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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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»Bist du wahnsinnig geworden, Maddrax? Diese Bestien fallen über uns her, sobald wir mit ihnen alleine sind!«
    »Das könnten sie sowieso, auch ohne uns vorher ihre Partnerschaft anzubieten«, gab Matt zu bedenken. »Aber warum sollten sie sich der einzigen Unterstützung berauben, die ihnen dienlich sein könnte?«
    »Ein voller Magen ist ihnen vielleicht wichtiger als strategische Überlegungen«, schnappte Drokar.
    Matt nickte. »Sicher. Ich habe aber auch schon schlechte Erfahrungen mit Wulfanen gemacht. Mit euch gehe ich das gleiche Risiko ein.«
    Der blonde Wolfsmensch wollte empört auffahren, doch Arzak hielt ihn mit einer beruhigenden Geste zurück.
    »Du hast Recht, Maddrax«, gestand er, bevor er mit einem Seitenblick auf Aruula hinzufügte:
    »Es gibt allerdings auch Barbarenstämme, die nicht vor Taratzen- oder Wulfanenbraten zurückschrecken. Im Prinzip kann keiner von uns dem anderen trauen.«
    Schweigen senkte sich über die Gruppe, die kurz zuvor noch so guter Dinge gewesen war.
    ***
    »Vielleicht solltest du dich lieber an uns Menschen statt an diese wilden Bestien halten, Maddrax«, drang eine meckernde Stimme zu ihnen herüber.
    Der Pilot sah überrascht auf. Einige Meter entfernt lehnten drei Männer an der Glassteinwand. Der Mittlere von ihnen trug Kopftuch und Augenklappe, womit er an einen Hollywood-Piraten erinnerte. Seine Lippen spalteten sich zu einem breiten Grinsen, das einige gelbbraune Zahnstummel freilegte.
    »Halts Maul, Pagur«, schnauzte Arzak den Kerl an. »Mit einem Kindermörder wie dir wollen nicht mal die Menschen etwas zu tun haben.«
    »Ich weiß gar nicht, was die Aufregung soll«, krächzte der Angesprochene beleidigt. »Es waren schließlich meine eigenen Blagen, die ich ruhig gestellt habe.«
    Matt erschauerte bei diesem gefühllosen Geständnis. Die beiden Männer, die Pagur flankierten, ignorierten ihren Sprecher, als hätten sie nichts mit ihm zu tun. Links von Pagur saß ein bleicher hagerer Bursche, der scheu zu Boden starrte. Rechts ließ ein Mann sein Kinn auf den Knien ruhen. Sein Gesicht und die Unterarme waren durch einen groß- flächigen roten Ausschlag entstellt Schuppenflechte.
    Matt kannte diese Krankheit. Sie war erblich, also nicht ansteckend. Trotzdem hatte man den Unglücklichen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und zu den Mördern abgeschoben. Falls der scheue Bursche mit den fahrigen Bewegungen auch ein Mörder war.
    »Diese Kerle sind Abschaum«, zischte Drokar. »Mit denen will keiner etwas zu tun haben.«
    So wie mit uns, wollte Matt schon antworten, doch der Lärm von hart aufstampfenden Kampfstiefeln riss ihn aus seinen Gedanken. Mindestens fünfzig Rojaals marschierten in einer Doppelreihe in die Halle ein. Die Sturmgewehre mit den aufgepflanzten Bajonetten stoßbereit in der Hand, ließen sie keinen Zweifel daran, dass sie jeden Widerstand sofort im Keim ersticken würden.
    Überall sprangen die Sklaven vom Boden auf und drängten ängstlich zur Seite. Wurden sie etwa schon jetzt zum Spiel abgeholt?
    Die Rojaals kümmerten sich nicht um die Fliehenden, sondern hielten direkt auf Matts Gruppe zu. Der Pilot seufzte innerlich, stellte aber nach außen hin eine harte Miene zur Schau. Was auch immer die Kerle von ihm wollten, er würde ihnen nicht den Triumph gönnen, ihn zittern zu sehen. Aus der Marschformation löste sich plötzlich ein Greiftrupp, der von Coop'ral Seven und Coop'ral Eleven angeführt wurde.
    Statt Matt in Gewahrsam zu nehmen, stürzten sie auf Navok zu.
    »Hey, was wollt ihr von mir?«, protestierte der Nosfera, der unsanft in die Höhe gerissen wurde.
    »Du wirst beschuldigt, für Unruhe gesorgt zu haben«, erklärte Seven militärisch knapp.
    »Dafür wird man dich zur Verantwortung ziehen.«
    »Das ist nicht fair«, stand Matt dem Beschuldigten bei. »Navok musste sich gegen einen Angriff zur Wehr setzen. Ihr solltet euch lieber um Grath kümmern, der den Kampf provoziert hat.«
    »Irrelevant«, blockte Seven ab. »Unser Befehl lautet, den Nosfera festzunehmen.«
    »Wie kann man nur so verbohrt sein«, schimpfte Matt empört. »Ihr seid ver…«
    Ein gefiederter Schatten, der an seinem Gesicht vorbei abwärts rauschte, ließ ihn zurückschrecken. Noch während er den Luftzug an der Nase spürte, bohrte sich ein Pfeil zitternd zwischen seine Stiefel. Instinktiv blickte Matt in die Höhe. Rund um die Löcher im Dach hatten sich Bogenschützen postiert, die jede Bewegung der Gefangenen verfolgten.
    »Misch dich besser nicht

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