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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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ein Lärm aufgebrandet, der fast seine Worte übertönte. Männer liefen hin und her, riefen sich Befehle, Anweisungen und Ratschläge zu, und die schweren Motoren zweier großer Lieferwagen rumpelten laut, um Strom für die eilig aufgebauten, grellen Standscheinwerfer zu liefern.
    Der Fall Axel Front geriet in das grelle, selbst die hinterste Ecke ausleuchtende Licht der polizeilichen Ermittlungen.
    ***
    Es war morgens gegen vier, als Queary mit seiner ganzen Mannschaft — außer dem Arzt der Mordkommission, der war mit der Leiche schon im Schauhaus, um die Obduktion vorzunehmen — wieder in seinen Büros eintraf. Zu den Räumen der vierten Mordkommission gehörten drei große Büros, in dem je acht Schreibtische für die Mitarbeiter standen, sowie ein Vorzimmer, in dem Quearys Assistent, der gleichaltrige Sergeant Hopkins, residierte, und schließlich das Chefzimmer, das aber von Queary nur benutzt wurde, wenn er morgens in Ruhe die Zeitungen lesen wollte. Wenn er unter Hochdruck arbeitete, pflegte er immer bei seinem Assistenten im Zimmer zu sitzen.
    Als sich die Männer im Flur trennten, um sich auf die verschiedenen Räume zu verteilen, sagte Queary nur:
    »Also Jungens, ihr wißt ja Bescheid. Die übliche Methode!«
    Seine Mitarbeiter waren von Queary sorgfältig ausgewählt worden. Es gab keinen, der nun nicht schon seit mindestens drei Jahren unter Quearys Regie arbeitete, und das hatte den Vorteil, daß der Chef keine überflüssigen Worte mehr zu machen brauchte. Er konnte sicher sein, daß alles schnell, präzise und zuverlässig getan wurde, was getan werden mußte — und wahrscheinlich sogar einiges darüber hinaus.
    Während in einem Zimmer die Kleidungsstücke des Toten buchstäblich unter die Lupe genommen wurden, während im zweiten Raum alle glatten Gegenstände, die der Tote bei sich getragen hatte, auf Fingerabdrücke untersucht wurden, während schließlich im letzten Raum die Auswertung der Tatort-Bestandsaufnahme erfolgte, warf sich Queary ächzend in den Drehstuhl vor Hopkins' Schreibtisch, schob sich den abgetragenen Stetson-Hut ins Genick und brummte:
    »Joe, sieh zu, daß du den Boß der Privatdetektei an die Strippe kriegst, wo Front beschäftigt war!«
    »Okay, Chef.«
    Joe Hopkins setzte sich ans Telefon und blätterte im Teilnehmerverzeichnis. Queary stützte sein Kinn auf die rechte Faust, wodurch seine Speckfalten wulst- . artig nach vorn geschoben wurden.
    Er hielt Inventur, wie er es nannte. Das hieß einfach, daß er sich schnell einmal vergegenwärtigte, was er nun schon mit Sicherheit wußte.
    A) Der Tote hieß Axel Front, war zweiunddreißig Jahre alt, unverheiratet und kinderlos, Wie aus seinen Personalpapieren ersichtlich war.
    B) Der Mann war zu Lebzeiten hauptberuflicher Mitarbeiter einer bekannten und wohlrennomierten Privatdetektei gewesen. Das gab immerhin zu denken.
    C) Nach Lage des Körpers mußte man annehmen, daß der Ermordung kein Kampf vorausgegangen war.
    D) Der Fundort war zugleich der Tatort, was ‘aus der großen Blutlache klar hervorging. Hätte man Front woanders umgebracht und später an die Stelle gelegt, wo er gefunden wurde,’ hätte dort entweder gar keine oder nur eine sehr kleine Blutlache sein können.
    Das ist verdammt nicht viel, dachte Queary. Aber wir sind ja auch erst am Anfang. Ein Glück, daß dieser Junge mit seiner Freundin in der alten Baracke ein ungestörtes Schäferstündchen verbringen wollte. Sonst hätte man die Leiche womöglich erst wer weiß wann gefunden. Auf dem Pier ist doch nichts mehr los, seit die Rangerland Company Pleite gemacht hat.
    »Chef!« sagte Hopkins und hielt Queary den Telefonhörer hin.
    »Hallo? Hier ist Detektiv-Lieutenant Queary vom Büro der Mordkommission Manhattan Ost. — Nein, mein Lieber, das ist alles andere als ein fauler Witz. Kennen Sie einen gewissen Axel Front? — Beschreiben Sie ihn!---Das ist er. Hören Sie, Mister, es tut mir ja verdammt leid, aber Ihr Mister Front ist tot. Eindeutig Mord. Oder wollen Sie vielleicht annehmen, jemand könnte sich selber ein Messer von hinten ins Herz rennen?-----Ja. — Gestern abend. Die Meldung ging gegen elf ein. Wir sind gerade erst vom Tatort zurückgekommen. Sagen Sie mir mal schnell, was für eine Sache Front vor seinem Tode bearbeitet hat.--Rackett? Lieber Himmel, warum überlaßt ihr solche brandheißen Eisen nicht der Polizei! Sie sehen ja, was dabei herauskommt! — Ich sage ja schon gar nichts mehr. — Sie wollen vorbeikommen? Natürlich

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