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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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antwortete Hoyt Simmons. »Und auch nicht in Bexhill, sonst würde ich ihn kennen.«
    »Was wollte der Mann von Shao?«
    »Keine Ahnung. Es gehört nicht zu meinen Gepflogenheiten, die Gespräche meiner Gäste zu belauschen. Miß Shao unterhielt sich augenscheinlich recht angeregt mit dem Fremden.«
    »Hatten Sie den Eindruck, sie würde ihn kennen?«
    »Das halte ich für durchaus möglich«, sagte Hoyt Simmons.
    »Wie sah der Mann aus?« wollte ich wissen.
    Simmons beschrieb Alain Delon.
    »Hat Shao mit ihm das Hotel verlassen?« fragte Suko.
    »Ja. Ich hatte den Eindruck, sie wollte zunächst nicht so recht, sie zögerte, aber dann ging sie doch mit ihm, stieg in seinen Wagen und sie fuhren weg.«
    »Welche Richtung?« fragte Suko.
    Hoyt Simmons wies in die entsprechende.
    »Welches Kennzeichen hatte der Wagen?« fragte ich.
    »Mein Gott, Mr. Sinclair, wenn ich gewußt hätte, daß das für Sie wichtig ist, hätte ich selbstverständlich darauf geachtet. Aber ich hatte ja keine Ahnung…«
    Ich winkte ab. »Schon gut, Mr. Simmons. Um was für einen Wagen handelte es sich?«
    »Es könnte ein roter Alfa Romeo gewesen sein. Hätte die junge Dame nicht mit dem Fremden wegfahren sollen?«
    »Es ist gut«, sagte ich und wollte Hoyt Simmons mit einem Kopfnicken entlassen.
    Aber er blieb stehen. »Wenn Sie meine Hilfe brauchen, ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    »Vielen Dank, Mr. Simmons.«
    Der Hotelbesitzer nickte in die Runde und ging. Suko legte seine Stirn in Falten. Er schüttelte den Kopf. »Shao fährt mit einem unbekannten Mann weg und hinterläßt keine Nachricht. Das begreife ich nicht. Die Story kann doch nicht wahr sein.«
    »Welchen Grund sollte Mr. Simmons haben, uns zu belügen?« fragte Sheila Conolly.
    »Das weiß ich nicht, aber ich nehme ihm die Geschichte nicht ab. Irgend etwas ist daran faul.«
    Ich schlug vor, eine halbe Stunde zu warten. Wenn sich Shao bis dahin nicht gemeldet hatte, würden wir zu Clint Perry gehen und mit ihm über den Fremden reden.
    ***
    Andrew Sherman, der Schriftsteller, hatte einen Sohn namens Alvin.
    Ein an und für sich leicht lenkbarer Bursche, der die Flegeljahre - sie waren bei ihm in milder Form aufgetreten - hinter sich hatte. Wenn sein Vater arbeitete, ließ er ihn in Ruhe und traf sich mit seinen Freunden, um irgendwelchen Blödsinn zu machen. Ihnen fiel immer irgend etwas ein, womit sie die Langeweile totschlagen konnten, und sie alle hatten einen ausgeprägten Hang zum Abenteuer.
    Als Alvin Sherman durch Zufall seinen Vater von dem Knochenschiff und den Zombie-Piraten reden hörte, hatte er sogleich einen genialen Einfall. Er rief Ted Hyland und George Winger an und bestellte sie zum Fischmarkt.
    »Ich hab was Tolles auf der Pfanne, Freunde«, sagte er und blickte dabei aufs Meer hinaus. »Wir könnten uns einen großen Namen machen. Jedermann in Bexhill würde noch in vielen Jahren von uns reden.«
    »Willst du das Rathaus in die Luft sprengen?« fragte Ted Hyland grinsend. Er war schlank, aber zäh. Seine Haare waren strähnig und widerspenstig. Er schüttelte sie immer wieder aus der Stirn, doch den Schlenker mit dem Kopf hätte er sich sparen können. Er nützte nichts.
    »Geister. Dämonen. Was haltet ihr davon?« fragte Alvin Sherman.
    »Ich bin sicher, daß es welche gibt«, sagte der stiernackige George Winger.
    »Ich auch«, sagte Ted Hyland.
    »Dann sind wir ja mal wieder einer Meinung«, stellte Alvin Sherman zufrieden fest. »Ihr kennt doch meinen Vater?«
    »Klar«, sagte Ted.
    »Er ist ein Mann, den man ernst nehmen muß, nicht wahr?«
    »Klar«, sagte Ted wieder.
    »Ich hörte ihn telefonieren«, erzählte Alvin.
    »Und?«
    »Er hat von einem Knochenschiff geredet. Es ist auf dem Weg hierher. Vielleicht kreuzt es schon dort draußen. Besetzt mit blutrünstigen, mordgierigen Zombie-Piraten. Angeführt von einem grausamen Teufel namens Robinson Jaw. Fess White soll ihr erstes Opfer geworden sein, das ist jedenfalls die Meinung meines Vaters. Er nimmt an, daß die Zombie-Piraten nur noch den Beginn des Sommerfestes abwarten und dann brutal zuschlagen.«
    »Mann, das wäre ein Horror«, sagte George und wiegte den Kopf.
    »Und wie könnten wir uns hier einen unvergeßlichen Namen machen?« fragte Ted.
    »Indem wir das Knochenschiff suchen und die Zombie-Piraten fertigmachen«, sagte Alvin mit leuchtenden Augen.
    »Ist das nicht zu gefährlich?« warf George ein.
    »Nicht, wenn wir uns gut bewaffnen. Mein Vater besitzt einen Revolver und zwei

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