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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wechselten rasch. Die Yacht beschleunigte mit enormen Werten. Zamorra und Nicole, die in die Steuerkabine herunterkamen, wurden von dem sekundenlang auftretenden Andruck fast zurückgeworfen.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole und arbeitete sich nach vorn.
    April sah durch die geneigte Sichtscheibe. »Ich will ihm Hilfe anbieten«, sagte sie. »Wenn er eine Panne hat, ist das schlimm. Es gehört zu den Sitten und Gebräuchen auf dem See, daß einer dem anderen hilft. Auch wenn das im Straßenverkehr nicht immer so ist«, setzte sie hinzu.
    Zamorra nickte. »In Ordnung«, sagte er. »Sehen wir, was er hat.«
    Er verglich das, was ihnen die Frontscheibe zeigte, mit der Anzeige auf dem Radarschirm. Auf dem Dach der Yacht drehte sich eine kleine, aber leistungsstarke Parabolantenne. Sie war das einzige luftwiderstanderzeugende Gerät, das nicht einzufahren war.
    Das Wasser flog förmlich unter dem Boot hinweg, das längst noch nicht seine Höchstgeschwindigkeit ausspielte. Nach halber Strecke schaltete April die Maschinen auf Gegenschub. Die Grym-Yacht verlangsamte zusehends und glitt auf Kollisionskurs an das Fischerboot zu. Das Annäherungsmanöver über gut eineinhalb Meilen hatte nicht länger als eine halbe Minute gedauert.
    Die letzten hundert Meter ließ April das Boot fast kriechen, damit das Fischerboot nicht von einer vorschäumenden Abbrems-Bugwelle überflutet wurde. Zamorra und Nicole turnten bereits wieder nach oben. Der Professor warf einen Blick zurück zum Ufer und war überrascht, wie weit sie sich entfernt hatten. In der Kabine war die Geschwindigkeit kaum spürbar gewesen.
    »Schiff ahoi«, rief Zamorra zu dem Fischerboot hinüber. April steuerte die Yacht bedächtig seitwärts an das ziemlich brüchig wirkende Boot heran, bis die Bordwände leicht aneinanderstießen. Dann schwiegen die Maschinen.
    »He«, sagte Nicole leise. »Das ist der Typ, der uns heute morgen verfolgt hat!«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Irrst du dich auch nicht?« fragte er. April kam jetzt ebenfalls nach oben. Auch sie erkannte den Mann mit dem hellbraunen Haar sofort wieder.
    »Was ist los, Signor?« rief sie etwas spöttisch hinüber.
    »Das Ding tut’s nicht mehr«, gab der Fremde zurück und deutete auf den Motor. »Habe den Kahn von einem Fischer gemietet, und hier draußen gibt er seinen Geist auf. Eine Frechheit, sowas, einem ein kaputtes Boot unterzujubeln.«
    »Da stimmt was nicht«, flüsterte April kaum hörbar. »Kein Fischer gibt hier sein Boot ab, ohne selbst an Bord zu sein.« Laut fragte sie zurück: »Amerikaner?«
    »Yeah… können Sie mir helfen, daß ich wieder flottkomme?«
    »Mir gefällt das nicht«, murmelte Zamorra zurück. »Das sieht nicht nach Zufall aus, wenn es tatsächlich derselbe ist, der euch verfolgt hat.«
    »Aber wenn es stimmt, was er sagt, müssen wir ihm helfen. Vielleicht schleppen wir das Boot einfach zurück in den Hafen. - Sie kommen aus Saló, Mister?« rief sie hinunter. Das stromlinienförmig geneigte Deck der Yacht lag gut einen Meter über dem Deck des Fischerbootes.
    »Aus dem Hafen, ja«, sagte der Fremde.
    »Ich schaue mir den Motor einmal an«, sagte Zamorra. »Etwas kenne ich mich mit Technik aus.«
    »Paß auf«, flüsterte Nicole.
    Zamorra nickte ihr zu und sprang auf das Fischerboot hinunter. Er ging ins Heck und wäre fast in die Flüssigkeit getreten, die sich auszubreiten begonnen hatte. »Haben Sie ein Leck?« fragte er, bückte sich, weil das Zeug nicht nach Wasser aussah und roch im gleichen Moment den Dieselgestank.
    »Spritleitung durch, nicht wahr?« fragte er.
    »Schon möglich«, sagte der Amerikaner. »Vielleicht kann man die Leitung flicken«, murmelte Zamorra und sah wieder zum Motor. Er sah den dünnen Kunststoffschlauch, verzichtete aber darauf, in die Diesel-Suppe hineinzutreten. Aber es würde sich nicht vermeiden lassen, stellte er fest, wenn er an die Rißstelle kommen wollte. Sie mußte sich genau dort befinden, wo die Lache am tiefsten war.
    Er stieß eine Verwünschung aus. »Haben Sie mal Stiefel da oder so etwas?«
    Der Amerikaner schüttelte den Kopf.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Dann müssen wir das Ding schleppen. In die Suppe tapse ich nicht hinein.«
    Er drehte sich um, um an der Yacht wieder hochzuturnen. Zwangsläufig mußte er dabei dem Amerikaner den Rücken zuwenden.
    »Achtung!« schrie Nicole.
    Es war zu spät.
    John Shakers Handkante landete in Zamorras Nacken und raubte dem Überraschten sofort die

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