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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Meer.
    »Immer noch kein Knochenschiff zu sehen«, brummte Alvin, aber er war deswegen nicht enttäuscht. »Und es wird langsam Abend.«
    »Ja«, dehnte George. »Und wenn es finster wird, werden wir das Geisterschiff wohl kaum mehr ausmachen können.«
    Aus diesen Worten härte Alvin die Bereitschaft zur Umkehr heraus.
    »Vielleicht sollten wir ein Stück zurückfahren und mehr in Bexhills Nähe nach dem verdammten Schiff suchen.«
    »Wär’ nicht schlecht«, sagte Ted.
    Alvin zog das Motorboot sofort in eine enge Kurve. Er nahm wieder Kurs auf Bexhill. Und er spürte wie seine Freunde auch eine gewisse Erleichterung. Der Druck, der auf seiner Brust lastete, verschwand. Ted und George fingen wieder an, große Töne zu spucken.
    Je näher sie der Küste kamen, desto besser fühlten sie sich.
    Aber sie waren noch lange nicht in Sicherheit.
    Plötzlich hustete und stotterte der Motor, und dann fiel die Maschine ganz aus.
    »So ein Mist!« schimpfte Alvin Sherman. »Ein nagelneues Boot. Dad hat es erst vor zwei Monaten gekauft, und schon läuft es nicht mehr.«
    »Das muß ein Montagsboot sein«, sagte Ted. »Was am Montag produziert wird, ist immer zum Wegschmeißen.«
    »Verstehst du was von Motoren?« fragte George.
    »Ein bißchen schon«, erwiderte Alvin. Er schraubte die Motorraumabdeckung auf.
    Da schrie Ted Hyland: »Ein Zombie!«
    »Nicht schon wieder!« gab Alvin verdrossen zurück.
    »Diesmal ist es kein Scherz!« keuchte Ted Hyland.
    Alvin Sherman flitzte hoch. Er schaute in die Richtung, in die Ted und George starrten und erblickte den Zombie-Piraten ebenfalls, der auf ihr Boot zu schwamm. Und er war nicht allein.
    »Da!« schrie Ted. »Noch einer! Und noch einer! Mein Gott, wie viele sind das denn?«
    ***
    Shao meldete sich in der nächsten halben Stunde nicht. Allmählich fing Suko an zu rotieren. Ich konnte ihm nachfühlen, wie ihm zumute war, denn mich bedrückte Shaos unerklärbares Verschwinden ebenso wie ihn. Ich rief den Polizeichef an und teilte ihm mit, daß wir uns um die Chinesin Sorgen machten. Ich erzählte ihm, was Hoyt Simmons uns berichtet hatte und gab die Beschreibung des Fremden, mit dem Shao weggefahren war, weiter.
    Auch Clint Perry kannte den Mann nicht.
    Er versprach, nach Shao suchen zu lassen.
    Das war uns nicht genug. Auch wir schwärmten aus und suchten in ganz Bexhill nach der Chinesin beziehungsweise nach einem Mann, der wie Alain Delon aussah und einen roten Alfa Romeo fuhr.
    Ergebnis: Null.
    Nacheinander trafen wir beim Pirate Inn wieder ein. Suko erkundigte sich beim Empfang, ob Shao während unserer Abwesenheit zurückgekehrt wäre oder zumindest angerufen hätte.
    Der Mann hinter dem Pult schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Suko. Tut mir leid. Keine Nachricht für Sie.«
    Die Dämmerung hatte inzwischen eingesetzt und schritt rasch fort.
    Suko kniff seine ohnedies schmalen Augen noch mehr zusammen. »Der Kerl hat sie verschleppt!« knurrte er.
    »Wieso hat sie vorher aber mit ihm wie mit einem guten Bekannten gesprochen?« warf Bill Conolly ein.
    »Vielleicht hat sich Hoyt Simmons in diesem Punkt geirrt«, erwiderte der hünenhafte Chinese. Er war ein harter Brocken, wenn es gegen die Ausgeburten der Hölle ging, aber sein Inneres war weicher als Butter, wenn Shao oder einer von uns in Gefahr war. »Der Bursche arbeitet möglicherweise mit den Zombie-Piraten zusammen«, mutmaßte Suko. »Vielleicht hat er Shao an diese untoten Bastarde ausgeliefert.«
    »Das wäre schrecklich«, sagte Sheila Conolly und fuhr sich mit den Fingerspitzen erschrocken an die Lippen.
    Wir wollten beraten, was wir unternehmen sollten, um Shao zurückzuholen. Bill versuchte einen Vorschlag zu machen, doch mitten in seine Worte hinein platzte ein Anruf von Clint Perry. Ein Hotelboy holte mich ans Telefon. Ich trat in die Kabine. Der Hörer lag auf einer Ablage aus Teakholz.
    »Sinclair«, meldete ich mich.
    »John, es tut sich was«, rief der Polizeichef am anderen Ende.
    »Habt ihr Shao gefunden?«
    »Leider nein.«
    »Wißt ihr wenigstens, wo sie steckt?«
    »Auch das nicht, tut mir leid.«
    »Was tut sich dann?«
    »Soeben erhielt ich die Nachricht von einem unserer Patrouillenboote. Alvin Sherman, der Sohn des Schriftstellers, ist mit zwei Freunden aufs Meer hinausgefahren. Es sind Schüsse gefallen. Die Jungen scheinen von Zombies gestellt worden zu sein!«
    Ich war elektrisiert. »Hören Sie, Clint, sagen Sie Ihren Kollegen, sie sollen nichts unternehmen, sonst gibt es dort draußen ein

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