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0186 - Die Hypno-Kugel

Titel: 0186 - Die Hypno-Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfolgte, keine Bombe auf den Kopf gefallen, fragte er sich.
    Andre Noir verwünschte sein Schicksal, aus der Dauernarkose geweckt worden zu sein. Auch Perry Rhodan wurde von der Verzweiflung gepackt. Hatte er nicht dadurch den größten Fehler gemacht, daß er mit seinen Freunden Hondros Überwachung entflohen war? Wurde er dadurch nicht mitschuldig an ihrem Tod? Und was würde in fünf Tagen aus Mory Abro, wenn sie nicht mehr waren? Im Mittelpunkt des glockenartigen Höhlenraumes brannte leise knisternd ein kleines Feuer. Das Licht, das die Flammen ausstrahlte, reichte nicht bis zur nächsten Kaverne. Aber Mory Abro genügte es, um lautlos nach draußen schleichen zu können. Sie vermochte auch nicht zu schlafen.
    Sie glaubte in der Höhle zu ersticken. Melbar Kasom hörte sie kommen. „Setzen Sie sich zu mir. Hier ist noch Platz", sagte er leise. Aber er rechnete nicht damit, daß die stolze, kalte Frau seine Einladung annahm. Das Gegenteil geschah.
    Schweigend saßen sie nebeneinander. Über ihnen gleißte der Sternenhimmel in unwahrscheinlicher Pracht. Das Leuchten von Millionen Sonnen, die als glitzernde Lichtpunkte dicht beieinander standen, ließ die Nacht auf dieser paradiesischen Welt nicht vollkommen dunkel werden. Bis zum fernen Waldrand auf der anderen Talseite konnte man sehen. Und aus dem Wald kam Vogelgesang. Über ihnen stiegen Vögel pfeilschnell in den wolkenlosen Himmel und jubilierten ihr Nachtlied. Hin und wieder brüllten oder kreischten große Tiere. Einmal raste ein Rudel durch das Tal. Mory Abro und Kasom sahen nur Schatten, aber dumpf dröhnte der Boden, und für Minuten war der Gesang der Nachtvögel nicht mehr zu hören. Mory Abro durchbrach das Schweigen. „Sind Sie gern allein, Kasom?"
    „Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber Sie haben Angst vor dem Alleinsein. Bald werden wir ganz allein sein. Dann leben nur noch Sie und ich, und die prachtvollsten Menschen, die immer nur an die anderen und kaum an sich dachten, sind tot."
    „Jeder Mensch ist zu ersetzen", erwiderte sie abwehrend.
    „Sprichwörter sind oft ein Konzentrat von Dummheit. Rhodan ist nicht zu ersetzen, und ohne Reginald Bull und Atlan ist Rhodan nicht mehr das, was er war. Einer benötigt den anderen; einer ergänzt den anderen. Aber das verstehen Sie ja nicht, oder Sie wollen es nicht verstehen. Sie sind ja unter Fanatikern großgeworden. Sie haben bestimmt nie erlebt, daß Ihr Vater sein Leben gewagt hat, um einen seiner Männer zu retten. Was meinen Sie, wie oft Rhodan, Bully oder Atlan ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben? Und das alles soll jetzt zu Ende sein... in ein paar Tagen.
    Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich kann es nicht..."
    „Nach ihnen kommen andere. So ist es immer gewesen. Das ist der natürliche Ablauf. Die künstlich erzeugte Langlebigkeit durch Zellaktivatoren ist unnatürlich!"
    „Sie reden ohne Perry Rhodan zu kennen. Lassen wir das Thema." Schweigen war um sie. Plötzlich war das Singen der Nachtvögel verstummt. Unwillkürlich richtete sich der USO-Spezialist auf. Auch Mory Abro war zusammengezuckt. Dieser abrupte Abbruch des Vogelgesanges konnte nicht von ungefähr kommen.
    Melbar Kasom blickte die Frau an seiner Seite an. Schußbereit hielt sie ihren Thermostrahler in der Hand.
    „Miß, es ist besser, Sie gehen in die Höhle", riet er ihr.
    „Geben Sie sich keine Mühe. Ich weiß, wo mein Platz ist", erwiderte sie kühl. Der riesige Wald ihnen gegenüber lag wie ausgestorben. Sein dunkler Rand wirkte jetzt wie eine unheimliche Drohung. Weit und breit war kein Laut zu vernehmen. „Es ist unheimlich geworden", sagte Mory Abro leise, aber ihre Stimme zitterte nicht. „Passen Sie auf. Schreien Sie, wenn Sie etwas sehen! Ich wecke die anderen!" sagte Kasom zu ihr utat einennd Satz, der ihn bis zum Höhleneingang brachte. Im Moment, als sie allein war, fühlte sie, welche Ruhe dieser Riese ausgestrahlt hatte.
    Unruhe kam in ihr auf und Angst vor dem dunklen, unheimlichen Waldrand. Hinter ihrem Rücken hörte sie Schritte näher kommen.
    Rhodan blieb vor ihr stehen. „Sie gehen bis an die Höhle zurück, Miß Abro!"
    „Ich denke nicht daran. Ich bleibe hier, Mister Rhodan!" erwiderte sie störrisch. „Miß Abro, ich möchte Melbar Kasom nicht den Auftrag geben, Sie zur Höhle zu schaffen. Bitte, gehen Sie freiwillig."
    „Nein! Hier bleibe ich." Rhodan gab es auf, den Eigensinn dieser Frau zu brechen. Als er zu Bully zurückkam, sagte er: „Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, auf

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