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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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daß hier kein Lastwagen gefahren war. Der dicke Staub, der überall lag, machte diese Untersuchungen ziemlich leicht.
    Es mochte fast eine Stunde vergangen sein, als ich links von der Straße die breiten Fahrspuren eines Lastwagens sah. »Kein Zweifel, Phil!« sagte ich, während ich anhielt und ausstieg. »Hier sind sie abgebogen!«
    Auch Phil kam aus dem Wagen heraus. Wir beugten uns über die Spuren. Zwischen den Profilspuren des Trucks fanden wir auch die Trittspuren einiger Männer. Wir gingen vorsichtig der Spur nach.
    »Sollten wir nicht lieber fahren?« fragte Phil.
    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Wenn sie noch hier in der Nähe sind, würden sie den Wagen hören. Der Cadillac fährt zwar schön leise, aber hören kann man ihn doch.«
    Phil nickte. »Also prüfen wir erst einmal eine Strecke von einer Meile«, schlug er vor. »Wenn wir sie bis dahin nicht entdeckt haben, holen wir den Wagen nach und nehmen uns die nächste Strecke zu Fuß vor.«
    »Okay.«
    Wir tappten leise vorwärts. Ab und zu war der Boden unter unseren Füßen sandig, oft aber auch nackter Fels. Auf dem Felsgrund war natürlich keine Spur zu sehen. Wir hatten jedesmal zu tun, um die Spür irgendwo links oder rechts wiederzufinden. Der Weg, den der Wagen genommen hatte, ging alles andere eher als geradeaus.
    Nach ungefähr 20 Minuten hatten wir schätzungsweise die von Phil vorgeschlagene Strecke abgesucht und wollten uns gerade umdrehen, als wir nicht allzuweit entfernt Schüsse hörten.
    »Das müssen zwei Kugeln aus einer ziemlich kleinen Waffe gewesen sein«, raunte Phil.
    Wir hatten uns ein wenig hinter einen Felsblock zurückgezogen und lauschten. Eine ganze Weile blieb es still. Dann fiel noch einmal ein einzelner Schuß. Danach blieb es still.
    »Wir müssen wenigstens unsere Maschinenpistolen aus dem Wagen holen«, flüsterte ich. »Wenn das die Burschen sind, können wir mit den Maschinenpistolen mehr ausrichten. Sie sind sowieso in der Überzahl.«
    »Ja. Und außerdem sollten wir vielleicht den Wagen ein bißchen in Deckung fahren und der Frau einschärfen, daß sie in der Karre Sitzenbleiben soll. Wer weiß, was sich hier noch alles entwickelt!«
    »Ja, richtig! Komm, holen wir die Tommyguns!«
    Wir liefen schnell die Strecke zurück, die wir gekommen waren. In der Eile gerieten wir einmal auf einer Felsplatte von der Spur ab. Wir merkten es, als wir wieder auf sandigen Boden kamen, aber die Spur des Trucks nicht mehr vorfanden. Ärgerlich liefen wir zurück zu der Felsplatte, orientierten uns und suchten die Platte ab, bis wir am Rande wieder die Spur entdeckten.
    Zwei Minuten später standen wir wieder am Cadillac. Die Frau hockte noch immer auf dem Rücksitz. Als wir kamen, schob sie gerade einen kleinen Spiegel zurück in die Handtasche. Es gibt ja Frauen, die noch in den Spiegel blicken, wenn sie gerade einen Unfall gehabt haben.
    »Tut mir leid, Miß Forthydes«, sagte ich, während ich mich wieder ans Steuer setzte. »Aber Sie müssen jetzt in den nächsten Minuten schön im Wagen bleiben. Ich glaube, wir haben die Gangster gefunden., Es kann eine Schießerei geben. Wir werden den Wagen in Deckung fahren. Für Sie ist es das beste, wenn Sie hübsch drinbleiben.«
    Sie sagte nichts. Ich hatte den Wagen gestartet und fuhr jetzt langsam von der Straße herunter der Sandspur des Trucks nach. Als sich rechts eine Lücke zwischen zwei Felsen zeigte, wollte ich den Cadillac vorsichtig hineinrangieren.
    Aber auf einmal wurde die bisher so schweigsame Dame auf dem Rücksitz gesprächig. »Fahren Sie weiter der Spur nach!« sagte sie. Ihre Stimme klang scharf und schneidend.
    Ich warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Miß Forthydes hielt eine Pistole in der Hand, und keineswegs eines der kleinen Spielzeugdinger, wie sie manche Frauen in der Handtasche haben, sondern eine ausgewachsene 38er Smith & Wesson.
    »Sind Sie verrückt geworden?« fauchte Phil und wollte sich umdrehen.
    »Solange Sie schön nach vorn blicken und mir gehorchen, haben Sie noch Aussichten, die nächsten Minuten zu erleben!« sagte die Frau.
    »Aber zum Teufel!« knurrte ich. »Da vorn irgendwo sind Gangster! Wollen Sie uns zwingen, dem Löwen genau in die Höhle zu fahren?«
    »Sehr richtig«, bestätigte die Frau. »Genau das habe ich vor. Ich gehöre nämlich zu diesen Gangstern, wie Sie sie zu nennen beliebten!«
    »Soll das ein Witz sein?« fragte ich ungläubig.
    »Keineswegs«, erwiderte sie kühl. »Ich kenne einen der Bosse der

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