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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fliegen, die roten Kußlippen und die blauen strahlenden Augen…
    Und Bernd Rollenkamp sah seinen Freund aus dem Sessel ihm gegenüber verschwinden wie einen Schatten, den grelles Sonnenlicht trifft!
    ***
    »Goono, was spürtest du, während wir stofflich wurden?« fragte der Zauberer.
    »Den Hauch fremder Gedanken, die uns erfühlten«, erwiderte das Skelett dumpf.
    Buuga-Buuga sah an seinem Diener vorbei, der in seinem früheren Leben sich für seinen Herrn geopfert hatte -und erst dadurch den tödlichen Dolchstoß ermöglichte. Deshalb war er nur als Skelett in sein zweites Leben zurückgekehrt; eine kleine Rache des Zauberers. Und doch war Goono ihm auch als Skelett treu ergeben und hilfreich wie zuvor.
    Mit den Kräften seiner Magie hatte Buuga-Buuga sie beide in einen ruhigen Bezirk versetzt, dort, wo Büsche und Bäume gute Versteckmöglichkeiten gaben und von wo aus man ungestört diese Welt, diese Zeit mit all ihren Besonderheiten und Wundern erforschen konnte.
    »Jener, der den Stein fand… kann er uns gefährlich werden?«
    Buuga-Buuga schüttelte den Kopf. »Nein… er sah uns nicht. Ich konnte ihn nicht erkennen. Vielleicht weilte er anderswo.«
    »So brauchen wir ihn auch nicht zu töten. Wenn er uns nicht sah, kann er uns nicht verraten, bevor die Zeit reif ist.«
    Buuga-Buuga preßte die Lippen zusammen. Menschenleben hatten ihn noch nie sonderlich interessiert. Die Götter gaben, und die Dämonen nahmen. Und Buuga-Buuga sorgte dafür, daß die Dämonen nehmen konnten.
    »Aber jene, deren Gedanken uns berührten!«
    »Sie brauchen wir.«
    Die spinnendürren Hände des Zauberers glitten unter die Falten seiner weiten, blutroten Robe und kamen mit etwas wieder zum Vorschein, das wie graues Pulver wirkte. Buuga-Buuga streute es in die Luft, machte eine rasche Bewegung mit drei Fingern, und ehe das graue Pulver den Boden berührte, zersprühte es in grellen Funken, die einen Kreis in der Luft bildeten.
    Buuga-Buuga schrie uralte Zauberworte.
    Der Funkenkreis schwebte weiter in der Luft. Der Regen konnte ihn nicht auslöschen, wie er auch die beiden Unheimlichen nicht berührte. Wie ein unsichtbarer Schutzfilm umgab sie eine magische Sphäre, die die äußeren Einflüsse von ihnen abhielten.
    Büsche, Bäume und Blumenstauden ringsum in einem menschenleeren Park… weil er leer war, hatte Buuga-Buuga ihn ausgesucht, der blitzartig in der Umgebung nach menschlichen Gedanken getastet hatte und dort eine freie Stelle fand. Wasser war in der Nähe, und daß hier vor ein paar Stunden noch Hunderte von Menschen gewandelt waren, ahnte er trotz seiner magischen Fähigkeiten nicht.
    Wieder schrie er die Zauberworte. Er hatte ebenso wie sein Diener die fremden Gedanken wahrgenommen, die die beiden erspürt hatten, und er hatte dabei auch das Bild der beiden Wesen gesehen, deren Geist ihn berührt hatte.
    »Die zwei, die eins sind«, murmelte der Magier und bewegte die Hände in blitzschnellem Rhythmus. Der Funkenkranz sprühte heller als zuvor. Buuga-Buugas magische Kraft suchte nach dem Bild der beiden Mädchen.
    Und fand es.
    Und riß es zu sich heran.
    ICine Gestalt schob sich durch den Funkenkreis, kam gleichsam aus dem Nichts und wurde vor dem Zauberer sichtbar.
    »Faß!« schrie Buuga-Buuga.
    Und wie ein treuer Hund packte sein Diener Goono zu!
    ***
    Roger Stanton hatte noch einmal seine Wohnung aufgesucht. Welchem Glückszufall es zu verdanken war, daß der rotgewandete Zauberer ihn nicht entdeckt hatte, wußte er nicht, aber Zufälle und Glück mußte es immer wieder einmal geben, um die Welt in Bewegung zu halten.
    Er suchte in dem Zimmer, in dem das magische Feuer getobt hatte, vergeblich nach Spuren von Zerstörung. Nichts war verbrannt, nicht einmal Brandgeruch lag in der Luft, aber der Diamant, der vor dem Schrank zwischen den Glasscherben lag, war noch warm.
    Aber er ließ sich schon wieder anfassen, und aus einem Grund, den er sich selbst nicht erklären konnte, nahm er ihn auf und schob ihn in die Tasche seiner leichten Jacke. Dann setzte er sich ans Telefon und rief Rolf Michael an.
    Der zeigte sich trotz ihrer Freundschaft wenig begeistert von dem, was Stanton ihm erzählte. »Weißt du überhaupt, was ein Telefonat ins Ausland kostet? Nach Frankreich?«
    Der hatte nachgeblättert. »Eine Mark achtundfuffzich pro Minute…«
    »Du läßt ja doch nicht locker«, knurrte Rolf. »Okay, ich rufe Zamorra an. Hoffentlich ist er überhaupt zuhause, sonst wird’s trotz allem sauteuer…«
    »Warte, ich

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