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0186 - Die Hypno-Kugel

Titel: 0186 - Die Hypno-Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefesselt hielt, hatten sie nichts zu befürchten. Mory Abro weigerte sich, näher als auf zehn Meter heranzugehen. „Kasom, bleiben Sie bei ihr!" sagte Bully.
    Er war neugierig auf das Ungeheuer. Furchtlos legte er seine Hand auf den tigerähnlichen Kopf.
    Das Tier leistete auch keinen Widerstand, als Bully ihm das Maul öffnete. „Habt ihr das erwartet?" fragte er sprachlos. Anstelle eines Raubtier-gebisses sah er nur eine Doppelreihe Knorpel, aber keinen einzigen Zahn. „Vielleicht besitzt es Giftwaffen", gab Atlan zu bedenken. Er und Rhodan strichen mit der Hand über das Fell.
    Rhodan fiel das eigenartige Gefühl bei dieser Berührung sofort auf. „Weder Fell noch Haut - und im Gegensatz zur Lufttemperatur außergewöhnlich kühl..." Ein Strahlschuß zischte. Ein wilder Schrei kam aus der Höhe. Die Männer drehten sich blitzschnell in diese Richtung. Ein schwarzer riesiger Körper fiel wie ein Stein zu Boden. Er zermalmte die kleine Buschwerkgruppe. Eine Flughaut, grauschwarz, über acht Meter lang, zuckte noch einmal. Dabei flog ein echsenhafter gepanzerter Rumpf meterhoch. Drei Greif klauen mit über zwanzig Zentimeter langen Krallen wurden kurz sichtbar. Wer hatte die Flugechse abgeschossen? Melbar Kasom? Der verstand Rhodans fragenden Blick. „Chef", gab er unumwunden zu, „ich kam mit meiner Waffe um eine Kleinigkeit zu spät. Miß Abro war mit ihrem Thermostrahler schneller!"
    Ihr Gesicht war verschlossen. Es drückte eisige Abwehr aus, als Rhodan sagte: „Danke! Ich glaube, Sie haben einem von uns das Leben gerettet!" Sie schätzten das Gewicht der Flugechse auf gut drei Tonnen. Der Kopf des Tieres war nicht mehr vorhanden.
    „Miß Abro", fragte Rhodan, „kam es schnell oder langsam angeflogen?"
    „So schnell, wie ich noch kein Tier habe fliegen sehen.
    Es kam im Sturzflug herunter, die Flughäute angelegt!"
    „Miß Abro, wollen Sie mit Kasom den Luftraum sichern?" fragte Rhodan höflich. „Für Sie rühre ich keinen Finger!" erwiderte sie impulsiv. „Ich könnte Sie direkt gern haben!" rief ihr Bully sarkastisch zu und kehrte ihr dann demonstrativ den Rücken.
    Leise sagte Rhodan zu dem Dicken: „Laß sie! Sie kommt auch noch zur Vernunft." Dann traten sie etwa zwanzig Meter von dem hypnotisierten Tier zurück. Ausdrücklich betonte Rhodan noch einmal: „Strahlschüsse nur im Notfall, und dann dicht vor dem Tier in den Boden!" Melbar Kasom paßte auf, was Mory Abro tat.
    Ihm steckte der Schrecken noch in den Gliedern. Denn er als einziger hatte gesehen, wie schnell die junge Frau ihren Strahler gezogen und geschossen hatte. Langsam gab Andre Noir dem Tier seine geistige Freiheit wieder. Cuduh kam zu sich und sah die Neuen in nächster Nähe unbeweglich stehen. Mit einem Sprung hätte er sie erreichen können, aber er dachte nicht daran. Er erhob sich langsam, prägte sich alles ein, was er sah, witterte dann etwas Unheimliches, riß den Kopf herum und starrte zu dem Platz hinüber, wo die Reste einer großen Flugechse lagen.
    Noir stand wie in Trance. Er versuchte die mentalen Impulse des Tieres zu erfassen, aber außer einer sprunghaft angewachsenen Intensität, die der Blick des Tieres auf die Flugechse auslöste, konnte er nichts erkennen. Hier war er Impulsen begegnet, die ihm fremd waren. „Achtung!" rief Atlan warnend. Sie wurden von dem großen Tier wieder betrachtet, das langsam auf sie zukam. „Noir, was ist los?" fragte Rhodan.
    „Chef, das ist etwas Neues! Ich kann nichts sagen!"
    Eine Hand nach der anderen ging zu den Kolben der Strahlwaffen.
    Das Tier kam näher. Seine Lichter funkelten grünlich. Der grau-braun gestreifte Leib begann merklich stärker zu schimmern. Mit jedem weiteren Schritt verschwand der Grauton der Fellfarbe mehr, und das Braun leuchtete jetzt hell.
    Bis auf fünf Meter kam das Tier heran. Dann legte es sich nieder und blickte sie unverwandt an. Jetzt drehte es den Kopf und sah zu der toten Flugechse hinüber. Schlagartig erlosch das leuchtende Braun, aber es flammte wieder auf, als das Wesen sie wieder ansah. „Perry ...", schrie Bully auf, als Rhodan sich in Bewegung setzte und auf das Ungetüm zuging.
    Atlan, Bully, Noir und Melbar Kasom hielten den Atem an, als Rhodan dicht vor dem Tigerkopf stand, die Hand ausstreckte und sie auf die kühle Fellhaut legte. Mory Abros Atem ging gleichmäßig, aber ihre Nasenflügel bebten. Sie wollte es nicht wahrhaben, daß sie plötzlich diesen Terraner bewunderte - nicht weil er diesen Mut zeigte, sondern weil

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