0183 - Das Knochenschiff
flog von Bord. Stark blutend versuchte sich George Winger zu verkriechen.
Ted und Alvin rückten näher zusammen. Sie gaben ihr Bestes, um die Attacken der Untoten abzuwehren, doch es reichte bei weitem nicht aus.
Wohl schafften sie es, mehrere Zombies ins Wasser zurückzubefördern, doch zweien gelang es dann doch, an Bord zu kommen. Ein erbittertes Handgemenge war die Folge, und während es andauerte, kletterten weitere Zombies auf das Motorboot.
Verbissen und heldenhaft setzten sich Ted Hyland und Alvin Sherman zur Wehr, aber sie schienen dennoch verloren zu sein. Ein harter Schlag warf Alvin Sherman nieder. Er schlug mit dem Kopf irgendwo gegen.
Eine Platzwunde klaffte an seiner Stirn auf. Blut rann ihm über das Gesicht. Da es ihm auch über die Augen rann, konnte er zeitweise nichts sehen.
Ted bemerkte zu spät die Klinge, die auf ihn zusauste.
Als sie ihn traf, schrie er entsetzt auf, und dann brach er wie ein gefällter Baum zusammen.
Das mußte das Ende für die drei Siebzehnjährigen sein!
***
Wir befanden uns auf einem Polizeiboot, das meinen Freunden und mir von Clint Perry zur Verfügung gestellt worden war. Perry selbst war auf einem anderen Boot und raste hinter uns her. Es war keine Zeit zu verlieren. Jede Sekunde war kostbar und konnte über Leben oder Tod der drei abenteuerlustigen Jungen entscheiden.
Ich hielt das Steuer fest in meiner Hand. Neben mir stand Suko. Hinter uns beiden stand Bill Conolly. Das Funkgerät war eingeschaltet, und Suko sprach mit den Männern jenes Patrouillenbootes, die den Polizeichef alarmiert hatten.
»Wie sieht’s aus?« fragte der Chinese.
»Nicht sehr gut«, bekam er zur Antwort. »Die Zombie-Piraten befinden sich bereits an Bord. Die Jungen sind verletzt. Wir hätten längst eingegriffen, wenn wir nicht Order gekriegt hätten, nichts gegen diese verdammten Ungeheuer zu unternehmen!«
Suko verlangte die genaue Position von Shermans Boot. Er bekam sie umgehend. Ich hielt darauf zu, und Augenblicke später sahen wir das Motorboot. Meine Nackenhärchen sträubten sich. Mehrere Zombies befanden sich an Bord. Etliche schwammen noch um das Boot herum.
Ich raste auf sie zu.
Obwohl wir nach Bexhill gekommen waren, um an einem harmlosen Sommerfest teilzunehmen, waren wir nicht ohne Waffen angereist.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wie oft hatte ich schon geglaubt, ein paar Tage in aller Ruhe und Beschaulichkeit ausspannen zu können, und dann war ich gerade diesmal in einen besonders gefährlichen Fall geraten. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, vorsichtig zu sein. Ich bin kein Freund von bösen Überraschungen.
Während ich Bill Conolly das Steuer überließ, zog ich meine Silberkugelberetta aus der Schulterhalfter.
Sukos Beretta war bereits einsatzbereit. Mit regloser Miene wartete der Chinese. Als wir auf Schußweite an die Zombies herangekommen waren, legte Suko an und drückte ab.
Treffer!
Den Zombie-Piraten riß es hoch. Er schnellte regelrecht einen halben Meter aus dem Wasser und versank dann für immer. Suko nahm sofort den zweiten Zombie aufs Korn. Schuß. Treffer. Es hatte den Anschein, als könne der Chinese überhaupt nicht danebenschießen.
Ich beteiligte mich an der Knallerei. Es gelang mir, ebenfalls zwei Zombies auszuschalten. Das hatte die Folge, daß die anderen Untoten nervös wurden. Und ratlos. Ihr Ziel war auf einmal nicht mehr Shermans Boot. Sie hielten inne, warteten erst einmal ab.
Ich sah Alvin Sherman fallen und sah auch, wie die Klinge Ted Hyland traf. Der Junge brüllte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und ging zu Boden. Die Zombies wollten ihren Opfern sogleich den Rest geben, aber dagegen hatten wir etwas.
Bill Conolly drehte das Polizeiboot bei. Gleichzeitig leitete er das Bremsmanöver ein. Wir glitten auf das Boot des Schriftstellers zu. Ich legte die Beretta auf meinen linken Unterarm, visierte einen Untoten an und feuerte. Die geweihte Silberkugel zerstörte sein Leben. Er fiel ins Wasser. Dem nächsten schoß ich den Säbel aus der Hand, und dann waren wir nahe genug heran, um auf das andere Boot hinüber springen zu können.
Ein Zombie-Pirat wandte sich sofort mir zu.
Er schwang den Säbel.
Ich steppte zur Seite, verbog meinen Körper, soweit es auf diesem engen Raum möglich war, der Säbel sauste neben mir herunter, und ich schlug dem lebenden Leichnam die Beretta gegen den Schädel.
Er taumelte zwei Schritte zurück.
Als er wiederkam, schaltete ich ihn mit einem gezielten Herzschuß aus.
Suko
Weitere Kostenlose Bücher