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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Schnellfeuergewehre«, sagte Alvin.
    »Meiner versteckt vor mir eine Pistole«, sagte George grinsend.
    »Und meinem gehört eine Schrotflinte«, sagte Ted.
    »Denkt ihr, daß die Zombie-Piraten uns gefährlich werden können, wenn wir ihnen mit diesen Waffen entgegentreten?« fragte Alvin.
    »Ich glaube kaum«, sagte George.
    »Ich kann es mir auch nicht vorstellen«, meinte Ted.
    »Dann versuchen wir’s also?« drängte Alvin.
    Ted zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen.«
    »Was meinst du?« fragte Alvin Sherman den anderen Freund.
    »Ich bin natürlich auch dabei«, gab George zurück.
    »Gut, dann schlage ich vor, daß wir uns in einer Stunde beim Boot meines Vaters treffen«, sagte der Sohn des Schriftstellers, und seine beiden Freunde nickten zustimmend. Dann trennten sich die drei Siebzehnjährigen. Pünktlich eine Stunde später schmuggelten sie die Waffen an Bord und verließen den Hafen.
    Das schnelle Boot fegte über das blaue Wasser. Manche Wellen stemmten es vorne hoch, und es klatschte Augenblicke später wieder auf die Meeresoberfläche.
    Alvin Sherman stand am Steuer.
    Gespannt hielten er und seine Freunde Ausschau nach dem Knochenschiff.
    »Solange wir uns in der Bucht befinden, werden wir es wohl kaum zu Gesicht kriegen!« rief Alvin. »Denn da könnte es ja jeder sehen, und das liegt bestimmt nicht in Ronbinson Jaws Interesse. Er will noch unbemerkt bleiben.«
    Sie erreichten das Ende der weiten Bucht.
    »Freunde!« jubelte Ted Hyland. »Das Abenteuer beginnt!«
    »Mann, das wär’ ein Ding, wenn wir die Zombie-Piraten fertigmachen würden«, sagte George Winger lachend. »Bexhill würde uns als Helden feiern.«
    »Wer weiß, vielleicht setzt man uns sogar ein Denkmal«, sagte Alvin Sherman übermütig.
    »Aber erst mal müssen wir die untoten Brüder kriegen«, meinte Ted.
    »Das schaffen wir schon. Mit Geduld und Spucke fängt man jede Mucke«, sagte Alvin. Er drehte voll auf. Pfeilschnell war das Motorboot unterwegs. Ein trüber Wasserfilm legte sich auf die Windschutzscheibe und behinderte Alvins Sicht. Er schaltete den Scheibenwischer ein.
    »Dämonenjagd!« rief George begeistert aus. »Meine Fresse, das macht Spaß.«
    Die drei jungen Leute hatten keine Ahnung, in was für eine Gefahr sie sich begaben. Es war in höchstem Maße leichtsinnig von ihnen, das Schicksal dermaßen herauszufordern, aber sie hatten Vertrauen zu den Waffen, die sie mitgenommen hatten, und konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß ihnen etwas passieren könnte.
    Aber die Gefahr lag bereits auf der Lauer.
    Ein unvorstellbarer Schrecken wartete auf die drei Siebzehnjährigen.
    Die Gegenseite wußte bereits von ihren Absichten, und sie hatte sich auf sie schon vorbereitet.
    Noch war das Meer friedlich, aber so sollte es nicht bleiben.
    Alvin und seine Freunde lachten viel und scherzten. Insgeheim hatten sie aber alle ein bißchen Angst, doch das hätte keiner vor den anderen zugegeben. Gerade deshalb waren sie ja so aufgekratzt. Sie wollten die unterschwellige Furcht überspielen und nicht hochkommen lassen.
    »Dort«, schrie Ted Hyland plötzlich. »Ein Zombie!«
    Alvins und Georges Köpfe ruckten herum. »Wo?« fragten sie wie aus einem Mund.
    Da brach Ted in meckerndes Gelächter aus und rief: »Angeschmiert!«
    Jetzt merkte Alvin, wie angespannt seine Sinne waren. Der falsche Alarm hatte es ihm gezeigt. Er nagte an der Unterlippe, nahm etwas Gas weg und fuhr langsamer. Erste Zweifel stellten sich bei ihm ein. War es richtig, dem Vater nichts von diesem Vorhaben gesagt zu haben? Wenn er darüber etwas verlauten lassen hätte, hätte ihm sein Dad die Fahrt verboten.
    Also hatte er schweigen müssen.
    Aber war es überhaupt richtig, so etwas zu tun? Mit Zombies war nicht zu spaßen. Die killten jeden, der ihnen in die Hände fiel. Würde man ihnen mit Revolvern und Gewehren etwas anhaben können? Sie waren lebende Tote. Kann man Tote noch einmal töten?
    Alvin merkte, daß seine Freunde auch stiller geworden waren. Kein Witz mehr. Kein übermütiges Lachen. Jeder wäre dem anderen wohl dankbar gewesen, wenn er den Vorschlag gemacht hätte, umzukehren.
    Da aber keiner als Feigling dastehen wollte, entschloß sich keiner dazu.
    Die Idee war von Alvin gekommen. Folglich hätte er auch die Umkehr vorschlagen müssen. Er rang noch mit sich, suchte nach einer Chance, umkehren zu können, ohne dabei das Gesicht zu verlieren.
    Allmählich ging der Tag zu Ende.
    Ein trübes Licht legte sich auf das

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