stehen, fletschte sein Gebiß, duckte sich dabei, und schaute mit funkelnden Augen in die Runde.
    Mondo fing sich als erster, während Gary noch benommen auf dem Pflaster lag.
    »Pack ihn!«
    Dieser Befehl galt Vampiro-del-mar. Er war allerdings auch das Startsignal für Okura, den nichts mehr hielt. Er wollte seinen eigenen Weg gehen.
    Mit Riesensätzen hetzte er über die Straße, erreichte die andere Seite und sprang mit einem gewaltigen Satz über den Zaun. Wie ein Tier brach er in die Büsche eines Vorgartens ein.
    Erst jetzt erschien Vampiro-del-mar. Er wollte noch die Verfolgung aufnehmen, doch Mondos Befehl stoppte ihn.
    »Laß es, wir müssen weg!« Mondo hatte nämlich zwei Zeugen gesehen, die soeben aus einem schmalen Vorgarten weg gekommen waren. »Zurück in den Wagen!« zischte er, packte den Jungen und zog ihn zum Führerhaus, wo sie hastig einstiegen.
    Mondo knallte die Tür zu.
    Dann startete er.
    Zwei Augen beobachteten ihn. Es war der dunkelhäutige Vampir.
    Endlich hatte er es geschafft. Jetzt hielt ihn niemand auf, wenn er sich Blut beschaffen wollte…
    ***
    Okura wartete in der Deckung eines Gebüschs so lange, bis der Wagen nicht mehr zu sehen war.
    Das hatte er nur gewollt. Die anderen waren verschwunden. Nun hatte er freie Bahn. Niemand bemerkte ihn, so jedenfalls glaubte er, doch als er sich aufrichten wollte, spürte er plötzlich die Stäbe im Nacken, und eine Stimme sagte: »Bleib ja sitzen, du verdammter Einbrecher.«
    Der Vampir rührte sich nicht. Innerlich mußte er nur lachen. Vor Stunden noch hätte er sich vielleicht gefürchtet, jetzt war alles anders, nun konnte ihm keiner mehr etwas.
    »Steh vorsichtig auf!« flüsterte der Mann hinter ihm. »Aber ganz, ganz ruhig, verstanden?«
    Okura dachte nicht daran. Er wollte den Mann richtig schocken und dann an sein Blut.
    Der Vampir wuchtete sich nach hinten. Damit hatte der Mann nicht gerechnet, die drei Zinken der Mistgabel drangen in den Hals des vor ihm hockenden »Einbrechers«.
    Und kein Blut drang aus den Wunden!
    Der Mann ließ die Gabel fallen, als wäre sie kochendheiß geworden.
    Er starrte auf den Rücken des angeblichen Einbrechers. Die Zinken steckten im Fleisch, so tief, daß sie das Werkzeug im Gleichgewicht hielten und der Holzstiel auf- und niederwippte, als sich der dunkelhäutige Blutsauger in die Höhe schraubte.
    Langsam drehte er sich um. Dabei hob er den rechten Arm, griff über seine Schulter hinweg und zog die Forke aus seinem Nackenfleisch.
    Zugleich öffnete er den Mund, wobei er die nadelspitzen Vampirzähne präsentierte.
    Der Hobbygärtner, ein Pensionär, bekam große Augen. Er begann zu schlucken, sein Adamsapfel hüpfte aufgeregt von oben nach unten. Was er sah, wollte er nicht begreifen, aber er ahnte, was dieser Mann von ihm wollte.
    Wozu hielt er wohl die Forke wurfbereit in der Hand wie einen Speer?
    Da drehte der Gärtner durch. Bevor Okura die Forke schleudern konnte, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte fluchtartig weg, wobei ihm zugute kam, daß er von hohen Blumen, Büschen und Bäumen gut gedeckt wurde.
    Der Kerl schleuderte die Forke zwar noch, aber durch instinktives Abducken wich der Gärtner aus, so daß ihn die zweckentfremdete Waffe verfehlte.
    Schreiend rannte der Mann auf das Haus zu, dessen Terrasse am Hinterausgang in knallroten Fliesen leuchtete.
    Okura hatte ihn erst verfolgen wollen, sich es doch anders überlegt, da noch mehr Personen im Haus waren, deren Stimmen er auch vernahm.
    Stattdessen machte er kehrt, schwang sich über den Zaun und setzte seine Flucht fort.
    Er besaß einen großen Vorteil. Die Stadt war seine Heimat. Er kannte zahlreiche Menschen, und er wußte hier Bescheid. Allerdings übersah er die Nachteile nicht. Einige kannten ihn zu

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