0184 - Schlimmer als der Satan
Suko auch das Stöhnen, das in einem schluchzenden Laut endete.
Er sah den Gang. Am Ende der Treppe lief er zu beiden Seiten weg. Suko hatte nicht herausfinden können, aus welcher Richtung das Geräusch aufgeklungen war, er rechnete jedoch damit, im Keller die gewissen Räumlichkeiten zu finden, die nötig waren, um schreckliche Experimente durchzuführen.
Vor der ersten Treppenstufe wartete er. Sollte er nach rechts gehen oder nach links?
Er entschied sich für rechts und erreichte bereits nach wenigen Yards einen Raum, dessen Tür offenstand.
Auf der Schwelle blieb der Chinese stehen.
Er schaute in ein Chaos!
Umgestürzte Käfige, zerbrochenes Glas, Holz- und Metallteile, ein wirres Durcheinander. Und mitten darin sah Suko die toten Mutationen.
Kugeln hatten sie getroffen und ihnen ein unseliges Ende bereitet.
Da lagen ein Hund mit einem Menschenkopf sowie ein Mensch mit einem Hundeschädel. Auch eine Frau mit einem Fliegenschädel sah Suko. Sie trug ein grünes Gewand. Jetzt lag sie tot am Boden.
Der Chinese schüttelte sich. Er konnte viel vertragen, doch was er hier zu sehen bekam, das erreichte bereits die Grenze seiner Nervenkraft.
Durch die Nase holte er Luft. Daß Kongre die Wesen nicht erledigt hatte, war ihm klar. Wer aber hatte sie dann erschossen? Dafür kam eigentlich nur einer in Frage.
John Sinclair.
Und ausgerechnet er war verschwunden.
Suko drehte sich um und verließ die unheimliche Stätte. Er passierte die Einmündung der Treppe und ging auf eine Tür zu, die ebenfalls nicht geschlossen war.
Sein Herz klopfte schneller. Suko, der sonst immer so beherrscht war, hatte Mühe, seine Erregung zu unterdrücken. Er ahnte, daß ihm etwas Schreckliches noch bevorstand, und er spürte plötzlich ein Gefühl der Beklemmung. Es legte sich wie ein unsichtbarer Reif um seine Brust.
Dann hatte er die Tür erreicht. Er stieß sie weiter auf, damit sein Blick in den Raum fallen konnte.
Im ersten Augenblick war der Chinese erleichtert, weil er keine Mutationen fand – weder tot noch lebendig.
Er sah eine Konsole. Sie stand versetzt zwischen zwei Käfigen, von denen der linke leer war.
In dem rechten jedoch befand sich ein Mensch.
Er schaute Suko an.
Der Mann trug Johns Kleidung. Die dunkle Jacke, die Hose, das Hemd, ja, das alles gehörte John Sinclair. Suko kannte die Kleidungsstücke genau.
Aber der Mann war nicht John Sinclair!
Auf den Schultern saß ein anderer Kopf, dessen Gesichtsausdruck voller Qual war…
***
Ein schrecklicher Verdacht keimte in dem Chinesen auf. Ein Verdacht, der so schlimm war, daß ihm schwindlig wurde. Er dachte an die Mutationen, an die vertauschten Körper und Köpfe, und Suko glaubte plötzlich, verrückt zu werden.
Hatte dieser Satan namens Jason Kongre mit John Sinclair den gleichen Versuch angestellt wie mit den anderen Menschen?
Alles wies darauf hin!
»John?« Suko hauchte den Namen und machte einen Schritt in das Labor hinein.
Der andere fühlte sich angesprochen. »Das bin ich nicht!«
»Wer sind Sie?«
»Al Bennet!«
»Kongres Assistent?«
»Ja.«
»Und wo ist John Sinclair?«
Da hob der Mann die Schultern. »Ich kann es nicht sagen. Alles ist so grausam, so schrecklich. Jason Kongre hat mit uns Versuche angestellt, ich wollte aussteigen, er hat mich aber gepackt. Ich…«
»Was ist geschehen?« Suko wollte endlich Klarheit haben. »Reden Sie!«
Da nickte der Mann mit John Sinclairs Körper. »Es ist so schlimm, daß ich es kaum…«
»Reden Sie, schnell. Vielleicht haben wir nicht viel Zeit. Wenn Kongre zurückkehrt…«
»Er ist weggefahren«, erklärte Al Bennet. »Doch zuvor hat er seine schrecklichen Versuche an uns vorgenommen…« Bennet schluchzte auf, und dann hörte der Chinese eine Geschichte, die unglaublich klang, aber dennoch den Tatsachen entsprach …
***
Da stand Suko!
Mein Gott, er war gekommen. Ich sah ihn genau. Seine Gestalt blieb auf der Türschwelle stehen, die Blicke glitten durch den Raum, er mußte mich doch sehen, jetzt schaute er zum Käfig hin, da fiel mir ein, daß ich kaum zu erkennen war, nicht größer als eine Wespe, und wer achtete schon darauf?
Ich löste mich von meinem Platz und flog aufgeregt in meinem Gefängnis hin und her. Ungeheuer groß kam der Chinese mir vor, und jetzt hatte er auch den Mann mit meinem Körper gesehen.
Ich flog an die Seite des Gitters und krallte mich dort fest. Jedes Wort wollte ich mitbekommen, und ich hoffte, daß Suko richtig reagierte.
Gleichzeitig dachte ich
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