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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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düster geworden war. Menschen an der Theke, vorwiegend Männer. Ein paar Gäste an kleinen Tischen. Zwei aßen. Also gab es hier auch etwas zu essen. Monica drängte ihre Schwester an einen der kleinen Tische.
    »Ja«, sagte sie. »Es muß eine Erinnerung gewesen sein. Eine Erinnerung an den Tod. Jemand starb. Mir war, als sei ich es selbst, dem das Messer in die Brust gestoßen würde.«
    Uschi atmete tief durch. Sie hatten beide die gleichen Gedankenbilder empfangen. Irgendwie war verschwommen eine in eigentümlichem Blau schimmernde Stadt im Hintergrund gewesen, davor ein dunkelhäutiger Mann in einem Lendenschurz. Er hatte ein Messer in der Hand gehalten und zugestoßen.
    »Aber das war nicht alles. Da war noch etwas«, sagte Uschi. »Etwas, das ich nicht klar erfassen konnte. Etwas Körperloses. Irgendein Bann wurde gesprochen.«
    »Ich konnte auch nichts verstehen…«, erwiderte Monica. Sie konzentrierte sich, versuchte sich an das Empfundene zu erinnern. Doch seltsamerweise wurde dieser letzte Eindruck um so verwaschener und undeutlicher, je mehr sie sich darauf konzentrierte. Es war, als steckte in der Erinnerung selbst etwas, das sie auszulöschen vermochte…
    »Was darf ich Ihnen bringen?« fragte eine freundliche Stimme. Die beiden Mädchen schreckten hoch. Monica sah den Mann, der wohl der Wirt sein mußte.
    »Es sieht zwar nicht so fein aus«, sagte sie, »aber ich glaube, wir brauchen jetzt beide je ein Wasserglas voll Wodka. Und dann die Speisekarte.«
    Lächelnd entfernte sich der wohlbeleibte Mann. »Wodka!« stieß Uschi hervor. »Bist du verrückt?«
    »Wenn du deinen nicht magst, putze ich ihn auch noch weg«, erwiderte Monica. »Ich habe jedenfalls das Gefühl, daß ich jetzt was brauche, was mir die Zehennägel hochrollt, damit ich dieses Erlebnis wenigstens halbwegs verdrängen kann…«
    Zu diesem Zeitpunkt ahnten sie noch nicht, in welch engen Kontakt sie mit jener bösartigen Wesenheit noch kommen sollten, von denen sie nur einen unkontrollierten Gedankenhauch wahrgenommen hatten…
    ***
    »Was war los?« fragte Nicole. Sie kannte jenen etwas geistesabwesenden Blick, der sich bei Zamorra jedesmal dann zeigte, wenn er mit irgend jemandem telepathischen Kontakt hatte. Er besaß schwach ausgeprägte Para-Fähigkeiten, zu denen das Gedankenlesen gehörte, und das Amulett war in der Lage, diese Fähigkeiten in besonderen Fällen zu verstärken.
    Zamorra schien aus einem tiefen Traum zu erwachen. Ganz kurz nur war der Kontakt gewesen, dafür aber eindringlich.
    »Die Zwillinge«, stieß er hervor. »Ich hatte Kontakt mit ihnen. Sie müssen etwas Erschütterndes erlebt haben. Ich vernahm einen Gedankenschrei.«
    Nicole ließ sich auf das Bett fallen.
    »Nicht schon wieder«, murmelte sie.
    »Nicht schon wieder ein Fall! Der Himmel behüte uns vor so etwas! Kann man denn nicht einmal für zwei, drei Tage Ruhe haben?«
    Zamorra hob die Schultern. »Ich fürchte, daß aus dem Urlaub wieder mal nichts wird«, brummte er selbst etwas ungehalten.
    Es wäre auch, dachte er sarkastisch, ein Wunder gewesen, wenn einmal dort, wo er und Nicole sich befanden, nichts geschah, das ein Eingreifen erforderlich machte. Seit jenem Tag, da er das Amulett des Leonardo de Montagne erstmals in seinen Händen gehalten hatte, hatte er ein kräftezehrendes und gefährliches Erbe übernommen: den Kampf gegen das Böse in all seinen Formen. Das, was der schwarze Magier Leonardo für die Hölle erstritten hatte, versuchte Zamorra wieder gut zu machen - im ewigen Kampf gegen die Schattenmächte. Und es schien, als sei es wie der Kampf gegen die Hydra; für jeden vernichteten Dämon wuchsen zwei neue nach. Vielleicht würde es ein Erfolg sein, wenn der Fürst der Finsternis persönlich besiegt werden konnte, gewissermaßen der Kopf dieser Hydra. Aber so oft Zamorra Asmodis bislang gegenübergestanden hatte, so oft hatte sich Asmodis diesem persönlichen Kampf auch durch feige Flucht wieder entzogen und seine Vasallen an seiner Stelle in die Schlacht geschickt.
    Dabei, entsann sich Zamorra, war es ihm einmal gelungen, einen Fürsten der Finsternis zu besiegen!
    Jener Damon aus der anderen Welt, der Straße der Götter, der Asmodis von seinem Thron verdrängt hatte… Zamorra hatte Damon besiegt, wenn es ihm auch nicht allein gelungen war, sondern der mächtige Magier Merlin ihn unterstützt hatte. Aber es war immerhin gelungen, Damon besiegt und geläutert. Doch es war kein Erfolg im eigentlichen Sinne gewesen, denn

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