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019 - Lockruf der Zombies

019 - Lockruf der Zombies

Titel: 019 - Lockruf der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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würde jemand festgehalten, der sich sträubte und dem man sicherheitshalber auch noch den Mund zuhielt, damit er nicht schreien konnte.
    Es bedurfte nicht erst vieler Worte. Mr. Silver und ich verständigten uns mit einigen wenigen Handzeichen. Ich versteckte mich unter den Stufen des Niedergangs, und auch Mr. Silver zog sich zurück.
    Er fing an schwer zu atmen. Damit wollte er die Neugier jenes Zombies wecken, der bei Roy Cassidy war.
    Vielleicht paßten auf den Jungen auch zwei schwarze Piraten auf. Es würde sich in wenigen Augenblicken herausstellen. Der Ex-Dämon atmete tiefer, lauter.
    Plötzlich: Schritte.
    Ich schluckte trocken. Meine Kopfhaut spannte sich. Es stand verflucht viel auf dem Spiel. Roy durfte sein Leben nicht verlieren.
    Ich duckte mich. Zwischen den morschen Stufen konnte ich hindurchsehen, und ich erblickte einen bleichen Piraten.
    Die Hand auf dem Säbelgriff, kam der Untote den Gang entlang. Der Ex-Dämon stellte das laute Atmen ein. Das Mißtrauen des Geisterpiraten blieb jedoch.
    Er wollte der Sache auf den Grund gehen. Ohne es zu wissen, näherte er sich Mr. Silver. Ich beobachtete den Ex-Dämon. Er bereitete sich auf den Angriff vor.
    Ich zog mich ein Stück weiter zurück, um von dem Untoten nicht entdeckt zu werden. Der Zombie-Pirat blieb stehen. Er zog seinen Säbel. Wir regten uns nicht. Die Spannung wurde langsam unerträglich, doch der günstigste Moment für den Angriff war noch nicht gekommen. Es war sehr wichtig, noch zu warten, fiel uns beiden das auch noch so schwer.
    Endlich ging der schwarze Pirat weiter. Er hatte ein junges Gesicht. Sein rostroter Rock mit den Silberknöpfen glich einer Uniform. Um die Taille trug er einen breiten Ledergürtel.
    Der Bleiche schlich an mir vorbei. Ich hätte ihn jetzt anspringen können, denn er kehrte mir den Rücken zu. Doch ich überließ ihn Mr. Silver.
    Während sich der Ex-Dämon um ihn kümmerte, wollte ich zu Roy Cassidy eilen, um ihm – falls nötig – beizustehen. Zwei, drei Schritte machte der Zombie noch.
    Dann trat ihm unvermittelt Mr. Silver entgegen. Der schwarze Pirat prallte zurück. Er konzentrierte sich voll auf den Hünen mit den Silberhaaren, so daß er nicht bemerkte, wie ich aus meinem Versteck hervorkam.
    Ich wieselte den Gang entlang, dorthin, woher der Zombie-Pirat gekommen war. Der Untote attackierte meinen Freund mit dem Säbel. Mr. Silver parierte den Hieb mit dem Höllenschwert.
    Das laute Klirren erreichte den letzten Winkel des Geisterschiffes.
    Im selben Moment erreichte ich die Tür, die in den Raum führte, in dem Roy Cassidy festgehalten wurde. Ich sah den Jungen. Ein Zombie stand vor ihm, drückte ihn gegen die Wand, hielt ihm den Mund zu und bedrohte ihn mit seinem Dolch.
    Mit angstgeweiteten Augen starrte Roy mich an. Sein Leben lag jetzt in meinen Händen – und es hing an einem seidenen Faden. Ich mußte sehr schnell sein.
    Mit einem kraftvollen Sprung griff ich den schwarzen Piraten an. Mein Karatetritt beförderte ihn von dem Jungen in dem Augenblick weg, als er mit dem Dolch zustechen wollte.
    Der Geisterpirat stolperte über ein dunkelbraunes Netzbündel, das auf dem Boden lag. Er knallte auf den Boden, rollte ab und federte gleich wieder hoch.
    Da sein Arm nicht lang genug war, um Roy Cassidy mit dem Dolch zu erreichen, schleuderte er die Waffe nach dem Jungen.
    Ich riß Roy zurück.
    Der Dolch sauste knapp an mir vorbei und hackte dort ins Holz, wo sich vor Sekundenbruchteilen noch Roys Hals befunden hatte. Brummend vibrierte die Waffe.
    Ich ließ dem schwarzen Piraten keine Chance mehr, krümmte den Finger, und mein Colt Diamondback brüllte los. Der Untote riß die Arme hoch. Das geweihte Silber löschte sein schwarzes Leben aus. Er stellte für uns keine Gefahr mehr dar.
    Draußen machte Mr. Silver mit seinem Gegner kurzen Prozeß.
    Er hieb mit dem Höllenschwert den Säbel des Zombie-Piraten entzwei und stieß ihm die Waffe dann in den schwarzen Körper.
    »Los, kommen Sie!« sagte ich zu Roy Cassidy, der es nicht fassen konnte, gerettet zu sein.
    »Nimu Brass wollte mich aufhängen«, ächzte er. »Ich hatte die Schlinge schon um den Hals…«
    »All der Horror gehört der Vergangenheit an«, sagte ich.
    »Folgen Sie mir. Ihr Vater erwartet Sie.«
    Niemand hinderte uns daran, das Geisterschiff zu verlassen.
    Roy – immer noch wie ein Froschmann gekleidet – trat an das Schanzkleid. Als er seinen Vater erblickte, füllten sich seine Augen mit Tränen. Er kletterte zu ihm

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