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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Uhr.
    Etwas mehr als vier Stunden hatten sie noch Zeit, dann brach die Tageswende an. Sie konnten sich einiges einfallen lassen und vor allen Dingen günstige Plätze suchen, um Sinclair in Empfang zu nehmen.
    Der Friedhof lag in der Nähe. Es war die Stätte, an die die Cornelli-Brüder nicht gern zurückdachten, denn dort hatte man sie geschnappt.
    Sie waren auch dagegen gewesen, den Friedhof als Treffpunkt zu benutzen, aber Mondo bestimmte, und allein sein Wort galt. Alles andere war unwichtig.
    Er gab Vampiro-del-mar ein Zeichen. Der Supervampir übernahm sofort die Führung, und die beiden anderen Blutsauger schlossen sich ihm an. Mondo und Gary machten den Schluß.
    Der Junge hielt den Kopf gesenkt. Erst in letzter Zeit war ihm zu Bewußtsein gekommen, auf welch ein gefährliches Spiel er sich da eingelassen hatte. Handelte er überhaupt richtig mit dem, was er vorhatte? Dieser Mondo war ein Mensch, vor dem man sich fürchten konnte. Noch nie hatte der 14-jährige Gary soviel Haß erlebt, wie bei dem Mann mit der randlosen Brille. Dabei sah er so harmlos aus, aber er strahlte eine Kälte aus, die einen anderen frösteln ließ. Gary Sarvino merkte dies sehr deutlich, und immer wieder dachte er an den vergangenen Tag zurück.
    Wie war das noch gewesen? Traf diesen John Sinclair wirklich die Schuld am Tod seines Bruders? Oder war es nicht eher umgekehrt der Fall gewesen? Hatte der Geisterjäger nicht alles verhindern wollen?
    Waren durch seinen Einsatz nicht zahlreiche Jugendliche gerettet worden?
    Wenn der Junge sich diese Fragen stellte und auch darüber nachdachte, um so mehr geriet er aus dem innerlichen Gleichgewicht.
    Es war wirklich ein Durcheinander in seinem Kopf, er wußte nicht, wie er reagieren sollte. Klar, sein Vater hatte ihm genau erklärt, was er tun sollte, aber er fragte sich, ob er wirklich im Recht war.
    Einen zweifelnden, mißtrauischen Blick warf er von der Seite her auf Mr. Mondo.
    Der bemerkte ihn sofort. »Ist etwas mit dir, Gary?«
    »Nein, alles okay.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Doch.«
    »Du dachtest nach, nicht?« Die Frage klang lauernd.
    »Ja, Mr. Mondo, ich habe nachgedacht.«
    »Und worüber?«
    Der Junge war froh, daß Mondo keine Gedanken lesen konnte. »Über alles eben.«
    »Das ist dein gutes Recht, Junge. Aber denke immer daran, daß es John Sinclair gewesen ist, der die Schuld am Tode deines Bruders Ralph trägt.«
    »Das habe ich nicht vergessen, Sir.«
    »Hoffentlich, mein Kleiner, hoffentlich. Du bist groß mit eingestiegen. Enttäusche uns nicht, das würde auch dein lieber Vater sehr bedauern.«
    Gary nickte.
    Sie hatten inzwischen den Friedhof erreicht. Hier wurde schon lange keiner mehr begraben. Seit zehn Jahren nicht. Aber dennoch waren viele Gräber gepflegt. Wenn auch auf den Wegen das Unkraut wuchs, so hatten die Angehörigen der hier liegenden Toten die letzten Ruhestätten vom Umkraut befreit und frische Blumen hingestellt oder angepflanzt.
    Die Vampire hatten keinerlei Respekt vor den Gräbern. Sie nahmen auch nicht die Wege, sondern gingen querbeet, trampelten über die Grabstätten, um ihr Ziel möglichst rasch zu erreichen.
    Es war eine der düstersten Ecken des Friedhof. Hier standen große Trauerweiden, deren Zweige nach unten hingen und bald über den Boden schleiften. Sie deckten auch einige flache Gräber ab, wo nur die grauen Steine wie Mahnmahle an die Zurückgebliebenen aus dem Boden ragten.
    Hier hatte die Übergabe des Lösegeldes stattfinden sollen, und hier hatte man die Cornetti-Brüder erwischt.
    Die Grabstein-Bande!
    Wie hervorragend das paßte, denn zu diesen Grabsteinen sollte auch der Geisterjäger gelockt werden.
    Locken war der richtige Ausdruck. Marvin Mondo hatte sich einen Köder ausgesucht.
    Gary Sorvino!
    Sinclair mußte einfach auf den Jungen hereinfallen. Zudem war er sehr neugierig, auch wenn er die Falle roch, würde es kaum ein Entkommen geben.
    Alles war viel zu gut geplant. Zudem würden die beiden Cornetti-Brüder kaum zu sehen sein. Sie hatten sich bereits ein ausgezeichnetes Versteck ausgesucht, wo sie so gut wie unsichtbar waren.
    »Fangt an«, befahl Mondo. Der Befehl galt auch Vampiro-del-mar, denn er spielte ebenfalls eine große Rolle in dem Drama.
    Mondo aber wandte sich noch einmal an den Jungen. »So, Gary«, sagte er, »jetzt werden wir noch einmal alles genau durchgehen. Du möchtest doch sicher, daß der Mörder deines Bruders tot vor deinen Füßen liegt, oder?«
    Mörder meines Bruders? Gary

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