Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
Vom Netzwerk:
mich groß an. »Eh«, sagte er, »Sie sind Detektiv, wie?«
    »G-man«, sagte ich knapp, während ich mit ihm schon ins Haus ging.
    »Ich werd’ verrückt!« schrie er begeistert. »Ein richtiger G-man vom FBI! Wenn ich das den trüben Tassen in meiner Klasse erzähle, glauben sie mir kein Wort.«
    »Ich denke schon, daß sie dir glauben werden«, sagte ich. »Die Sache wird in den offiziellen Polizeibericht kommen, den die Zeitungen kriegen. Irgendein Reporter wird bestimmt dein Bild dabeihaben wollen. Also kann man es schwarz auf weiß nachlesen, daß du mitgeholfen hast, einen Kidnapper zu fangen. Aber jetzt dämpf mal deine verständliche Begeisterung! Hier hast du die versprochenen zehn Dollar, bevor ich das in der Aufregung vergesse. Du hast nicht viel zu tun. Hier vor dieser Tür bleibst du stehen, bis ich dich rufe. Dann kommst du rein. Wenn du den Mann, der dir gestern früh die Briefe gab, im Zimmer siehst, zeigst du auf ihn und sagst, daß er das ist. Kapiert?«
    »Klar. Ist doch kinderleicht!«
    »Na also. Aber rühr dich nicht von der Tür weg, damit du sofort da bist, wenn es soweit ist. Allerdings mußt du auch damit rechnen, daß es vielleicht eine Viertelstunde dauert.«
    »Für zehn Dollar und das Vergnügen bleibe ich zehn Stunden hier stehen«, sagte er strahlend.
    Ich hatte ihn an eine Tür unseres Zimmers postiert, die man vorn von der Halle aus nicht sehen konnte.
    Wenn Phil kam, würde er seine Leute durch die Tür hereinschleusen, die direkt von der Halle aus in unser Ersatz-Office führte.
    Als ich unser Office wieder betrat, saß Bob Harriet noch immer mit der Familie Scotty zusammen und brütete über der Liste, die sie von allen Personen aufgestellt hatten, die etwas von der Erbschaft wissen konnten.
    Marvin Scotty wischte sich gerade den Schweiß von der Stirn, als ich eintrat »Puh!« seufzte er. »So was von Gründlichkeit habe ich noch nicht erlebt! Ist das bei Ihnen immer so? Der Milchmann, der Briefträger, der Zeitungsbote, der Mann von der Wäscherei — wen um alles in der Welt könnten wir denn vielleicht vergessen haben, Hazel?«
    Ich lachte und klopfte ihm auf die Schulter. »Geben Sie sich keine Mühe mehr, Mr. Scotty! Ich glaube, ich kann Ihnen den Mann schon vorführen, der Ihnen diesen Erpresserbrief geschrieben hat.«
    Das FBI besitzt seine eigene Abteilung Technik, und die Jungens dort sind genauso auf Draht wie alle G-men.
    Im Bedarfsfall können sie in nahezu jeder technischen Branche mit ein paar Leuten aus den betreffenden Firmen Zusammenarbeiten und wahre Wunder verrichten.
    Eins dieser Wunder ist immer wieder die Schnelligkeit, mit der sie provisorisch eingerichtete Quartiere von Sonderkommissionen und Sondereinsatzgruppen mit Telefonanschlüssen versorgen.
    Der einzige Nachteil dabei ist immer nur, daß eine Unmenge von Strippen und Kabeln auf den Fußböden herumliegen, über die man leicht bei jedem Schritt stolpern kann.
    Auch in unserem Ersatzbüro standen bereits zwei gebrauchsfähige Telefonapparate auf dem langen Tisch. Ich angelte mir einen heran und sprach mit dem Distriktgebäude. Ich ließ mich mit der daktyloskopischen Abteilung verbinden und fragte die Boys, ob sie den Brief in der Kindesentführungs-Sache schon erhalten hätten.
    »Einer von unseren Leuten hat ihn gerade gebracht, Jerry. Ich bin mit der Untersuchung noch nicht fertig. Wo kann ich dich in einer halben Stunde erreichen, um dir Bescheid zu geben?«
    Ich beugte mich vor und las die Nummer des Apparats, die auf einem kleinen Schildchen an der Vorderseite des Telefons befestigt war, dem Kollegen vor. Er notierte sie sich, und ich legte den Hörer auf.
    Marvin und Hazel Scotty sahen mich immer noch an, als hielten sie mich für den berühmtesten Hellseher der Welt.
    Damit sie mir mein Konzept nicht verdarben, das darauf abzielte, den Kidnapper zu überraschen und ihm dabei ein Geständnis zu entlocken, schwächte ich meine siegessichere Bemerkung etwas ab. »Natürlich kann ich es nicht beschwören, daß ich den Täter mit 100prozentiger Sicherheit überführt habe. Es kann etwas dazwischenkommen. Um das auszuschalten, muß ich hier vorher so eine Art kleine Familienvollversammlung durchführen. Es stimmt doch wohl, daß Sie Ihren alten Onkel als zur Familie gehörig ansehen, Mrs. Scotty?«
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte die Frau.
    »Würden Sie Mr. Snubbish ebenfalls als zur Familie gehörend bezeichnen?« Ich hatte die Frage ohne irgendeine besondere Betonung gestellt, aber

Weitere Kostenlose Bücher